Inhalt:

Juniors Hobby sind kleine Mädchen. So wie die elfjährige Nancy Callahan. Der alternde Bulle John Hartigan rettet Nancy vor Junior – und tritt damit einen Weg in die Hölle an, denn Junior ist der Sohn von Senator Roark und ungeachtet der grausamen Machenschaften seines Sohnes zerstört Roark aus reiner Rachsucht, das Leben des Cops. Doch Hartigan gibt nicht auf und bleibt stur und wandert - nur damit die Identität und damit auch die Sicherheit von Nancy geheim bleibt - in den Knast um dort zu verrotten. Doch Jahre später, Nancy ist mittlereile eine wunderschöne junge Frau geworden, kehrt der Bastard in Gelb wieder und Hartigan muss erneut alles für Nancy riskieren...

Schreibstil & Artwork:

Eigentlich braucht man zu Schreibstil und Artwork von Frank Miller nicht viel sagen, zumindest dann nicht, wenn die vorigen Bände von "Sin City" bekannt sind. Fakt ist, das Miller ohne Zweifel eine Ausnahmeautor ist, der seinen ganz eigenen, skurril subtilen Erzählstil hat, der auf ganzer Linie überzeugen kann. Dabei greifen die einzelnen Bände/Geschichten immer wieder locker ineinander und suggerieren so eine zusammengehörige Welt bzw. Stadt. Kein Wunder, denn letztendlich spielen alle Sin City Geschichten in Basin City, der Stadt die einem Sündenpfuhl gleicht. Das führt dazu das einige Charaktere immer wieder hier und da in den Stories auftauchen. So zum Beispiel die schöne Nancy, die hier im Mittelpunkt der Geschichte steht. "Dieser feige Bastard" ist darüber hinaus übrigens eine der Vorlagen, die für den Sin City-Kinofilm benutzt wurden - da ist es nicht verwunderlich, das Nancy auch dort der Mittelpunkt der Story war.

Wie auch immer, "Dieser feige Bastard" ist wieder eine atmosphärisch dichte und unglaublich packende Erzählung, die das düster melancholische, aber auch brutal gefährliche Noir-Feeling der Sin CIty-Reihe perfekt einfängt. Da Sin City Millers Kind ist, ist das aber nicht wirklich verwunderlich.

Auch optisch bleibt die Reihe konsistent. Miller hat einen einzigartigen Stil, spielt mit Schatten und Lichtern dermaßen exquisit, das er die bedrohliche Atmosphäre des Settings nur allein durch die Optik transportieren kann. Dabei sind die Illustrationen an sich sehr detailarm und minimalistisch gehalten, aber genau das macht Millers Stil aus. Eigentlich sind die Sin City Stories immer schwarz-weiß, doch Miller nutzt auch gerne mal eine einzige Farbe um Akzente zu setzen. Bei der Killerin "Blue Eyes" war es ein himmelblau, in diesem Band ist es ein ekelerregendes Gelb mit dem der abartige Psychopath Junior dargestellt wird.

Fazit:

Auch der vierte Band ist wieder eine echte Wucht und weiss auf ganzer Linie zu überzeugen. Sin City ist sowieso eine Ausnahmereihe und gehört heute schon zu den echten Klassikern des Genres. Heute schon? Ja, ganz genau, denn Sin City ist längst keine brandneue Serie mehr, sondern kursiert schon seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Bände wurden aber gerade erst bei Cross-Cult noch einmal (in neuen Covern) neu aufgelegt. Darüber hinaus hat auch diese Story nicht an Reiz verloren und das sowohl in erzählerischer, wie auch optischer Hinsicht. Man muss aber ganz klar subtile, skurrile und oftmals auch widerliche Geschichten mögen. Außerdem sollte einem ein minimalistischer Zeichenstil gefallen. Sin City 4 ist eine Wucht und jeder der die Serie mag, kommt an diesem Band nicht vorbei. Neulinge können mit Band 1 anfangen oder auch mit diesem hier, das ist vollkommen egal, denn die Stories sind abgeschlossen. Unbedingt ansehen!