Links zur Rezension Inhalt:Superman rettet die Besatzung der ersten bemannten Sonnen-Mission, als diese gehörig schief geht. Doch der Unbesiegbare, der seine Kraft durch die Sonne erlangt, wird ausgerechnet von dieser so immens verstrahlt, das sein Körper langsam daran stirbt. Superman setzt vergebens alle Hebel in Bewegung, um diesen Prozess aufzuhalten. Als ihm klar wird, das er keine Lösung finden wird, beginnt er einige Dinge in seinem Leben in Ordnung zu bringen, bevor er abdankt. Dazu gehört vor allem, das er Lois Lane nicht nur seine Liebe gesteht, sondern ihr auch seine Geheimidentität verrät. Dazu nimmt er Lois mit in die Festung der Einsamkeit und gibt ihr die Möglichkeit, einen Tag lang so zu sein wie er selbst. Aber der Stählerne muss sich auch noch um einige Feind und Gefahren kümmern, die die Menschen bedrohen, die er immer beschützt hat…
Schreibstil & Artwork:Superman polarisiert. Die Einen können rein gar nichts mit dem Stählernen anfangen, die anderen lieben seine Geschichten. Ich persönlich mochte Superman früher sehr gerne lesen, heute find ich die eine oder andere Superman-Story immer noch gut, aber im Großen und Ganzen lasse ich den Kryptonier eher links liegen, was vor allem an den zu heroischen Grundton von Supie liegt – der einfach der Saubermann schlechthin ist. Doch „All Star Superman“ ist anders. Zwar ist Superman immer noch der Saubermann, aber durch seinen bevorstehenden Tod zeigt er gänzlich neue Seiten. Der Stählerne wird hier sehr verletzlich und damit menschlicher als je zuvor dargestellt. Sehr geschickt arbeitet der Autor Grant Morrison Supermans größte Stärke heraus - und das ist weder seine enorme Kraft, noch sein Hitzeblick, sondern sein unglaublich großes und tolerantes Herz. Dabei wird vor allem die Charakterzeichnung großgeschrieben. Im Fokus stehen dabei ganz klar Superman/Clark Kent, Lois Lane und Lex Luthor, die sehr ausgefeilt dargestellt werden und eine merkliche Entwicklung vollziehen. Dazu gibt es eine gute Mischung aus verschiedenen anderen Schurken – teilweise auch Unbekanntere - mit denen es Kal‘El noch zu tun bekommt und auch ein ausgedehnter Besuch in der Festung der Einsamkeit fehlt nicht. Das alles fügt sich letztendlich zu einem großen Ganzen zusammen und endet in einer finalen Konfrontation, die es in sich hat und letztendlich endet die Geschichte auch sehr überraschend und tragisch. Dabei ist die Story durchweg fesselnd und weiß mit Sicherheit nicht nur eingefleischte Superman-Fans zu begeistern. Der Plot ist vielseitig und für eine Superman-Story auch recht tiefgründig. Sehr interessant ist dabei beispielsweise Supermans Offenbarung an Lois, der er endlich nicht nur seine Liebe, sondern auch sein Geheimnis bezüglich seiner Geheimidentität gesteht. Und dann setzt er noch einen drauf, in dem er Lois einen Tag seine Welt erleben lässt, mit allen Kräften und Pflichten die dazu gehören. Wirklich gut und fesselnd.
Dazu kommen die Artworks von Frank Quitely, dessen Zeichenstil hervorragend zu Superman passt. Nicht zu detailreich, aber auch nicht zu spartanisch werden seine Illustrationen in knalligen und peppigen Farben präsentiert, die den Stählernen in kräftigem Rot und Blau zeigen. Die Hintergründe sind hingegen eher in pastelligen Tönen gehalten und oft auch bewusst stark überzeichnet, so dass sich sehr helle Flächen ergeben. Passt auch sehr gut in das Gesamtbild, welches dadurch sehr konsistent erscheint.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDer Band kommt im soliden Paperback, welches das originale US-Format hat. Produktionstechnisch wie immer auf allerhöchstem Niveau, weiß auch die Übersetzung auf ganzer Linie mit flüssigen und gut lesbaren Texten zu überzeugen.
Fazit:„All Star Superman“ ist ziemlich leicht zugänglich und als Leser muss man sich im DC Universum eigentlich nicht auskennen, damit man den Band verstehen und genießen kann. Hintergrundwissen kann dennoch nicht schaden. Auf jeden Fall macht die Story viel Spaß und vor allem zeigt sie Superman einmal von einer völlig anderen Seite. Morrison und Quitely haben für ihre einzigartige Serie, die schon jetzt zweifelsohne als Klassiker bezeichnet werden darf, nicht umsonst einige der größten Auszeichnungen des Comic-Business – darunter mehrere Eisner Awards – bekommen. „All Star Superman“ ist einfach klasse und auch jene, die Superman-Stories ansonsten eigentlich nicht so mögen, werden an dieser epischen Geschichte Gefallen finden. Ein Klassiker, den man haben sollte!
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