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Schwarzes Prisma 1
Bewertung:
(4.0)
Von: Thomas König
Alias: Hugo Baldur
Am: 04.12.2011
Autor:Brent Weeks
Übersetzer:Hans Link
Typ:Roman - Fantasy
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-442-26816-0
Inhalt:800 Seiten, Softcover
Preis:15,00 EUR
Sprache:Deutsch

 

Inhalt

Gavin Guile ist der Hohe Lord Prisma, der mächtigste Mann der Welt. Er ist Hoherpriester und Herrscher zugleich - ein Mann, der dank seiner Macht, seiner Intelligenz und seines Charmes der Garant für den unsicheren Frieden ist.

Aber Gavin hat nur noch fünf Jahre zu leben. Fünf Jahre, um seine Pläne in die Tat umzusetzen, die eigentlich nicht zu verwirklichen sind.

Da erfährt er überraschend, dass ihm in einem fernen Königreich einst ein Sohn geboren wurde - und dieser schwebt in großer Gefahr. Nun steht der Hohe Lord Prisma vor der schwierigsten Entscheidung seines Lebens. Denn um den unschuldigen Jungen zu retten, müsste er sein dunkelstes Geheimnis offenbaren - und damit das Reich zerreißen.

Als auch noch sein erbittertster Feind Verbündete um sich schart, um Gavin und dessen ganzes Lebenswerk zu zerstören, muss der Herrscher seine Kräfte sammeln und den Kampf annehmen - obwohl er spürt, dass sein Sterben bereits begonnen hat ...

 

Mit „Schwarzes Prisma“ beginnt Brent Weeks seine neue Trilogie. Nach seiner gelungenen Nachtengel-Reihe hat man beim Verlag eine ähnliche Aufmachung des Covers vorgenommen.

 

Der Autor hält sich nicht mit langen Vorreden auf und schickt den Leser gleich in die Handlung. Sofort ist man drin, und nur zögerlich erfährt man über die Orte, die Magie und die Herrschaftssituation. Dafür ist die Handlung sehr spannend, und neugierig liest man weiter. Als der Lesestoff vollends den Leser gefangen hat, versorgt der Autor auch mit den wichtigen Informationen. So wird das komplexe Magiesystem erklärt, und auch die Örtlichkeiten werden beschrieben, hinzu kommt ein geschichtlicher Rückblick.

Neben diesem lernt man auch viele interessante Charaktere kennen. Gavin Guilde ist der mächtigste Mensch der Welt und von dem Gott Orholam erwählt, der Mensch zu sein, der das Ungleichgewicht der Magie wahrnehmen kann und das beheben kann, indem er aus allen Farben wandeln kann, ohne dafür Hilfsmittel zu verwenden und auch krank zu werden. Doch seine Tage sind gezählt, und als Prisma lebt er schon länger als die meisten vor ihm. Aber Gavin ist mehr als ein lebendes Prisma. Der Autor entwirft einen vielschichtigen Charakter, der teilweise zerrissen ist zwischen seinen Gefühlen und dem Pflichtbewusstsein. Auf der einen Seite ist er stark, und doch ist er schwach, sobald er vor seinen Vater tritt. Nach und nach erfährt man mehr über ihn und sein dunklen Geheimnis.

Auch Kip, die anderen Hauptfigur, ist ungewöhnlich. Ziemlich unbeholfen stellt er sich und ist kein typischer Kämpfer. Dafür ist er sehr intelligent und ausdauernd. So kann er eine Situation richtig einschätzen, aber sein Mundwerk nicht halten. Damit kommt es manchmal zu Ereignissen, bei denen man schmunzeln muss. Kip hat kein einfaches Leben hinter sich. Er wuchs bei seiner drogenabhängigen Mutter auf, die ihn immer wieder fertig gemacht hat, und so hat er das Gefühl, nie etwas richtig gekonnt zu haben. Nun will er den letzten Wunsch seiner Mutter erfüllen und sie rächen. So ist auch dieser Charakter vom Autor sehr gut entwickelt und mit Gefühl versehen.

Eine weitere, relativ wichtige Rolle spielt die ehemalige Verlobte Gavins, Karris. Nachdem sie vollkommen überraschend von Gavin verlassen wurde und er das Verlöbnis auflöste, ist ihr Lebensplan durcheinander gekommen. Erst nach und nach kommt sie auf die Beine, und wird Teil der schwarzen Garde. Aus dem naiven Mädchen ist eine stattliche Kämpferin geworden, deren Anwesenheit Gavins sie aber immer noch zu leidenschaftlichen Ausbrüchen bringt.

Doch es gibt noch zahlreiche andere, sehr gute Figuren, die der Autor Brent Weeks in seinem Werk auftreten lässt und die dazu führen, dass eigentlich für jeden Leser eine Figur dabei ist, mit der mitfiebert. Auch sorgt er so dafür, dass man zu keiner Zeit sicher ist, wer nun die Wahrheit sagt und wer zu den Bösen gehört. Dabei spielen auch die politischen Verhältnisse eine Rolle. Die herrschende Macht, die Chromateria, hat nachvollziehbare Ziele und handelt nach logischen und vernünftigen Vorgaben, um Recht und Ordnung sicherzustellen, obwohl es auch hier Intrigen und Manipulationen gibt. Auch das Magiesystem ist wohl durchdacht und hat viel mit Farben und Prismen zu tun.

 

Fazit:

Brent Weeks gelingt der Auftakt seiner neuer epischen Reihe mit vielen gelungen Actionsequenzen, gut ausgearbeiteten Charakteren und vielen tollen Ideen.