Links zur Rezension Inhalt:Zum ersten Mal läuft es so richtig schön rund im Leben des cibophatischen Kriminalermittlers Tony Chu. Ja, richtig gelesen: Tony Chu, der Mann mit dem übersinnlichen Gaumen, den Schicksal und Vorgesetzte im wahrsten Sinne des Wortes Scheiße fressen lassen, hat grüne Welle. Er hat eine Freundin (und sie sieht sogar richtig gut aus). Er hat einen Partner, dem er vertraut. Und sogar mit seinem Stinkstiefel von einem Boss kommt er gut klar. Aber natürlich sind die Dinge komplizierter, denn immerhin ist Tonys psycho- und cibopathischer Ex-Partner immer noch auf freiem Fuß und intrigiert gegen die FDA. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die beiden Feinschmecker aufeinander treffen, die Fetzen fliegen und Körperteile verspeist werden ...
Schreibstil & Artwork:Fortlaufende Reihen sind immer schwierig, auch wenn ihr Auftakt hervorragend und überraschend war. In der Regel zeigt sich erst mit einigen weiteren Heften respektive Bänden, ob eine anfänglich tolle Serie ihr Niveau auch dauerhaft hoch halten kann. Nicht viele schaffen das, vor allem nicht dann, wenn sie von einem einzigen Autor geschrieben werden, auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt wie beispielsweise "The Walking Dead" oder "Fables". Aus diesem Grund fällt der Blick auf den dritten Band von Chew auch viel genauer und penibler aus. Was macht Autor und Erfinder Layman aus seinem Überraschungserfolg? Führt er seine Reihe fort in dem er einfach auf das "altbewährte" setzt oder kann er - wie Robert Kirkman in Walking Dead - immer wieder mit neuen umwerfenden Ideen glänzen? Beides trifft hier wohl zu, denn tatsächlich ist "Chew 3" immer noch hervorragend und sehr interessant, aber es das ursprüngliche Aha-Gefühl bleibt aus. Selbst die ekelerregenden Szenen fallen nicht mehr ganz so ins Gewicht. Dafür gibt es aber eine spannende und interessante Story, die mit sehr viel Geschick erzählt wird und durchaus auch Komplexität aufweisen kann. Dazu kommen ein paar Neuerungen die der Autor in das Setting eingeflochten hat, zu denen beispielsweise die Freundin von Tony zählt. Darüber hinaus glänzt "Chew" auch wieder mit absolut köstlichem - und gerne auch mal derb unterhalb der Gürtellinie platziertem - Humor.
Aber davon einmal abgesehen, wäre Chew auch nichts ohne die coolen Artworks von Guillory, die zwar immer noch dieselben sind, aber gerade deswegen so gut passen. Die Illustrationen sind detailreich und sehen sehr gelungen aus, sind oft actiongeladen und werden sehr dynamisch präsentiert. Guillory spielt mit den ekelerregenden Szenen die Layman vorgibt und stellt diese sehr bildhaft dar, so das dies eben den Ekelfaktor noch erhöht. So bietet der zweite Band auch wieder optisch wirklich gute Kost.
Fazit:Es geht hervorragend mit "Chew" weiter und es sieht aus, als ob sich diese Serie auch dauerhaft etablieren kann. Zumindest hat Autor Layman mit drei Bänden schon einmal einen soliden Grundstock gelegt und gezeigt, das er mit den Elementen mit denen er beim ersten Band für Aufsehen gesorgt hat, auch weiterhin haushalten und trumpfen kann. "Eiskalt serviert" hat alles was die ersten beiden Bände hatten und führt darüber hinaus die Story spannend und komplex weiter und der fiese schwarze Humor fehlt auch nicht. Sehr gut!
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