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Der dunkle Turm 4 - Der Untergang Gileads
Bewertung:
(4.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.03.2011
Autor:Autoren: Stephen King, Peter David, Robin Furth, Zeichner: Jae Lee, Richard Isanove
Übersetzer:Wulf Bergner
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Der dunkle Turm
VerlagHeyne (Randomhouse)
ISBN/ASIN:978-3-453-26581-3
Inhalt:208 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The Dark Tower: The Fall of Gilead (Dark Tower Collection 4 of the Original Marvel Comic Series)
Preis:19,99 EUR
Sprache:Deutsch

Vorwort:

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Wie schon bei den ersten drei Bänden gibt es auch von der vorliegenden vierten Episode des "Dunklen Turms" zwei Ausgaben. Die Softcover-Edition im US-Format erscheint bei Heyne und liegt dieser Review zugrunde, während die überformatige Deluxe-Hardcover-Ausgabe beim Splitter Verlag in den nächsten Tagen erscheinen soll.

 

Vorab zum Inhalt:

30 Jahre lang hat Stephen King an seinem selbstdeklarierten Opus magnum „Der Dunkle Turm“ gearbeitet, das mit dem siebten vorgelegten Buch sein Ende fand. Anstatt einer Adaption seiner Romane stellt dieses Graphic Novel nun die Vorgeschichte dar und erzählt die Anfänge und die Jugend von Roland, dem Revolvermann, und wie er zu dem ruhelosen Rächer geworden ist, dessen einziges Ziel die Suche nach dem Dunklen Turm ist.

 

Inhalt:

Roland, der junge Revolvermann bringt durch eine List seine eigene Mutter um, die ihrerseits ihren Mann - Rolands Vater - betrogen hat. Hinter der Intrige steckt der böse Zauberer Marten Broadcloak, der seine Hände nach Gilead austreckt. Roland bleibt keine Zeit für Trauer, denn der Feind lauert überall und nicht nur in Form von Broadcloak. Auch der "Gute Mann" John Farson macht sich zum Angriff bereit und es geht um nichts weniger als das Überleben von Gilead....

 

Schreibstil & Artwork:

Es geht furios weiter. Die Autoren stricken die "Dunkle Turm" Geschichte wie bisher, äußerst spannend weiter und fesseln den Leser - der wahrscheinlich sowieso schon gespannt wie ein Flitzebogen auf den neuesten Band der Reihe gewartet hat - von der ersten Seite an. Viel mehr gibt es im Grunde nicht zu berichten, das nicht bereits bei den Reviews zu den drei Vorbänden gesagt wurde: der Plot ist unglaublich dicht und fesselnd, dabei enorm episch angelegt. Dabei geht es in "Untergang Gileads" so richtig ans Eingemachte (was der Titel ja schon erahnen lässt): Roland bringt seine Mutter um und ganz Gilead ist nun endgültig dem Untergang geweiht. Die Frage ist ob die Revolvermänner um Roland dies verhindern können. Zuviel will ich hier aber nicht verraten.

Wie dem auch sei, so oder so ist der "Dunkle Turm" prosaisch und umwerfend erzählt, überzeugt auch weiterhin auf ganzer Linie.

Dies liegt nicht zuletzt an den atemberaubenden Artworks, die glücklicherweise auch weiterhin aus den Federn von Jae Lee und Richard Isanove stammen, die die Reihe von Anfang an mit einer außergewöhnlichen Optik geprägt haben - einem Stil, den man nicht alle Tage im Comic-Genre sieht. Dabei besticht oft der gekonnte Umgang mit Licht und Schatten und die harten Kontraste die zur Darstellung genutzt werden, aber auch das Details nur dann verwendet werden, wenn sie gebraucht werden, um ein Panel in seiner Stimmung zu optimieren. Die Zeichner schaffen es umwerfend gut, die Gefühle der Charaktere in die Gesichter zu zaubern, vor allem die tragischen Ereignisse kann man den Personen förmlich von den Gesichtern ablesen. Dazu kommt noch das Kämpfe und Greueltaten ungeschönt, aber nicht überzogen dargestellt werden. Einfach perfekt das Ganze.

 

Dieser Band zeigt auch einen äußerst interessanten Aspekt in Stephen Kings Erzählung(en), den schon der Prolog aufdeckt. Hier richtig nämlich Walter, der schwarze Mann, das Wort an den Lesern und Kenner von King's Werken erkennen sofort um wen es sich dabei augenscheinlich handelt. King überbrückt hier Welten oder gar Dimensionen, denn der schwarze Mann hat viele Gestalten in vielen Welten. In der dunkle Turm ist es Walter, der schwarze Mann, in Kings Viren-Epos "The Stand" ist es kein geringerer als Randall Flagg persönlich. Was diese Person - wenn es denn überhaupt eine ist - genau ist, bleibt unklar, aber klar ist, das er das absolute Böse verkörpert.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Das US-formatige Buch von Heyne ist professionell gefertigt und zeigt keine Mängel. Die Aufmachung ist schick und so erhält man ein schmuckes Softcover. Eine umfassende Covergalerie rundet den Band ab.

 

Fazit:

"Der dunkle Turm" bleibt weiterhin ein Hammer, ein Stern am Comic-Himmel, der Seinesgleichen sucht. Das liegt an vielerlei Faktoren, wobei die wichtigsten wohl die enorm dichte und atmosphärische Story und die absolut umwerfenden Artworks sind. Das ändert sich mit dem vierten Band nicht, zumal der Plot in dieser Episode einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Dieser Band hat mir persönlich sogar noch einen Hauch besser gefallen, als der Vorige. Also absolute Kaufempfehlung!!!

 

Tipp:

Wer die Reihe bisher mochte sollte weiter machen, denn "Der dunkle Turm" ist einfach eine Wucht. Neueinsteigern empfehle ich von Anfang an zu lesen. Dabei ist es vom Inhalt her egal ob man die teure aber edle Collectors Edition wählt, oder die günstigere Softcover-Edition. Spaß machen beide Varianten.

Wer aber bei den Artworks und dem Drumherum mehr Genuss haben will und ein echter Fanboy ist, sollte auf jeden Fall zur Collectors Edition greifen. Wer nur die Geschichte lesen will, der kann sich auch mit dem Softcover zufrieden geben.