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Vanguard 5 - Vor dem Fall
Bewertung:
(3.9)
Von: Nico Kevin Bracht
Alias: Cut
Am: 17.04.2011
Autor:David Mack
Übersetzer:Stephanie Pannen
Typ:Roman
System:---
Setting:Das Star Trek Universum ca. 2267
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-941248-09-0
Inhalt:378 Seiten, Taschenbuch
Preis:12,80 EUR
Sprache:Deutsch

David Mack, der Vater der Serie Star Trek Vanguard, ist zurück. Im fünften Band „Vor dem Fall“ (vdF) übernimmt er es wieder persönlich die Geschichte voran zu treiben.

 

Der Inhalt:

Im Gegensatz zum vierten Band spielen in vdF endlich wieder alle Protagonisten der ersten Bände, sofern sie nicht tatsächlich gestorben sind, eine tragende Rolle.

 

Insbesondere muss das Comeback der ehemaligen Geheimdienstoffizierin Lt. Commander T’Prynn erwähnt werden, die im letzten Buch noch im Koma lag und nunmehr um ihre Fortbeschäftigung im Geheimdienst der Sternenflotte kämpft.

 

An ihrer Seite hat sie einen wenn man den Lauf der Dinge betrachtet eher überraschenden Mitstreiter, den Föderationsnachrichtendienstreporter Tim Pennington, dessen Karriere sie wenige Bücher zuvor quasi im Alleingang zerlegt hatte.

 

Aber auch Cervantes Quinn, der ehemals trinksüchtige und heruntergekommene Eigner des kleinen Raumfrachters Rocinante, läuft an der Seite einer hübschen Sternenflottenoffizierin zu neuer Höchstform auf.

 

Schließlich ist auch Commodore Diego Reyes nicht annähernd so tot, wie die Sternenflotte es sich denkt. Vielmehr spielt er eine entscheidende Rolle im politischen Ränkespiel, was sich weiterhin in der Taurus-Region zwischen den stellaren Großmächten der Föderation, Klingonen und Tholianer abspielt.

 

Dabei kommt Reyes mit einer imposanten und wichtigen Figur des Star Trek Universums in Berührung, dem klingonischen Ratsmitglied Gorkon. Dieser wird eines Tages als Kanzler des klingonischen Hohen Rates dafür verantwortlich sein, dass es eine erfolgreiche Annäherung der Föderation und des klingonischen Imperiums gibt.

 

 

Der Stil:

Mack tut das was er am Besten kann: Er spinnt mehrere Handlungsstränge nebeneinander her, die allesamt spannend aufgebaut und zugleich interessant zu lesen sind. Diese Stränge gehen an manchen Punkten ineinander über, bedingen sich gegenseitig oder aber beeinflussen sich zumindest.

 

Dieses Mal stehen wieder die verschiedenen Personen im Vordergrund der Handlung. Aber auch die Entwicklung um das sog. Mydonyae-Artefakt, mit dem sich Dr. Marcus und Lt. Xiong beschäftigen und die politischen Intrigen spielen eine Rolle.

 

David Mack ist in diesem Setting zu Hause.

Man merkt dem Buch sofort seine klare Handschrift, seinen Stil und seine Erzählweise an. Damit will ich Dayton Wards Leistung aus dem vorangegangenen Buch gar nicht schmälern, aber Mack schreibt einfach aktionsreicher, spannender und mitreißender.

 

Mack trifft den Zahn der Zeit und den Geschmack der aktuellen Generation von Star Trek Literatur Fans. Zumindest den eines Großteils. Seine Mischung aus Gefahr, Politik, interessanten Figuren und der ständigen Möglichkeit einer unerwarteten Wendung im Handlungsstrang gepaart mit einem Actionfeuerwerk kommt gut an. Nicht umsonst hat man sich auf Seiten von Pocket Books dazu entschieden, David Mack auch die Destiny Trilogie schreiben zu lassen.

 

Das Buch:

Das Titelbild des Buches zeigt erneut im Vordergrund ein Schiff der Constitution Klasse (wohl die U.S.S. Endeauver) und im Hintergrund Sternenbasis 47, also Vanguard.

Das Bild verströmt die typische Star Trek Atmosphäre wie wir sie aus dem Zeitrahmen mit Kirk und Spock kennen und überzeugt total.

Positiv fällt auf, dass Cross Cult wieder keine Mühe gescheut hat, ein hochwertiges Titelbild zu erzeugen. Das Raumschiff auf dem Titelbild ist leicht aus dem Cover hervorgehoben und schimmert etwas.

 

Die Handlung umfasst 376 Seiten und endet in der Ankündigung, dass die Reihe fortgesetzt wird. Im Augenblick ist es offen, ob es Cross Cult gelingt, den nächsten Vanguard Band zeitgleich mit dem US-Original auf den Markt zu bringen. Auf jeden Fall befindet sich der Verlag dahingehend in Verhandlungen mit Pocket Books, was den unglaublichen Stellenwert der Vanguard Saga auch und grade für das Cross Cult Verlagsteam zeigt.

 

Die Bindung und das Papier sind völlig in Ordnung, so dass man für sein Geld einen haltbaren Roman bekommt, den man mehr als einmal lesen kann, ohne das er einem in den Händen zerfällt.

Hier wiederhole ich mich gerne: Man bekommt handwerkliche Qualität für sein Geld. So soll es sein.

 

Der Preis des Taschenbuches bleibt, wie für Star Trek Romane bei Cross Cult üblich, stabil bei stolzen 12,80 €.

 

 

Fazit:

Nach einem guten, aber etwas ruhigeren vierten Roman, übernimmt in Person von David Mack wieder einer der Schöpfer der Serie das Ruder und steuert die Geschichte in neue Stromschnellen, die aber unglaublich fesseln und das Buch zu einer spannenden Lektüre machen.

Wer bisher Gefallen an der Vanguard Reihe gefunden hat, wird hier mit einem weiteren Höhepunkt belohnt. David Mack spinnt bestes Star Trek Garn, verknüpft diverse Handlungsstränge und bindet alle (überlebenden) Kernfiguren der ersten Bücher wieder mit in die Handlung ein.

Mit Ratsmitglied Gorkon taucht neben Dr. Carol Marcus eine weitere Figur in der Reihe auf, die Fans aus den Star Trek Kinofilmen bekannt sein dürfte. Diese Verquickungen mit bereits etabliertem Material machen Vanguard unter anderem zu einem so besonderen Lesespaß.

Das Szenario um die Sternenbasis 47 und ihr aktives und ehemaliges Personal wirkt fest im Star Trek Universum verankert und füllt eine Lücke auf, von der man vor Beginn der Serie nicht wusste, dass sie existiert. „Vor dem Fall“ ist eine sehr gute Fortsetzung (3,9 Punkte) der Reihe und gehört in das Buchregal eines jeden Lesers der Star Trek Vanguard Reihe.