Inhalt

Invasion der Normannen ist der erste Band der Spielabenteuer-Weltgeschichte-Reihe aus dem Mantikore-Verlag. Sie führen den Spieler in die Vergangenheit und erlauben es, Augenblicke der Geschichte mitzuerleben. Auch wird man als Spieler wichtige historische Persönlichkeiten treffen und mit ihnen sprechen.

 

Zu Beginn des Buches gibt es eine geschichtliche Einführung, und man erfährt, wie es um England im Jahre 1066 stand. König Edward regierte das Land, doch er war alt und krank und wurde wegen seiner Frömmigkeit auch der Bekenner genannt. Die meisten Bewohner des Landes sind zufrieden, obwohl das Leben hart ist, aber nicht grausam. Der König herrscht vernünftig und berät sich mit den Vertretern des Volkes. Als die Krankheit des Königs weiter voranschreitet, übernimmt immer mehr der Graf Harald von A6 die Regierungsgeschäfte. Er ist beim Volk sehr beliebt. Neben ihm gibt es aber noch zwei weitere wichtige Persönlichkeiten in Europa: Herzog Wilhelm von der Normandie und König Harald Hardrade von Norwegen. Auch sie haben durch entfernte Verwandtschaften Anspruch auf den englischen Thron, wenn der König stirbt. So ist die einzige Sorge der Menschen in England, was aber werden wird, wenn der König stirbt.

 

Auf zwei Seiten findet man nun die wichtigen Daten des Jahres 1066.

 

Nun folgen die Spielregeln. Es gibt sieben Fertigkeiten, die Werte zwischen zwei und zwölf haben können. Man unterscheidet Stärke, Schnelligkeit, Glück, Überredungskunst, Wurfspeer, Schwertkampf und Reiten. Der Spieler kann nun 50 Punkte auf diese sieben Fertigkeiten frei verteilen. Wie man aufgrund der Fertigkeiten unschwer erkennen kann, ist die Auswahl sehr kampflastig, so wird auch recht ausführlich der Ablauf eines Kampfes erklärt. Der Spieler würfelt mit den beiden Würfeln und vergleicht den Wert mit seinem Fertigkeitswert. Ist der Fertigkeitswert nun größer, so ist der Feind getroffen. Eine Besonderheit gibt es. Würfelt man einen Einser-Pasch, so ist der Feind sofort getötet. Der Schaden, der sonst angerichtet wird, richtet sich nach der Waffe. Auch die Überprüfung der anderen Fertigkeiten erfolgt nach demselben Schema. Der Wert für Leben wird durch die Tätigkeit Stärke ermittelt, indem der Wert durch zwei dividiert wird.

Nun folgt ein Beispielcharakter, bei dem es eine verbale Beschreibung gibt, welche Auswirkungen die Werte bei den entsprechenden Fertigkeiten haben. Der Charakterbogen enthält die Möglichkeit, die Werte für die sieben Fertigkeiten einzutragen und auch den Wert für Leben zu vermerken. Auf der folgenden Seite findet man eine Übersicht der Kampffelder, auf der man die Kämpfe in den unterschiedlichen Abschnitten vermerken kann. Auch eine Zufallszahlentabelle gibt es, auf der die Zahlen 2-12 unterschiedlich angeordnet sind und die einen Ersatz für fehlende Würfel darstellen.

 

Es folgt eine Beschreibung des persönlichen Hintergrundes des Spielercharakters, und damit erklärt sich auch die Frage, warum auf dem Charakterbogen nicht der Name vermerkt werden konnte. Der Spieler spielt den zweitgeborenen Sohn eines normannischen Edelmannes mit dem Namen Hugh deBouard. Nachdem man weiß, wer man ist, kann es mit dem eigentlichen Abenteuer losgehen, und ziemlich schnell steht man am Todesbett vom König. Danach muss man sich schon entscheiden, für welche der unterschiedlichen Thronanwärter man Partei ergreift. So hat man immer wieder die Möglichkeit, die Seiten zu wechseln.

 

Spieltechnisch gibt es meist nur zwei oder drei Möglichkeiten und - wenn man sich gut Zahlen merken kann – merkt man, dass einige Wege immer zum selben Abschnitt führen. Die Kämpfe halten sich in einem angenehmen Rahmen und können überlebt werden.

 

Der Text ist angenehm zu lesen und sorgt schon nach einer kurzen Zeit für die richtige Atmosphäre. Immer wieder lockern Illustrationen den Text auf und bieten dem Spieler einen grafischen Einblick in die Handlung.

 

 

Fazit:

Invasion der Normannen ist ein interessantes Spielbuch, das einem die Geschichte näher bringt, aber leider wohl nicht die Möglichkeit bietet, seinen Charakter ein weiteres Mal zu spielen.