InhaltIm ausgehenden Mittelalter erblühte der Handel in Europa. Handelsgesellschaften wie die Welser, der Hansebund und oberitalienische Kaufleute errichteten Faktoreien und Kontore in allen wichtigen Städten Europas und versorgten die Bevölkerung mit Waren aller Art, wie Pelze aus dem Norden, Tuche aus Flandern, Wein aus dem Süden und Gewürze aus Indien. Das wichtigste Handelsgut aber war das Salz, das im Mittelalter vor allem zur Konservierung von Nahrung diente.
Der Spielplan zeigt ein Europa, das aus fünf verschiedenen Landschaften zusammengesetzt ist: Wälder, Weideland, Ackerland, Gebirge und Salzgärten. Jeder Spieler ist Repräsentant eines Handelshauses und startet mit drei Kontoren. Aus den Landschaften um die Kontore bezieht man seine Einkünfte. Um zu einem weiteren Kontor zu kommen, muss man einen Händler anwerben und losschicken, damit er einen geeigneten Platz sucht. Jedes neue Kontor bringt eine neue Ladung Handelswaren, die per Händlerkarren an fremden Kontoren abgeladen werden soll. Dafür wird der Karren über Handelswege gesteuert. Benutzt man einen fremden Handelsweg, heißt es zahlen. Da jedes Kontor nur eine Ladung Waren aufnehmen kann, sollte man sich sputen. Wer alle Kontore und Warensteine losgeworden ist, der gewinnt.
Doch zu Beginn des Spiels, und da unterscheidet sich Aufbruch der Händler nicht von den anderen Catan-Spielen, muss erst einmal aufgebaut werden. Zahlenchips werden nach einem festgelegten Prinzip auf den Spielplan gelegt, die Entwicklungskarten werden gemischt, die Rohstoffkarten sortiert, die Räuberfigur gesetzt und die Warenplättchen neben den Spielplan gelegt. Jeder Spieler erhält drei Goldmünzen im Wert von eins und von jeder Farbe Handelswege, Kaufmannszüge, Händler und Kontore, wobei deren Anzahl von der Zahl der Spieler abhängig ist. Außerdem gibt es je nach Spielfarbe auch noch Rohstoffe. Beim ersten Spiel sollen die Kontore und Handelswege nach einem festgelegten Schema erfolgen. Später kann man auch dieses frei wählen lassen.
Der Startspieler beginnt das Spiel mit seinem ersten Spielzug. Danach folgen die übrigen Spieler im Uhrzeigersinn. Ein Spielzug besteht aus der Ertragsphase und der Aktionsphase. Die Ertragsphase besteht aus einem Würfelwurf. Wenn eine „7“ gewürfelt wird, wird der Räuber aktiviert und versetzt. Jedes andere Würfelergebnis bestimmt den Rohstoffertrag und die Verteilung der Rohstoffkarten an die Spieler. Neu ist, dass der, der keinen Rohstoff erhält, Gold bekommt.
Danach gehen Sie zur Aktionsphase über. Da kann man Rohstoffe mit den Mitspielern handeln oder eintauschen. Mit Rohstoffe kann man Handelswege, Entwicklungskarte, Händler oder Kaufmannszüge erwerben oder ziehen. Auch dafür benötigt man Rohstoffe. Die Handelswege bringen auch noch Gold, wenn sie von einem anderen Spieler benutzt werden, denn der muss dafür bezahlen. Auch bringt das Anbinden von Städten an die Handelswege eine Prämie. Am Ende gilt es, seine Warenplättchen über die Händler in andere Kontore zu bringen und, wer das am schnellsten geschafft hat, gewinnt das Spiel.
Bei Catan - Aufbruch der Händler handelt es sich um eine leicht abgewandelte Adaption des erfolgreichen US-Catan-Spiels „Trails to Rails“ auf Europa. Das Spielkonzept wurde hierbei originalgetreu übertragen, das Spielgefühl ändert sich jedoch, da die US-typische Ost-West-Bewegung einem zentralen Start auf der Europa-Karte mit Ausbreitung in alle Richtungen weichen musste.
Spielmaterial: 1 Spielplan, 120 Karten, 4 Sätze Spielfiguren, (Handelswege, Kontore, Händlerkarren, Händler), 1 Räuber, 2 Stanztableaus mit Baukostenübersichten, Warenplättchen, Zahlenchips, Münzen, 2 Würfel und Kartenhalter, 1 Spielanleitung.
Fazit:Wer den Klassiker gerne spielt oder gespielt hat, der wird auch an diesem Spiel seine Freude haben. Es sind einige neue Facetten eingebaut worden, und doch bleibt das gute Spielprinzip erhalten.
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