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FVZA - Federal Vampire and Zombie Agency
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 05.02.2012
Autor:David Hine, Roy Allan Martinez
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
System:Platzhalter
Setting:Platzhalter
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-444-4
Inhalt:172 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Preis:22,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Vampire und Zombies gibt es wirklich! Sie sind keine Legenden, sondern das Ergebnis von Viren, und sie sind eine Bedrohung für die ganze Menschheit. Um dieser Gefahr zu begegnen, wurde einst die FVZA gegründet, eine Organisation, deren Mission es war, die Monster vom Angesicht der Erde zu tilgen. Und im späten 20. Jahrhundert schien die Gefahr tatsächlich endlich gebannt zu sein. Doch nun steht ein neuer Ausbruch bevor – und Dr. Hugo Pecos wird aus dem Ruhestand geholt, um mit der FVZA erneut gegen die lebenden Toten vorzugehen, doch diese haben dazu gelernt... Glücklicherweise bekommt Pecos Hilfe von seinen eigenen Enkeln Landra und Vidal, die er über Jahre nicht nur großgezogen, sondern auch auf den möglichen Notfall gedrillt und trainiert hat. Doch Pecos hat auch Geheimnisse verwahrt, die nun auf ihn und seine Enkel zurückkommen...

 

Schreibstil & Artwork:

Zombie- und Vampirstories sind gerade in den letzten Jahren wieder unglaublich populär geworden. Doch wie das so ist, hat die wachsende Popularität auch einen Preis: Die ursprünglichen grundlegenden Elemente der untoten Monster wurden immer wieder abgewandelt. Plötzlich waren Zombies keine schlurfenden, willenlosen Kreaturen mehr, sondern echte Runner, die mitunter sogar Intelligenz entwickelten. Vampire bandelten ernsthaft mit menschlichen Frauen an und wurden zunehmend femininer, aber dadurch sehr erfolgreich bei der breiten Masse. FVZA geht einen anderen Weg und macht bewusst einen Schritt zurück, stellt Zombies und Vampire wieder so dar, wie sie einmal ursprünglich geprägt wurden, wenn auch mit leichten Veränderungen.

Die Story besteht dabei aus zwei Teilen und beginnt mit einer Szene, die eigentlich erst am Ende des Bandes abgeschlossen wird, ähnlich wie es oft in Filmen oder TV-Serien als Stilmittel der Erzählung benutzt wird.

Von diesem Moment aus geht es erst einmal in einen langen Rückblick, der die ursprünglichen Ereignisse in der FVZA Welt beschreibt. Dabei geht es um die ersten Zombieausbrüche Ende des 19. Jahrhundert bis hin zur offensichtlichen Ausrottung der Epidemie (in diesem Falle sind Zombies rein durch einen Virus begründet).

Danach geht es ins jetzt, wo es plötzlich doch einen neuen Ausbruch gibt und sich herausstellt, dass Vampire - die jahrzehntelang als ausgerottet geglaubt waren - ihre Hände mit im Spiel haben. Aus diesem Grund wird die eigentlich eingestampfte FVZA wieder reaktiviert und es geht richtig zur Sache.

 

Hört sich recht spannend an, ist es auch. FVZA funktioniert sehr gut, was vor allem daran liegt, dass die Story sehr viel Tiefgang und Gehalt hat und das nicht nur hinsichtlich der Charakterzeichnung, der Protagonisten. Die Erzählung wirkt stimmig, ist durchweg spannend, nimmt sich aber auch genügend Zeit für die Erzählung und überhastet nicht mit sinnloser Action, auch wenn es Action natürlich ebenfalls gibt und das auch nicht zu knapp und keinesfalls unblutig. Aber die Action steht eben nicht - wie so oft bei Zombie- und Vampirgeschichten - im Vordergrund, sondern ist Beiwerk und das ist gut so. FVZA zeigt dabei ein facettenreiches Repertoire und bedient sich an den verschiedensten Elementen, darunter auch intrigante Plots und verzwickte familiäre Begebenheiten. Darüber hinaus gibt es einige überraschende Ereignisse und Offenbarungen, die man nicht unbedingt vorausahnen kann und die die Sache umso spannender machen. Auch die Dialoge sind gut gelungen und zeigen, dass sich Autor David Hine hier sehr viele Gedanken gemacht hat. Vor allem interessant ist auch zu sehen, das Hine den Vampirismus nicht als die Erlösung darstellt, als die er in anderen Geschichten oft suggeriert wird. Vampirismus hat bei FVZA seine ganz eigenen Auswirkungen auf die betroffene Person, die keineswegs immer positiv sind, aber durchaus Sinn machen und logisch erscheinen.

 

Auch optisch sieht FVZA toll aus. Die Artworks von Roy Martinez gleichen kleinen Gemälden und sehen auch eher gemalt als richtig gezeichnet aus. Damit hebt sich der Comic auch optisch von vielen Kollegen seines Genres ab. Die einzelnen Panels sehen sehr schick und detailliert aus und können das Grauen, das von den Monstern ausgeht, auch visuell hervorragend transportieren. Eine intelligente Anordnung der Panels und eine stimmungsvoll düstere Kolorierung runden die Sache positiv ab, so dass ein hervorragender Gesamteindruck zurückbleibt.

 

Qualität des Buches:

Der Band kommt als hochwertiges Hochglanz-Hardcover im US-Format und wird von einem schmucken Schutzumschlag geschützt. Die Produktionsqualität ist in jeder Hinsicht erhaben und absolut hervorragend. Hier gibt es wirklich nichts zu meckern und man bekommt viel Buch für sein Geld.

 

Fazit:

Ich wusste zunächst nicht so ganz, was ich von FVZA halten sollte, aber interessant war der Comic für mich schon alleine wegen der Thematik, denn - ich habe es schon das eine oder andere Mal erwähnt - ich bin ein großer Fan von Zombie-Stories. Schon nach wenigen Seiten war ich enorm begeistert von FVZA, denn der Plot war einfach durchweg stimmig und konnte mich direkt packen, so dass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe (und ein paar Tage später gleich noch einmal). Das liegt vor allem daran, dass die Story trotz der Thematik sehr komplex und vielschichtig angelegt ist und es sich bei FVZA nicht um ein reines Zombie- und Vampirsplatter-Werk handelt. Zwar gibt es auch durchaus Action- und Goreanteile - das gehört doch einfach zu Zombies dazu - aber diese werden eher als notwendiges Beiwerk, denn als treibende Erzählkraft eingesetzt. Und auch optisch sieht FVZA einfach toll aus, denn die gemäldeartigen Artworks in Verbindung mit der düster bedrohlichen Kolorierung sehen schlichtweg atemberaubend gut aus.

FVZA gehört zu den besten Zombie- und Vampirgeschichten, die ich in der letzten Zeit in den Händen hatte, was nicht zuletzt auch an der Tatsache liegt, dass die Macher diese ganzen neumodischen Entwicklungen bezüglich dieser Untotenarten ignoriert haben und quasi Back-to-the-roots gegangen sind.

Auf jeden Fall etwas für Fans von Zombie- und Vampirgeschichten. Oberklasse!