InhaltUnter großen Mühen ist es Tallis gelungen, seine Zwillingsschwester Shaan den Klauen Azoths, dem finsteren Herrn der Drachen, zu entreißen. Dieser Triumph ist jedoch nur ein kleiner Trost angesichts der Tatsache, dass die Bedrohung für das Reich Saranthium weiterhin besteht. Denn Azoth hat die Menschen der Region Wildlande versklavt und zu seiner Armee gemacht – einer Armee unter dem Befehl von Zwitterwesen aus Menschen und Drachen, die Azoth mit Hilfe des Schöpfersteins geschaffen hat; auch Jared, Tallis’ Freund, ist mit einem Drachen verschmolzen worden.
In der Zwischenzeit herrscht in der Stadt Salmut große Unruhe, denn der Stadtrat zettelt trotz der Bedrohung, die Azoth bereits darstellt, einen Krieg gegen die Freilande an. Shaan und Tallis wissen, dass sie alles daran setzen müssen, die Menschen gegen Azoth zu einen. Aber wenn sie Erfolg haben wollen, müssen sie zunächst ihre eigenen Kämpfe ausfechten: Tallis muss lernen, die gewaltige Macht in seinem Innern zu kontrollieren, während Shaan sich dem Zugriff Azoths widersetzen muss, der in ihren Träumen nach ihr greift.
Als immer deutlicher wird, dass der Krieg nicht zu verhindern ist, ziehen die Zwillinge in Tallis’ Heimat, die Wüste. Denn nur dort hat Azoth keine Macht. Außerdem sind deren Bewohner die einzigen noch möglichen Verbündeten für die wenigen zum Kampf gegen Azoth bereiten Soldaten Salmuts.
Aber es gibt eine noch weit größere Gefahr, vor der die alten Wüstengötter Shaan warnen: Im Gefolge von Azoth sind die Vier Verlorenen Götter wieder erwacht und versuchen nun ihrerseits, in den Besitz des Schöpfersteins zu gelangen, um die Menschen von Saranthium erneut ihrer schrecklichen Herrschaft zu unterwerfen. Die Macht der alten Götter beschränkt sich inzwischen nur noch auf die Wüste, aber sie können Shaan trotzdem mitteilen, wie sie Azoth und den Vieren entgegentreten kann.
In der Entscheidungsschlacht zwischen Azoths Truppen und den Kriegern, die von Tallis angeführt werden – und in der er Jared schweren Herzens tötet, ihn so aber erlöst – kann Shaan den Stein endlich an sich bringen. Und als die Vier Verlorenen Götter auftauchen, stößt sie ihr Messer hinein. Azoth und Shaan verschwinden daraufhin ins „Zwielicht“, eine unheimliche Zwischenwelt. Der nur beschädigte, aber nicht zerstörte Schöpferstein hingegen fällt den Vier Verlorenen Göttern in die Hände …
Mit „Der Verrat der Drachen“ führt Lara Morgan ihre Geschichte, die sie mit „Der Herr der Drachen“ begonnen hat, fort. Der Kontinent Saeanthium, auf dem die Handlung spielt, erinnert ein bisschen an Australien. Den haben wir bereits ausführlich im ersten Band kennengelernt. Nun werden die handelnden Personen und ihre Beziehung untereinander ausgeführt. So wird beschrieben, wie es um die Zwillinge Tallis und Shaan steht, und auch einige andere Figuren treten in den Vordergrund. Leider wird auch beschrieben, was die vier Götter machen, und so weiß der Leser mehr als die Protagonisten. Während diese noch hoffen, weiß der Leser schon, dass dies vergebens ist. Welche Intention die Autorin damit verfolgt, lässt sich nur erahnen. Doch scheint sie zu zeigen, dass man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss und sich nicht wie Shaan auf die Götter verlassen soll. Die Charakterzeichnung ist ein großes Plus des Romans. Dafür ist die Darstellung der Schlachten einfach nur grausam. Mehrere hundert normale Menschen werde nicht gegen eine Handvoll Drachen lange bestehen können. Dazu gibt es noch weitere Beispiele, bei denen man sich als Leser fragt, warum die Autorin diese Szenen so schlecht recherchiert eingebaut hat.
Fazit:Der Verrat der Drachen überzeugt durch die Charaktere und das Setting. Die Kämpfe sollte man überspringen. Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Es gibt noch offene Fragen und Handlungsstränge, die im dritten Band der Reihe zu Ende geführt werden können.
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