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Annie Kincaid 2 - Kunstschützen
Bewertung:
(4.5)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 09.06.2011
Autor:Hailey Lind
Typ:Roman
Setting:Krimi
VerlagFeder und Schwert
ISBN/ASIN:978-3-86762-080-2
Inhalt:398 Seiten, Softcover
Preis:12,95€
Sprache:Deutsch

Aufmachung

Analog zu Teil 1 – sprich: Irgendwie kann man am inkohärenten Umschlag nicht das Genre erkennen, aber immerhin schafft man sich einen hohen Wiedererkennungswert. Erneut ist an Lektorat und Übersetzung bis auf minimale Kleinigkeiten wirklich nichts auszusetzen. Das ist alles in allem schon wirklich solide.

 

Inhalt

„Anthony, die Leiche da gehört nicht zur Ausstellung!“ Ein sehr, sehr geiler erster Satz. Hut ab!

 

…Und erneut tappt Annie mitten in eine Intrige voller gestohlener oder gefälschter Kunstwerke, abgeschnittener Finger, böser Buben und mysteriöser Männer. Gerade diese Männer sind immer wieder das Salz in der Lebenssuppe der exzentrischen Künstlerin, die sich so sehr bemüht, den „rechten Weg“ nicht zu verlassen. Sei es der solide Bauunternehmer Josh, ihr scharfer Vermieter Frank oder der charmante Kunstdieb Michael – sie alle begehren Annie und werden auch von ihr begehrt, aber irgendwie gelingt es immer wieder spannende Momente zu zerstören und ich vermute fast, dass wir auch in den kommenden Büchern trotz aller knisternder Erotik keine echte Bettszene finden werden.

Das, was diese Romanreihe bisher so besonders macht, ist, dass der Leser gemeinsam mit Annie immerzu im Dunklen tappt, was gerade geschieht und welche Motive welche Person nun gerade antreiben. Selbst die Identitäten der wichtigsten Akteure – wie Kunsträuber Michael oder Vermieter Frank – sind nicht ganz klar und man fragt sich immer was hinter einer Handlung stehen und wie sie sich wohl entwickeln mag.

 

Großartig ist die rasante Abschlussszene des Romans. Die muss einfach verfilmt werden! Die hat alles: verschiedene Fraktionen mit gegensätzlichen Interessen, Slapstick, völlig abstruse Figuren, planlose Action… Herrlich! Alleine für die Seiten 383 bis 394 wird sich eine eventuelle Anschaffung schon gelohnt haben.

Hollywood? Sind die Filmrechte schon verkauft?

 

Fazit:

Ebenso wie Teil 1 absolut lesenswert und hervorragende Unterhaltung. Einzig die Tatsache, dass der Überraschungseffekt nicht mehr gegeben ist, sorgt dafür, dass die Bewertung etwas niedriger ausfällt. Wer die Schnauze voll von Fantasy hat und eine Krimiserie in einem etwas seltener beackerten Feld – der Kunstfälschung – sucht, der muss hier einfach zugreifen.