Links zur Rezension Inhalt:Sara Pezzini hat sich noch nicht von dem Schock erholt, dass ihre Schwester ermordet und ihre kleine Tochter Hope von Aphrodite entführt wurde, da werden Gleason und sie zu einem neuen Fall gerufen. Zwar hat die Suche nach Hope höchste Priorität, aber Sara kann ihren Job auch nicht einfach ignorieren und dann spielen bei dem neuen Fall ausgerechnet zwei Kinder eine wichtige Rolle. Die beiden Cops, deren Beziehung unter der sorgenvollen Situation stark leidet, ermitteln in einer mysteriösen Mordsache, deren Spur in ein Apartmenthaus führt, in dem angeblich ein Monster gewütet haben soll. Zwei Kinder die in dem Haus wohnen, haben seltsame Zeichnungen angefertigt, die Sara und Patrick mehr verraten…
Schreibstil & Artwork:Als Leser hat man eigentlich gehofft das es in diesem Band mit großen Tamtam auf die Jagd nach Hopes Entführern geht, aber Pustekuchen, zwar wird dieser Haupterzählstrang auch wage im Hintergrund weitergeführt, aber hauptsächlich dreht sich die Story diesmal, um die seltsame Mordreihe bei der es tatsächlich um ein albtraumhaftes Monster geht. Das ist zwar schade, aber diesen eingeworfene Nebengeschichte, hat es dennoch in sich und ist durchweg spannend. Darüber hinaus macht das Ganze so sogar Sinn, denn es läuft ja auch die Artifacts-Miniserie parallel zu diesen Witchblade-Veröffentlichungen und in diesen geht es genau um die Suche nach Hope und ihren Entführern. Die Story in diesem Band hat hingegen ein paar überraschende Wendungen und nette Ideen, die die Macher hier eingebaut haben, auch wenn einige Ereignisse durchaus vorhersehbar sind. Wie immer gibt es bei Witchblade aber nicht nur eine monsterhafte Geschichte, auch das Drumherum wird gewichtig behandelt – will heißen, es dreht sich alles auch um Saras Leben. So kann der Leser sie hier sehen, wie sie eine Polizei-Psychiaterin aufsuchen muss, die sich aber überraschend positiv gegenüber der Polizisten herausstellt. Auch die Partnerschaft zwischen Sara und Patrick wird weiter beleuchtet und es kristallisiert sich mehr und mehr heraus, das die Beiden mächtige Probleme haben. Das macht die Story glaubhaft und lässt sie sehr realistisch wirken – mal abgesehen von der Witchblade-Sache.
Aber die „Monster-Geschichte“ ist auch nur ein Teil des Inhalts den man in dieser Ausgabe findet. Der Band beinhaltet auch noch eine Handvoll Einzelepisoden, die eben als Nebengeplänkel zum oben erwähnten Artifacts anzusehen sind. Neben dem Finsternis-Träger Jackie Estacado trifft Sara hier beispielsweise auf eine junge Nekromantin, eine Artifact-Trägerin. Von diesen Episoden sticht vor allem diejenige hervor, die in einem mittelalterlichen Fantasy-Setting angesiedelt ist und in diesem den Konflikt zwischen den wichtigsten Protagonisten des TopCow-Universum (sprich Witchblade, Darkness, Angelus etc) zeigt.
Die Artworks sind sehr unterschiedlich ausgefallen, denn viele Zeichner waren vor allem bei den Einzelepisoden am Zeichenbrett tätig. Das ist mehr als suboptimal und lässt das Gesamtbild des Comics inkonsistent erscheinen. Die Geschichten wirken nicht wie aus einem Guss, auch wenn die Artworks respektive die verschiedenen Stile für sich gesehen durchaus schick und ansehnlich sind – natürlich ist das aber auch immer eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Fazit:Der fünfte Band von Witchblade hinterlässt einen leicht bitteren Beigeschmack, auch wenn er an sich keineswegs schlecht, nein sogar wirklich gut ausgefallen ist. Der bittere Beigeschmack resultiert daraus, dass die Ereignisse aus dem Vorband nur am Rande aufgegriffen werden, weil sie in der Nebenserie „Artifacts“ genauer und ausführlicher behandelt werden. Dafür gibt es hier ein paar nette Einzelepisoden zu Witchblade und den Artifacts, sozusagen als Appetizer und darüber hinaus einen neuen frischen Mordfall den Sara und ihr Partner zu klären haben. Dieser passt in den Kontext, also funktioniert die Sache hier recht gut und die Story ist spannend und ideenreich. Schön dabei ist auch, dass man eigentlich keine Vorkenntnisse über die Serie braucht, um diesem Band zu folgen. Das wird vielleicht den Hardcore-Fans, die an dieser Ausgabe nicht vorbeikommen, nicht ganz so gut gefallen, aber es ermöglicht interessierten Neueinsteiger in das TopCow-Universum und das Artifacts-Event einzusteigen. Gut, aber nicht überragend!
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