Links zur Rezension Inhalt:Eine Kurzgeschichtensammlung mit 3 Geschichten um den gehörnten Ermittler in Sachen Aufklärung und Abwehr paranormaler Erscheinungen.
Baba Jaga: 1964 ist Hellboy im tiefsten Russland unterwegs und trifft dort auf die legendäre Hexe Baba Jaga, die jedes Jahr in einer bestimmten Nacht auf einem Friedhof erscheint, um die Finger der toten Sünder zu zählen. Doch damit nicht genug, denn es gibt in dieser Gegend auch zahlreiche verschwundene Kinder und so versucht Hellboy der Sache auf den Grund zu gehen, was auf eine Konfrontation mit der gefährlichen Hexe hinausläuft…
Köpfe: Japan während der Kirschblütenzeit. Was könnte es Schöneres geben, als zwischen all den Bäumen umherzuspazieren. Dummerweise trifft Hellboy dabei auf ein paar gefräßige Dämonen, die den Roten gerne zum Abendessen haben wollen. Das lässt sich Hellboy natürlich nicht so einfach gefallen.
Sarg in Ketten Hellboy reist an den Ort des Geschehens, wo seine irdische Geschichte einen Anfang nahm, nach East Bromwich, England, um dort über seine Herkunft und den Sinn seiner Existenz zu meditieren. Die Visionen, die sich ihm dort aufdrängen entpuppen sich allerdings als sehr „handfest“.
Qualität:Auch die achte und wohl leider auch die letzte Episode des deutschen Hellboy-Hörspiels bringt wieder Kurzgeschichten mit sich, die auf den gleichnamigen Titeln der deutschen Comic-Publikationen basieren, die bei Cross-Cult erscheinen. Die drei Stories sind in den Hellboy Comics Nr.4 und 5 zu finden und gehören zu meinen liebsten Kurzstories über den großen Roten. Dementsprechend habe ich die Hörspiel-Variante quasi aufgesogen und wurde nicht enttäuscht. Die LAUSCHer zeigen hier einmal mehr, dass sie es einfach drauf haben, Hörspiele mit Hörgenuß-Garantie zu produzieren, die mit einem – wie sie selbst keineswegs übertrieben behaupten – bombastischen Sounddesign veredelt sind. Dabei zeigt sich die Portierung vom Medium Comic zum Medium Hörspiel anspruchsvoll und vielseitig umgesetzt. Allerdings erscheinen die Stories auf der CD etwas kurz, denn hier werden bei gut 70 Minuten Laufzeit immerhin drei Geschichten erzählt. Auf der anderen Seite muss man auch sagen, das die Vorlagen auch nicht länger sind und nur aus wenigen Seiten bestehen. Wie dem auch sei, wie Mignola selbst, schaffen es auch Günter Merlau und Franjo Franjkovic, die für Drehbuch und Regie (ja, so bezeichnet man das bei Hörspielen ebenfalls) verantwortlich zeichnen, das düster beklemmende Feeling von Hellboy, das bei den Stories über den roten Teufel immer gegenwärtig ist, hervorragend herüber zu bringen. Trotz der Kürze der einzelnen Geschichten haben die Erzählungen eine unglaublich dichte Atmosphäre und überzeugen von der ersten Sekunde an. Das liegt natürlich nicht zuletzt auch an der erstklassigen und absolut professionellen akustischen Umsetzung und der hervorragenden Besetzung in Sachen Sprecher. Dabei wird Hellboy wie gehabt von Timo Schmitz gesprochen, der HB auch schon in den beiden Kinofilmen die Stimme geliehen hat (respektive die Synchronstimme von Ron Perlman ist). Dadurch gibt es einen hohen Wiedererkennungswert, vor allem für echte HB-Fans, die die Filme mit Sicherheit zumindest gesehen haben. Auch die anderen Sprecher bleiben dieselben, sofern es wiederkehrende Rollen sind und alle machen ihre Sache absolut professionell und überzeugend. Dass die Produktionsqualität sich auf aller höchstem Niveau bewegt, muss eigentlich nicht mehr extra erwähnt werden, denn reflektiert man alle bisherigen Hörspiele von LAUSCH – und das sind Einige – so gab es nicht Eines, welches nicht absolut bombastisch und umwerfend, und das in allen Belangen, geklungen hat. Das gilt auch für die gesamte Hellboy-Reihe und damit auch für die vorliegende achte Episode.
Der einzige Wermutstropfen, der unterm Strich bleibt, wurde von mir weiter oben schon angedeutet. Hellboy 08 wird wohl auch die letzte Episode der Hörspiel-Serie bleiben, denn unlängst haben die LAUSCHer offiziell angekündigt, keine Erwachsenen-Hörspiele mehr zu produzieren, da die Verkaufszahlen des Business mehr und mehr in den Keller fallen. Das ist schade, gehörten die LAUSCHer doch zu meinen Lieblingen in der Szene, aber es ist auch aus Sicht der Firma durchaus verständlich.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDas Cover von „Hellboy 8“ ist an die vorigen Cover angelehnt, die wiederum an die Comic-Reihe angelehnt sind. Diesmal sieht man Hellboy im Mignola-Zeichenstil mit den asiatischen Kopf-Dämonen. Das Booklet beinhaltet ein Impressum mit einer Auflistung der Sprecher und Mitwirkenden.
Fazit:Die wohl letzte Episode des Hellboy-Hörspiels ist zwar schon einige Zeit auf dem Markt, da sie aber irgendwie an mir vorbeigegangen ist, habe ich sie nachträglich begutachtet und als passenden Abschluss der Reihe eingeordnet. Weitere Erwachsenen-Hörspiele von LAUSCH wird es wohl nicht geben, was auch Hellboy einschließt. Die drei Kurzgeschichten auf dieser CD gehören zu den besten Stories um den Roten und machen von Anfang bis Ende sehr viel Spaß. Sie sind düster, melancholisch, wortgewaltig, actionreich und auch sehr humorvoll – was nicht zuletzt an HB selbst liegt. Die Produktion ist wie immer bei LAUSCH State-of-the-Art. Hellboy-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten und da die Stories abgeschlossen und unabhängig sind, können auch Seiteneinsteiger hier reinhören. Absolute Klasse!
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