Links zur Rezension InhaltMichael wacht im Krankenhaus auf und weiß nicht mehr, was in den letzten zwei Wochen geschehen ist. Doch er fühlt sich bedroht von allen elektrischen Geräten, und auch die Ärzte sind ihm suspekt. Als er bei einem Fluchtversuch einen Pfleger verletzt, wird er in eine Anstalt eingeliefert. Immer wieder begleiten ihn die Wahnvorstellungen von Menschen ohne Gesicht, und es sprechen Menschen mit ihm, die gar nicht existieren. Das FBI untersucht derweil einen Fall eines Serienmörders, der seinen Opfer das Gesicht schält und der nur als der Wellnesskiller betitelt wird. Die Tatsache des Gesichtsentfernens und Michaels Angst vor Menschen ohne Gesicht, sowie der Umstand, dass alle Opfer zu einer Organisation mit dem Namen Kinder der Erde gehören, die vor Jahren Michaels Mutter entführt hatten, als sie mit ihm schwanger war und bei denen er auf die Welt gekommen ist, sorgen für eine Verbindung, nur für welche?
Eine vernünftige Inhaltsangabe zu dem neuen Werk des US-Autor Dan Wells ist schwierig, ohne zu viel zu verraten. Die ganze Zeit begleitet man Michael als Leser in diesem Roman und hat Teil an seiner wahnhaften Welt. Dabei durchlebt man die Zweifel und die Angst des Protagonisten. Das geht fast bis zur Hälfte des Buches, in der man hofft, dass ein bisschen mehr passiert. Man liest weiter, weil man den Autor kennt und schon drei recht gute Bücher von ihm gelesen hat. Schließlich kommt Bewegung in die Handlung, und Michael gelingt die Flucht. Begleitet mit den Zweifel von Michael und der Desorientierung versucht man, nun die Handlung etwas besser zu verstehen und einen Zusammenhang mit dem Prolog zu erstellen. Das gelingt zunächst nicht. Michael durchlebt einige Dinge, aber als Leser ist man sich nicht sicher, ob das so ist oder ob es die Irrungen und Wirrungen von Michael sind. So sterben noch weitere Menschen, und schließlich kommt es zu einem Showdown und eine Auflösung, die äußerst wirr ist und mich nicht begeistert hat.
Eins muss man dem Roman lassen, er ist spannend, und man will die Lösung wissen. Die Handlungsstränge sollen zu einem Ende zusammenkommen und vernünftig gelöst werden. Das wird es, aber an einigen Stellen völlig unerwartet und unbefriedigend. Auch bleibt die Frage der Logik und warum die Obrigkeit in Form von Polizei und FBI nicht früher eingegriffen hat.
Den Titel „Du stirbst zuerst“ kann ich mir nicht erklären. Das Original heißt „The Hollow City“, und das gibt schon ein bisschen mehr her. Fazit:„Du stirbst zuerst“ kommt bei weitem nicht an die John Cleaver-Reihe des Autors heran und ist Lesekost, die nicht hängen bleibt, und ein Buch, das man nicht noch einmal zur Hand nehmen wird. |
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