Links zur Rezension InhaltSonea ist weiterhin in Sorge um ihren Sohn Lorkin, der gemeinsam mit dem Gildenbotschafter Lord Dannyl als Botschafter nach Sachaka gereist ist, um mit dem Volk der Sachakaner Frieden zu schließen. Die Bemühungen in Sachaka waren nicht umsonst und Lorkin hat sich entschlossen, weiter in Sachaka zu leben, um den noch jungen Frieden zu sichern. Aber Lorkin wird von einer Gruppe einflussreicher und radikaler Sachakaner entführt. Diese möchten von Lorkin alles über die geheimnisvolle Kunst der Heilmagie erfahren, während dieser sich erhofft, mehr über die magischen Edelsteine in Erfahrung zu bringen. Mehr oder weniger ein freiwilliger Gefangener, weiß Lorkin, dass die Fähigkeit des Heilens im Falle eines Krieges für den Gegner einen enormen Vorteil in sich birgt. Es ist ein gefährliches Spiel, auf welches sich Lorkin einlässt, zumal Botschafter Dannyl bei den sachakanischen Ashaki durch sein Verhalten in Ungnade fällt und es auch noch einige andere Verwicklungen in Sachaka gibt.
Während Lorkin sich in Sachaka behaupten muss, beschäftigt sich nicht nur die Gilde, sondern auch Sonea im heimischen Imardin mit einem Mord, der mittels schwarzer Magie ausgeübt wurde. Lilia, eine Novizin der Magiergilde wird beschuldigt, den Vater ihrer Mitschülerin Naki mittels Schwarzer Magie getötet zu haben. Rasch wird die Novizin festgenommen, die wie Sonea aus einfachen Verhältnissen stammt. Der Vorwurf des Mordes wiegt schwer, allerdings haftet diesem etwas Seltsames an, da Schwarze Magie nicht ohne weiteres zu erlernen ist. Sonea, die mit der Unterstützung von Dieb Cery und dessen Tochter Anyi bereits seit längerem auf der Suche nach dem freien Schwarzen Magier ist, der in der Stadt sein Unwesen treibt, ahnt nichts Gutes.
Über die Autorin:Trudi Canavan wurde am 23.10.1969 in Melbourne geboren und wuchs in Ferntree Gully, einem Vorort an den Ausläufern der bergigen Landschaft der Dandenongs, rund 35 Kilometer östlich von Melbourne, auf. Schon in frühen Jahren lagen ihre Interessen vornehmlich bei Kunst, Schreiben und Musik, und so wundert es nicht, dass sie ihre Vorlieben später auch beruflich verwirklichte.
So arbeitete sie bei mehreren Verlagen als Grafikdesignerin und begann nebenbei Kurzgeschichten zu schreiben. 1995 gründete sie eine Freelancer-Agentur namens „The Telltale Art“, die im Auftrag von Verlagen Illustrationen, die Erstellungen von Karten und andere Designfragen übernahm. Im gleichen Jahr bot man ihr einen Job bei „Aurealis“, einer australischen Zeitschrift für Fantasy- und SF-Geschichten, an. Dort war sie als Art-Editor unter anderem für das komplette Magazin-Design verantwortlich, koordinierte die Arbeiten der unterschiedlichen Künstler und Illustratoren, kümmerte sich um die Sichtung von Manuskripten und die Pflege der Webseite. Diesen Job gab sie allerdings 2004 auf.
Im Jahr 1999 gewann sie den „Aurealis-Award für die beste Fantasy-Kurzgeschichte“ für „Whispers of the Mist Children“. 2001 erschien ihr erster Roman „The Black Magicians' Guild“, der in der deutschen Übersetzung unter dem Titel „Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin“ erschien. Das Buch wurde mit großer Begeisterung aufgenommen und so erschien im Juni 2002 der zweite Band „The Novice“ (dt. „Die Novizin“) und wurde für den „Aurealis-Award“ als bester Fantasy-Roman nominiert. Das dritte Buch „The High Lord“ (dt. „Die Meisterin“) wurde 2004 für den „Ditmar Award“ in der Kategorie „Best Novel“ nominiert. Alle drei Bücher entwickelten sich in Australien zu Bestsellern und so erschien 2004 die Reihe „Die Gilde der Schwarzen Magier“ auf den internationalen Märkten, die es weltweit bis 2006 auf rund 275.000 verkaufte Exemplare brachte.
Canavans zweite Trilogie „Age of the Five“ (dt. „Das Zeitalter der Fünf“) wurde ebenfalls ein Bestseller und der erste Band dieser Reihe „Priestess of the White“ (dt. „Priester“) erlangte den dritten Platz in der Bestsellerliste der „Sunday Times“. Es folgten die Bände „Last of the Wilds” (dt. „Magier“) und “Voice of the Gods” (dt. „Götter”).
2006 unterschrieb Trudi Canavan einen Vertrag, in dem sie sich bereit erklärte, sowohl die Vorgeschichte als auch eine Fortsetzung zu „Die Gilde der schwarzen Magier“ für den Orbit Verlag zu schreiben. Die Vorgeschichte erschien in Deutschland im Frühjahr 2009 unter dem Titel „The Magician's Apprentice" (dt. „Magie"). Der Band „Sonea – Die Heilerin“ ist der zweite Teil der neuen Trilogie um Sonea. Der erste Teil „Sonea – Die Hüterin“ platzierte sich in Deutschland unter den Top Ten der Spiegel-Bestsellerliste.
FazitAuch wenn der zweite Band etwas Zeit braucht, um an Fahrt aufzunehmen, da es zu Beginn mehr oder weniger einen groben Rückblick auf die bisherigen Geschehnisse gibt, besitzt die weitere Entwicklung der Geschichte durchaus das Potential, den Leser in seinen Bann zu ziehen und ist weitaus mehr, als nur der oftmals träge zweite Band einer Trilogie, der benötigt wird, um Spannung für das bevorstehende Finale aufzubauen. Es gibt in diesem Band eine ganze Reihe von interessanten Entwicklungen und einigen sehr schön aufgebauten Szenen, in denen Trudi Canavan durchaus ihr schriftstellerisches Können unter Beweis stellt und durch ihren Wechsel der Erzählperspektiven ein recht angenehmes Tempo für den Leser aufbaut.
Natürlich gibt es auch am Ende des zweiten Bandes einen Cliffhanger, der den unter Umständen begeisterten Leser dazu anhalten soll, den dritten Band zu kaufen, doch diese sind meines Erachtens nach in ihrer Ausführung ein wenig frustrierend geraten, können sie mit ihrem aufgebauten Spannungsbogen irgendwie nicht zur vollen Gänze überzeugen.
Insgesamt haben die Charaktere in diesem Buch Zeit zu wachsen und als Leser bekommt man ein besseres Verständnis für die Beweggründe und die Ziele der einzelnen Akteure, auch wenn diese nicht immer zur Gänze überzeugend sind. Natürlich gibt es auch einen etwas besseren Einblick in die dunklen Kräfte, die hinter den Geschehnissen stehen, doch zuviel verrät die Autorin im zweiten Band allerdings noch nicht. Wünschenswert wäre sicherlich hier und da etwas mehr an Hintergrundinformationen über das Land und die Magie – aber da muss man sich weiterhin in Geduld üben.
Für mich persönlich insgesamt ein recht gelungener zweiter Band, der mit einer recht interessant arrangierten Geschichte aufwartet, die zwar nicht unbedingt ein Meilenstein der Fantasy-Literatur werden wird, aber im Vergleich zu manch anderer Veröffentlichung des Genres den Leser aber mit seinem solidem Niveau und seiner Mischung aus Dialogen, Beschreibungen und einem Hauch Action unterhält.
|
||||||||||||||||||||||