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Spawn 96
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 09.05.2011
Autor:Todd McFarlane, Robert Kirkman, Greg Capullo, Erik Larsen, Michael Golden
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Spawn
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:n/a
Inhalt:52 Seiten, Softpappcover, US-Format, US Spawn #199-200
Preis:6,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Öffentlichkeit hat von Jim Downings übernatürlichen Fähigkeiten Wind bekommen, als er den Einsturz eines Hauses unbeschadet überlebt. Als er sich zurückzieht trifft er auf den Freak und ein heftiger Kampf entbrennt. Der Clown (alias Violator) kommt Jim zur Hälfte, denn noch immer will er den neuen Spawn auf seine Seite ziehen. Auch Twitch trifft auf den Clown und muss erkennen, was dieser für eine schreckliche Kreatur ist. Während der Violator und der Freak heftigst aufeinander knallen und der Clown dabei eine unglaubliche Überraschung erlebt, trifft Jim Downing auf einen alten Bekannten...

 

Schreibstil & Artwork:

Der deutsche 96. Band ist ein Jubiläumsband, denn in ihm findet sich die 200. amerikanische Ausgabe von "Spawn", die von Todd McFarlane selbst und Robert Kirkman (The Walking Dead, Haunt) umgesetzt wurde und einige heftige Überraschungen mit sich bringt. Doch zunächst gibt es noch die Ausgabe 199, die die Vorbereitung auf den vorläufigen Höhepunkt der Reihe ist.

Interessanterweise merkt man gerade an diesem Heft, wie wenig sich Spawn in den knapp 20 Jahren seines Bestehens verändert hat. Gut, Spawn ist jetzt ein Anderer, aber auch wenn Al Simmons nicht mehr Protagonist ist, ist Jim Downing gar nicht so viel anders als Simmons, auch wenn die ursprünglichen Beweggründe etwas anders sind. Auch die Mit- und Gegenspieler haben sich kaum geändert. Zwar ist der anfängliche Oberfiesling Malebolgia schon einige Zeit nicht mehr dabei, aber der Violator und der Freak sind Altbekannte. Wie gesagt, so viel hat sich hier gar nicht geändert.

Was man der vorliegenden Ausgabe ganz besonders anmerkt ist, das Spawn sehr viel Wert auf die Optik legt - was in dieser Ausgabe deutlich spürbarer ist, als in einer Vielzahl der letzten Ausgaben. Das mag vor allem daran liegen, weil Spawn-Schöpfer McFarlane selber bei Ausgabe 200 eigenhändig die Feder geschwungen hat und Spawn so zeigt, wie man ihn Anfang der 90er in den ersten Heften erblickt hat. Unglaublich detailreiche und anspruchsvolle Artworks, die einfach bombastisch wirken.

Dazu kommt, das der Prolog des Hefts von Robert Kirkman geschrieben wurde, der ja bereits an "Haunt" mit McFarlane zusammenarbeitet und nicht zuletzt mit seiner Zombiereihe "The Walking Dead" für Furore gesorgt hat (und das auch immer noch tut). Dieser Teil ist ebenfalls sehr gut gelungen und passt sehr gut in die Story hinein.

 

Es waren noch einige andere Zeichner an diesen beiden Ausgaben beteiligt, die dafür sorgen, dass das gesamte Heft recht konsequent aussieht. Dennoch stechen die Artworks von McFarlane besonders hervor - aber das soll wohl auch so sein, denn schließlich ist der gute Mann eben der geistige und optische Vater von Spawn.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Spawn 96 ist wie immer ein einfaches Comicheft mit einem stärkeren Pappeinschlag. Die Seiten sind Hochglanz bedruckt und sehen gut aus. Produktionstechnisch gibt es hier nichts zu meckern. Eingeleitet wird das Heft mit einem Rückblick in Textform und am Ende des Heftes findet sich wie üblich die Kolumne „Spawning Ground“. Diesmal gibt es sogar eine schön Covergalerie, die es in sich hat, denn schließlich hat Greg Capullo das Titelbild hinzu gesteuert.

 

Fazit:

Gleich vorweg: die Jubiläumsgeschichte von Spawn ist nicht so umwerfend geworden, wie man vielleicht vermutet (oder gehofft) hat. Dennoch macht der 96. deutsche Band wieder sehr viel Spaß und bringt zumindest eine enorme Überraschung mit sich, die in den kommenden Ausgaben mit Sicherheit für höchst explosiven und interessanten Stoff sorgen dürfte. Der große Bonus den diese Ausgabe hat ist dabei ganz klar die Tatsache, dass Todd McFarlane persönlich den Zeichenstift geschwungen hat und die 200. Ausgabe von Spawn fast komplett selbst gezeichnet hat. Das bringt die Optik der frühen Spawn-Ausgaben zurück und gerade als langjähriger Fan wird einen dies sicherlich freuen. Aber... auf der anderen Seite ist in dieser Ausgabe auch deutlich spürbar, das sich in den annähernd zwei Dekaden, die Spawn mittlerweile läuft nicht allzu viel geändert hat. Außerdem wirken die exzessiven Dialoge in diesem Heft sehr ausschweifend und langatmig. Das hätte man besser lösen können. Wie dem auch sei, Fans kommen auf jeden Fall auf ihre Kosten, aber so weltbewegend wie damals ist Spawn leider nicht mehr.

 

Kleine Anmerkung am Rande:

Unverständlich ist, warum diese Ausgabe bei gleicher Seitenzahl satte 2,00 Euro mehr kostet, als die bisherigen Ausgaben. Das ist immerhin eine Steigerung von fast 50 Prozent ohne irgendeinen ersichtlichen Mehrwert.