InhaltVenedig 1538: Nach blutigen und bewegten Jahren, in denen Jakob Spengler die Mörder seiner Eltern suchte, sind Friede und Sesshaftigkeit ein willkommenes Geschenk für ihn. In der Lagunenstadt hat er sich mit seiner Frau Laura und den gemeinsamen Kindern ein neues Leben aufgebaut. Doch dann dringt der Admiral des osmanischen Sultans mit einer mächtigen Flotte ins westlichen Mittelmeer vor und bringt Venedigs Seehandel zum Erliegen. Die Venezianer sind in einer verzweifelten Lage; sie benötigen genaue Informationen über die Vorgänge auf dem Balkan. Da erhält Jakob Spengler den Auftrag, nach Ragusa, dem heutigen Dubrovnik, zu reisen, um dort dem rätselhaften Schicksal einiger verschollener Mittelsmänner auf die Spur zu kommen. Und im Labyrinth der Hafenstadt stößt Spengler auf den Mann, der einst der Drahtzieher für die Ermordung seiner Eltern war …
Nachdem es in „Die Rache des Kaisers“ bereits zum ersten Mal ein Kennenlernen mit der Hauptfigur Jakob Spengler gab, wird nun die Geschichte von ihm weiter erzählt, doch so richtig kommt keine Begeisterung auf. Was fehlt, ist der Spannungsbogen. Die Handlung plätschert so dahin. Zu Beginn wird zwar ein Gegenpart zu Jakob aufgebaut, doch schon bald verpufft die vermeintliche Gefahr, die von ihm ausgeht. Auch die anderen Figuren sind sehr blass beschrieben und können nicht überzeugen. Letztendlich trifft Jakob auf den Mann, der seine Familie hat ermorden lassen, doch der Showdown bleibt aus. So begleitet man als Leser Jakob auf seinen Reisen und ist verwundert, wie einfach ihm manche Dinge fallen, wie zum Beispiel das Erlernen einer Sprache. Richtig Spannung kommt nicht auf. Als Leser hat man keinen Bezug zur Hauptfigur, und auch die anderen Figuren laden nicht ein, mit ihnen zu fühlen. Teilweise hat man das Gefühl, dass hier einfach ein Text heruntergeschrieben wurde, dem der große Plan fehlte oder er war mir nicht ersichtlich.
Fazit:Das Labyrinth von Ragusa schildert relativ unspannend die Reise der Hauptfigur. Wer sich mal wieder langweilen will, sollte das Buch zur Hand nehmen. Doch der Spaß ist ehrlich gesagt ziemlich teuer. 20 Euro für gerade mal dreihundertfünfzig Seiten ist ziemlich happig.
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