Links zur Rezension Inhalt:Gott und Satan sind nach den Ereignissen in Wormwood 1 auf dem Abstellgleis gelandet und der fiese Papst Jacko schmort in der Hölle. Danny Wormwood, der Antichrist, kann wirklich zufrieden sein. Selbst Maggie, sein große Liebe, teilt wieder das Bett mit ihm und seine Kabel-TV-Firma läuft Bestens. Doch natürlich bleibt das Leben für Danny und seinen sprechenden Hasen nicht so einfach und unkompliziert. Zunächst eröffnet Maggie Danny das sie schwanger ist und damit hat Danny weder gerechnet, noch ist er zunächst darüber glücklich. Seine Beziehung zu Maggie wird auf eine harte Probe gestellt. Doch es kommt noch schlimmer, denn weder Dannys TV-Widersacher Paul Carnovitz, noch Papst Jacko geben sich mit ihrer Niederlage zufrieden und gehen ein seltsames Bündnis ein. Kurzum: Papst Jacko ist aus der Hölle zurück und will Dannys Kopf. Glücklicherweise kehrt gerade das jetzt das Gedächtnis von Dannys Kumpel Jay - aka Jesus Christus - wieder zurück...
Schreibstil & Artwork:Der zweite Band der skurrilen "Christ-Antichrist"-Story knüpft sozusagen nahtlos an die erste Episode an und greift die Thematik direkt wieder auf. Dennoch geht es diesmal nicht um Dannys und Jays Erfüllung der apokalyptischen Prophezeiung, ganz im Gegenteil, Gott und Satan sind tatsächlich auf dem Abstellgleis und speilen erst einmal keine ersichtliche Rolle. Aber Papst Jacko kommt noch übler und noch fieser wieder aus der Hölle zurück und schmiedet ein Komplott, das Danny richtig und dauerhaft vernichten soll. Dabei scheint Jacko sogar übermächtig, viel mächtiger als zu der Zeit als er noch einfacher Papst war. Autor Garth Ennis hat sich dabei wieder einiges einfallen lassen und verfolgt - wie für ihn üblich - keine normalen Wege. Eine abgehobene, abgefahrene und äußerst skurrile Story verknüpft mit sympathischen Helden und charismatisch bösartigen Fieslingen und ein paar äußerst ekelhaften, ja schon fast abartigen Elementen. Das alles ergibt eine fesselnde Geschichte, die schon von der Idee her recht außergewöhnlich erscheint. Der Plot ist dabei eingängig, nimmt sich zunächst Zeit ein paar persönliche Bestandteile von Dannys Leben darzulegen, geht dann aber schnell ans Eingemachte. Ennis scheut sich dabei auch nicht, extreme Tabu-Themen zu thematisieren, macht das aber auch nicht ohne eine gehörige Prise schwarzen Humors. Die Charakterzeichnungen sind hervorragend, gerade auf der Seite von Danny, dem Hasen und Jay. Hier bekommt man viel Tiefgang und ebenso tiefe Einblicke, so das die Charaktere plastisch und realistisch wirken. Die Story ist mehr als spannend und weiß den Leser von der ersten Seite an zu packen, führt ihn bis zur letzten Seite mit sicheren Schritten durch die Erzählung.
Grafisch gesehen bleibt alles beim Alte, da Oscar Jimenez wieder die Feder geschwungen hat. Die Artworks sind schick, passen gut, gehören aber nicht zu den Favoriten meines Geschmacks, weil der Detailreichtum schon sehr schwankt. Aber im Großen und Ganzen sieht das Ganze optisch wirklich gut und gelungen aus und wird von einer passenden Kolorierung und sehr dynamisch wirkenden Panels abgerundet.
Fazit:Wormwood 2 verfolgt die Fußstapfen des Debutbandes, ist genauso gut, aber weder besser noch schlechter. Die Story geht nahtlos weiter und es gibt ein paar neue und abgefahrene Ideen, die wieder ebenso ekelhaft wie skurril sind. Dabei weiß sie durchaus zu fesseln und sieht darüber hinaus auch optisch gut aus. Wer den ersten Band mag, sollte hier auf jeden Fall reinschauen!
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