A Lion in the RopesA Lion in the Ropes ist das erste Abenteuer aus dem Hause Troll Lord Games und damit ein Stück weit eine Visitenkarte und ein Ausblick, auf all jenes, was uns in Zukunft von den Troll Fürsten ins Haus stehen wird.
Hält man das Abenteuer erstmal in der Hand, wird man nicht umhinkommen, die extreme Dünne des Moduls zu bemerken. 24 Seiten sind wahrhaftig nicht viel und werden kaum für mehr als einen ausgedehnten Spielabend herhalten können. Das Cover des Buches ist nett, jedoch keine Augenweide und auch im Inneren des Buches kommt auch nur der Eindruck solider Handwerkskunst auf. Während die Illustrationen noch im Rahmen des Angebrachten scheinen, ist das Layout doch extrem simpel und wenig einflassreich. Die Schrift ist recht groß und mit den Abständen wurde auch nicht gerade gespart, so dass man nicht wirklich viel Nettoabenteuer für sein Geld erhält. Was Kartographie angeht, sollten die Troll Lords sich jedoch in jedem Fall noch eine neue Quelle besorgen, denn Karten in der Qualität sind für eine professionelle Arbeit kaum noch aktzeptabel.
Das Abenteuer selbst ist wie viele seiner Artgenossen ein wenig konstruiert aufgebaut. Zunächst einmal erreichen die Charaktere die Ländereien von Lord Galveston, einem früheren Kriegshelden, der mittlerweile das Zenit seines Lebens weit überschritten hat (und mit 101 Jahren nur perifär im Abenteuer auftaucht). Nun kommt es aber, dass sein Land von einer Reihe unerklärlicher Morde heimgesucht wird, denen jüngst sogar der Kaplan der regionalen Kirche zum Opfer gefallen ist. Die Leichen sind furchtbar zerfleischt aufgefunden worden. Ein Missetäter ist jedoch schnell ausgemacht, da in der Nähe des Dorfes in letzter Zeit immer wieder Spuren einer großen Wildkatze gefunden wurden und der eine oder andere Bewohner der umliegenden Dörfer ist sich sogar gewiss die Kreatur des Nachts gesehen zu haben - eine riesige Wildkatze mit schlangenartigen Tentakelauswüchsen - ein Charon Fiend.
In Wirklichkeit ist jedoch ein düsteres Übel aus alten Tagen im Keller der Kirche erwacht und bemächtigt sich des Nachts der Gargylen auf dem Dach der Kirche, um sich dann über die Landbevölkerung herzumachen. Die Spuren stammen von einem entlaufenen Zirkuslöwen, der noch seine Fesseln hinter sich herzieht. Um die Anzahl der Zufälle noch perfekt zu machen lungert zusätzlich noch eine Diebesbande in der Region, der man sich auch noch annehmen muss. Alles in allem hat man also eine sehr unwahrscheinliche Verkettung von Zufällen, die alle dazu führen, dass die Charaktere eine Menge Gewalt austeilen müssen, um die Situation zu bereinigen. Das Abenteuer ist recht linear und erforder in erster Linie eine Menge Kampfesgeschick. Hinter die Geschichte mit den verlorenen Seelen in der Kirche zu kommen ist die einzige Herausforderungen für die 4 Spieler der Stufen 2-4.
Fazit: Alles in allem ist das Abenteuer wenig inspirierend, kann jedoch in jedem Fall für einen Tag eine nette Unterhaltung bieten. Eine Kampagne wird hieraus sicherlich nicht entspringen und ein paar Wochen später werden die Charaktere die Begebenheiten bereits wieder vergessen haben. Ein Einstieg, der nicht wirklich misslungen ist, den Leser jedoch auch nicht unbedingt lechzend nach mehr Produkten zurücklässt. Das Modul ist recht preiswert und von daher vielleicht einen Blick wert - wer es jedoch nicht gelesen hat, muss es aber auch nicht wirklich vermissen...
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