Links zur Rezension Erster EindruckIch mag den Schriftzug auf dem Cover. Wirklich. Der hat irgendwie etwas Außerirdisches. Passt – wie ich später feststellen durfte – auch gut zum Thema, denn diese fiesen Aboleths, um deren Stadt Xxiphu sich hier alles dreht, waren für mich schon immer unfassbar mächtige Wesen von einer anderen Ebene. Die Cover-Illu zeigt einen Mönch, der fiese, lila leuchtende Tentakel (komisch, alle Bilder die ich im Netz gefunden habe, waren da eher gelblich) mit einem auffällig verzierten Schwert bekämpft, das von Fachmännern sicher wieder als ineffektiv und schlecht balanciert bezeichnet werden würde, aber ordentlich was hermacht. Das ist natürlich Raidon Kane, einer der Helden des Buches, mit seinem Schwert Angul.
Inhalt(Vorsicht! Wie immer geringfügige Spoiler!!!)Der Roman bildet den Abschluss der „Abolethic Sovereignty“-Trilogie, wenn ich es mal rollenspielerisch ausdrücken will: eine sehr hochstufige Kampagne. Sämtliche Helden und ihre Gegner haben ordentlich was auf der Pfanne und auch die Handlung ist recht episch, geht es doch darum, das Wiedererscheinen einer Aboleth-Stadt und einer mächtigen Gottheit zu verhindern. Genau dieser Punkt führt uns direkt auch zum Hauptproblem: Es ist nicht leicht hier kurz den Haupt-Handlungsstrang anzuführen, denn gerade die erste Hälfte des Romans widmet sich fast ausschließlich den Beziehungen der Hauptpersonen untereinander und ihren inneren Kämpfen, die sie jeweils auch noch mit sich selbst auszufechten haben. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde, da ich gut gezeichnete Charaktere sehr schätze, aber hier nervt diese permanente Nabelschau wirklich, macht sie es doch total unmöglich, die Hauptpersonen zu mögen oder sich gar mit ihnen zu identifizieren. Hier wäre auf jeden Fall weniger mehr gewesen. Irgendwann sind dann die vermeintlich interessanten Fragen geklärt oder werden zumindest aufgeschoben und die Handlung kommt ins Rollen. Aber auch hier gibt es wieder etliche Wermutstropfen, auch wenn sich dieser Teil des Romans wenigstens flüssig und angenehm liest, denn es passieren so viele „Zufälle“, um Handlungsstränge abzuschließen, zusammenzuführen oder weiter zu treiben, dass es dem Leser ganz schwindlig wird. Ihr werdet sehen, was ich meine, wenn ihr den Roman lest. Für Realms-Interessierte sei auf jeden Fall noch gesagt, dass der Abschluss der Trilogie im Jahr 1396 DR – mit einem kleinen Epilog 1475 DR – spielt.
Fazit:Herrschaftszeiten, war das eine Knochenarbeit, sich durch die ersten 170 Seiten zu kämpfen, aber dann kam die Handlung langsam ins Rollen und der Abschluss war dann doch ganz versöhnlich. Wenn jetzt noch die merkwürdigen „Fügungen“ und „Sinneswandel“ eines Großteils der Antagonisten nicht so überstrapaziert worden wäre, hätte man fast noch durch den furiosen Schlussspurt in den „guten“ Notenbereich gehen können.
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