Links zur Rezension Inhalt:Nach den dramatischen Ereignissen in New York zieht es Hughie in die Heimat - zurück ins malerische Auchterladle im tiefsten Schottland. Hughie braucht eine Auszeit und sucht Halt bei Familie und Freunde. Doch auch seine Freunde haben sich verändert und obwohl sich Hughie auf eine Art geborgen fühlt, geht ihm die Sippschaft schon bald auf die Nerven. Dann sind da noch einige seltsame Fremde in der Stadt, die nichts Gutes im Schilde führen. Als dann noch Annie auftaucht um Hughie alles zu offenbaren, scheint sein Urlaub völlig hinüber...
Schreibstil & Artwork:Der mittlerweile achte Band der abgefahrenen Superhelden-Parodie geht es erst einmal recht ruhig an und wenn man es ganz ehrlich und nüchtern betrachtet, dann ändert sich das auch bis zum Ende nur kaum. Allerdings ist das auch nicht wirklich schlimm, denn die Macher nehmen sich im Gegenzug schön viel Zeit den Hintergrund von Hughie tiefgehender zu beleuchten. Endlich gibt es mal einen kräftigen Blick in Hughies Vergangenheit und Herkunft, dabei werden allerdings auch wieder einige neue Geheimnisse offenbart, die ich hier aber aus Spoilergründen nicht näher erwähnen will. Die Story hat dabei einige interessante Überraschungen und Wendungen, auch wenn die eine oder andere davon durchaus vorhersehbar ist. Natürlich fehlt auch die Action nicht, aber sie kommt in diesem Band deutlich kürzer zum Zuge und ist eigentlich nur Nebensache. Eigentlich geht es hier um einen tiefen Einblick in die Psyche von Hughie und der wird mit viel Text und Dialogen geliefert. Typisch für Garth Ennis, denn ausschweifende und selbstreflektierende Dialoge, die gehaltvoll und tiefschürfend sind, sind des Ausnahmeautors Spezialität.
Optisch gesehen hat sich Einiges verändert, denn Darick Robertson, der Stammzeichner der Serie, ist diesmal nicht mit von der Partie. Dafür springen John McCrea und Keith Burns ein und die machen ihre Sache mehr als gut. Meiner Meinung nach haben die "Boys" sogar nie besser ausgesehen, denn der Stil der Zeichnungen sieht einfach deutlich besser aus als je zuvor. Die Artworks sind schick und sehr detailreich und die Kolorierung zeigt sich mit satten und kräftigen Farben.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungWie immer kommt der Band im Softcover und hat eine gute Produktionsqualität. Extras gibt es keine.
Fazit:"The Boys" ist schon von Anfang eine Serie gewesen, die mit Ups and Downs durchzogen war, auch wenn keiner der mittlerweilen acht deutschen Bände jemals wirklich schlecht war. Doch es gab auch deutliche Qualitäts- und vor allem Spannungsunterschiede in den Handlungsbögen. "Highland-Bubi" gehört - obwohl gehaltvoll und tiefgehend - definitiv nicht zu den besten Episoden der Reihe, aber auch nicht zu den Schlechtesten. Der Band hat bietet einen tollen Einblick in Hughies Gefühlswelt, aber auch in seine Vergangenheit, das ist schon mal gut, aber er dümpelt eben deswegen auch sehr vor sich hin und verliert sich oft in schier endlos (philosophisch) anmutenden Dialogen. Das wäre gar nicht mal so schlimm, würde auf der anderen Seite nicht die Action weitestgehend fehlen, die man von "The Boys" ansonsten gewohnt ist. Dafür sind die Artworks deutlich besser geworden, was am Zeichnerwechsel liegen mag. Alles in Allem eine nette Ausgabe, die aber keine Bäume ausreißen kann.
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