Links zur Rezension Inhalt:Das Mädchen Maus lebt seit ihrer Geburt im St. Petersburger Hotel Aurora. Dort verdient sie sich durch Schuhputz eine kleine Kammer unten im Keller, in der sie schlafen darf. Eines Tages, als ihr die männlichen Pagen des Hotels wieder einen Streich spielen und sie aus dem Hotel in die kalte Nacht und den Schnee werfen, trifft sie auf die Frau Tamsin Spellwell, die Maus auch gleich für ihre Dienste einspannt. Tamsin Spellwell trägt nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern ist auch noch im Besitz eines ebenso ungewöhnlichen Gegenstandes: Sie hat das Herz der Schneekönigin gestohlen. Diese will ihr Herz natürlich schnell zurück, ist es doch die Quelle ihrer Macht. Und die Königin merkt auch, dass Maus etwas mit Tamsin zu tun hat. Und so gerät Maus in die Mitte eines Konflikts zwischen Schneekönigin und Tamsin Spellwell. Doch zum Glück steht ihr der Vortänzer Kukuschka zur Seite.
Schreibstil & Artwork:Man merkt sofort, dass man hier eine Romanumsetzung in der Hand hält, denn Band 1 der Frostfeuer-Reihe ist eine klassische Einführungsgeschichte. Es werden jede Menge Charaktere vorgestellt, aber immer nur an der Oberfläche der Persönlichkeit gekratzt. Sie besitzen keinen wirklichen Tiefgang und viele Fragen bleiben unbeantwortet. In einem Roman ist das sicher akzeptabel, denn das Buch geht noch weiter, wo der erste Band der Comicumsetzung aufhört. Aber so wird man sicher keine neuen Fans gewinnen, denn es liest sich erschreckend öde. Aber wie schon erwähnt, schiebe ich das mal auf die Umsetzung von Roman zu Comic. Der Zeichenstil der Künstlerin Marie Sann ist passend für eine solche Geschichte. Er unterstreicht die Phantastik, aber auch die Trostlosigkeit von Maus' Dasein. Dies geschieht vor allem durch die schwarzen Seitenhintergründe. Aber eines muss ich ihr stark ankreiden: Maus wird in der Geschichte gern als „Mädchenjunge“ bezeichnet und es wird häufig erwähnt, dass viele Leute sie für einen Jungen halten. Allerdings kann man dies im Comic nicht nachvollziehen, denn Maus besitzt allzu weibliche Optik.
Qualität und AusstattungWie alle Splittercomics, wurde Herzzapfen mit hoher Qualität hergestellt. Die Bindung ist sehr gut und das Papier reißfest. Extras gibt es, wie immer, leider keine.
Fazit:Herzzapfen ist der erste Teil der Romanumsetzung von Kai Meyers Frostfeuer. Was man sich im Buch leisten kann, geht hier jedoch mächtig nach hinten los. Es werden jede Menge Figuren eingeführt, ohne näher auf sie einzugehen. Außerdem passiert achtundvierzig Seiten lang nichts, außer eben einer Vorstellung nach der anderen. In einem Roman ist das nicht weiter schlimm, denn dort geht die Geschichte noch weiter, aber Herzzapfen hört an dieser Stelle einfach auf. Ich habe zwar die Romanvorlage nicht gelesen, aber ich bin mir sicher, dass man so nur wenige neue Fans finden kann. Leuten, die das Buch mögen, mag auch der Comic gefallen, aber alle anderen werden wohl eher abgeschreckt sein.
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