Links zur Rezension AufmachungIch liebe ja die Qualität der WotC-Hardcover. Der Umschlag fühlt sich gut an, das Papier ist angenehm anzufassen und die Schrift ist groß genug und weit genug von den Seitenrändern entfernt, um problemlos und genussvoll lesen zu können. Auch die Cover sind immer sehr passend und gerade die neueren Drizzt-Sachen wurden ja allesamt von Todd Lockwood gezeichnet, den ich ohnehin sehr schätze. Hier kämpft Drizzt vor einem Hintergrund, der eine Stadt und zwei mysteriöse Drachenstatuen zeigt, mit einem dunkel gekleideten Mann, der ebenfalls mit zwei Schwertern kämpft. Diese Szene kommt zwar in der Form im Roman nicht vor, aber immerhin erhalten wir einen kleinen Hinweis, welchen alten Feind der Dunkelelf im Verlaufe der Handlung antreffen wird.
Inhalt(Vorsicht Spoiler!!!)Im vorangegangenen Teil wurden ja die Personalien rund um Drizzt ordentlich durcheinandergewirbelt und Neverwinter verschwand mehr oder weniger gründlich von der Landkarte. Dies ist auch die Ausgangsposition dieses zweiten Bandes der Trilogie. Drizzt bereist mit seiner neuen „Freundin“ Dahlia Sin'felle die Gegend um Luskan und einem Neverwinter, das im Begriff ist, wieder aufgebaut zu werden. Weitere Komponenten sind Herzgo Alegni, der mit Hilfe seines Schergen Barrabas the Grey versucht, die Siedler von Neverwinter auf seine Seite zu ziehen, indem er ihnen gegen die Angriffe von Sylora Salm beisteht, die versucht, Neverwinter endgültig für Szass Tam und seine roten Magier von Thay zu erobern. Wenn man erst einmal drei Romane von Ed Greenwood gelesen hat, weiß man erst wieder Salvatores Fähigkeit zu schätzen, Handlungsstränge (wenigstens halbwegs) zeitnah zusammenzuführen, was es dem Leser leichter macht, der Handlung zu folgen. Nach einem Ausflug nach Luskan machen sich Drizzt und Dahlia auf den Weg nach Neverwinter mit dem Ziel, Dahlias Erzrivalin Sylora zu töten und so kommt es, wie es kommen muss, am Ende treffen alle „Helden“ des Romans: Drizzt und Dahlia, Barrabas als Stellvertreter von Herzgo Alegni, Sylora und ihre mental immer weiter aufklarende Lich-Verbündete Valindra und ihr magisch verstärkter Champion Jestry sowie die Stadt Neverwinter als Handlungsort aufeinander und die Fronten werden vorerst geklärt. Natürlich werde ich an dieser Stelle nicht verraten, wer ins Gras beißt und wen wir somit im Abschluss der Trilogie nicht mehr antreffen werden.
Wobei man als erfahrener Leser eigentlich schon problemlos im Vorhinein absehen kann, welche Personen und Elemente das Buch überstehen. Das kann man nun positiv oder negativ sehen, für mich gehört es zu der Reihe dazu, dass man relativ problemlos antizipieren kann, wie es ungefähr weitergeht.
Um noch wenigstens einen negativen Aspekt anzusprechen: Ich weiß nicht, ob es noch mehr Leuten so geht wie mir, aber die sporadisch eingestreuten „stream of consciousness“-Phasen von Drizzt, die uns an seinen Gedanken teilhaben lassen sollen, nerven mich immer etwas und ich lese umso schneller, um möglichst flott in der Handlung voranzukommen.
Zwischendurch bekommt man als Leser immer wieder etwas Futter vorgeworfen, das einem Appetit auf den Abschlussband der Trilogie macht – beispielsweise erfährt man Brotkrumen für Brotkrumen was es mit Dahlia auf sich hat und auch das Rätsel, um wen es sich bei Barrabas handelt, wird aufgelöst, wirft aber die neue Frage auf wie es mit Drizzt und der unfreiwilligen rechten Hand von Herzgo Alegni weitergehen wird. Geschickt gemacht, so hält man mich erfolgreich bei der Stange.
Fazit:Was soll man sagen? Wer Salvatore und Drizzt mag, wird hier bestens bedient. Jeder andere wird ohnehin gar nicht erst auf die Idee kommen, den Roman zu kaufen. Mir persönlich gefallen die neueren Salvatore-Romane recht gut, weil sie irgendwie immer noch den Duft der AD&D 2-Zeit verströmen. Es gibt noch eine Handvoll Prota- und Antagonisten der Zeit, der Schreibstil ist der gleiche geblieben und von der Spellplague (als markantestem Merkmal der 4E) merkt man so gut wie nichts – wichtigste Neuerung ist wahrscheinlich, dass mittlerweile die Tieflinge aus Netheril kommen und diese Fraktion dann auch im vorliegenden Roman und seinem Vorgänger verkörpern. Ich mag die Neverwinter-Trilogie auf jeden Fall und freue mich schon auf den nächsten Teil. Glücklicherweise hat Salvatore ja einen derart „zuverlässigen“ Ausstoß, dass eine gute Chance besteht, dass ich noch weiß, worum es in den ersten beiden Teilen ging, wenn ich Teil 3 zur Hand nehme.
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