Inhalt:

Los Angeles ist wieder aus der Hölle zurück und Spike will es locker angehen lassen. Doch mit Tansy Fry taucht eine alte Rivalin plötzlich wieder auf und macht dem Vampir das Leben schwer, denn sie will Spike endgültig auslöschen. Aber das ist nicht alles, denn Tansy hat da eine tödliche Firmenidee, die mit kleinen Höllenschlunden und Dämonen zu tun hat. Als Spike sich mit Tansy gerade einen derben Schlagabtausch leistet, taucht Eddie Hope auf und rettet dem blonden Blutsauger quasi das untote Leben. Doch Eddie ist kein Mensch, sondern selbst ein Dämon, was Spike zunächst nicht gefällt, aber als er merkt, dass Eddie kein übler Typ ist, werden sie ein Team um Tansy zur Strecke zu bringen.

 

Schreibstil & Artwork:

"Der Dämon an meiner Seite" ist nicht der erste Alleingang von Spike, in "Spike - Nach dem Fall" hatte der blonde Vampir aus Buffy schon seinen ersten alleinigen Auftritt. Eine gute Sache, denn Spike war schon in der TV-Serie ein sehr präsenter und dominanter Charakter und konnte nicht umsonst eine große Fangemeinschaft um sich scharen, was natürlich am Spike-Darsteller James Marsters und seinen Fähigkeiten lag. Aber auch der Comic geht in dir richtige Richtung, denn während die Comic-Fortsetzung von Angel (siehe Reviews hier im Gate) weitestgehend eher mittelmäßig ausfällt, machen die Spike-Stories sehr viel Spaß. Der Grund ist einfach: die Stories nehmen sich selbst nicht ganz so ernst, beziehungsweise sie haben diesen besonderen Spike-Charme, den unverkennbaren Humor des Charakters, wie man ihn schon aus der Serie kennt, und da der Fokus immer auf dem Vampir liegt, funktionieren die Geschichten so gut. So auch die vorliegende Story, bei der Spike nicht nur gegen eine andere Vampirin vorgehen muss, sondern auch noch mit einem Dämon als Sidekick rumrennt. Das Gespann macht Spaß und die Story ist, wenn auch nicht sonderlich tiefschichtig, durchaus spannend und rasant - eine Prügelorgie par excellence.

Dabei lebt die Story vor allem vom Coolness-Faktor der beiden Protagonisten - also Spike und Eddie - die sich ein paar witzige Wortgefechte leisten. Dazu kommt die Spike-typische Situationskomik, die immer wieder in die Erzählung einfließt. Hier hat der Autor spürbar seine Hausaufgaben gemacht, denn er will Spike gar nicht tiefgreifend darstellen, sondern zeigt den Vampir so wie die Fans ihn mögen. Gut gemacht.

 

Die Artworks stammen von Chris Cross und sehen gut aus. Sie haben diesen klassischen amerikanischen Comicstil: kräftige und gleichmäßige Farben und starke klar definierte Linien und Konturen. Die Illustrationen sind okay, aber gerade in Sachen Gesichtszüge zeigt der Zeichner einige Schwächen. Die Panels sind dabei sehr dynamisch und zeigen sich in fast allen Formen und Größen.

 

Zur Spike-Story gibt es übrigens noch eine kleine Geschichte, bei der Lorne die Hauptrolle spielt und in der der grünhäutige Dämon gegen den Krebs antreten muss. Die Story ist spürbar düsterer als die Spike-Geschichte, was ganz sicher gewollt ist, denn die Story ist eine Hommage an Andy Hallett, dem Schauspieler der Lorne in der Serie gemimt hat und der 2009 im Alter von 33 Jahren an einer Krankheit gestorben ist.

Die Lorne-Geschichte ist gut und weiß zu fesseln, passt aber nicht ganz so gut zur Spike-Geschichte. Auf der anderen Seite könnte es auch sein, das sie genau deswegen als Gegenpol ausgesucht wurde.

 

John Byrne ist hier sovwohl Autor wie auch Zeichner und er macht seine Sache auch bei den Artworks gut. Auch hier wird wieder ein klassischer US-amerikanischer Comicstil gezeigt, der dem von Chris Cross relativ ähnlich ist.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Der Band kommt im Softcover und im US-Format. Er enthält die US-Ausgabe "ANGEL: The Devil you know HC". An Extras gibt es eine schicke Covergalerie.

 

Fazit:

Zwar ist "Der Dämon an meiner Seite" eine rein humoristische Prügelorgie, aber sie trifft das Flair von Spike haargenau und macht genau deswegen so viel Spaß. Man darf zwar keine super tiefgehende Story erwarten, aber zumindest eine, die rasant und spaßig ist. Dazu gibt es noch ein zweite deutlich düstere Geschichte, die eine Art Gegenpol darstellt. Artworktechnisch sind beide Geschichten gut, wenn auch nicht überragend.

Spike richtet sich vor allem an die Fans des Vampirs und auch an die Fans der Buffy-Serie. Alle Anderen werden viele Anspielungen nicht unbedingt verstehen. Ansonsten ein guter solider Comic!