Links zur Rezension Hier liegt er also vor mir: Mein erster Roman der Forgotten Realms 4E, Brimstone Angels – A Neverwinter Novel. Da ich keinerlei Hintergrundwissen über die neuen Forgotten Realms besaß, habe ich einfach mal drauflos gelesen und wollte mich überraschen lassen. Insbesondere, da die Autorin mir bis dahin auch gänzlich unbekannt war. Das Buch hat die gewohnte Softcoverqualität mit einem in meinen Augen ansprechenden Cover. Es ließ sich wunderbar im Zug/Bus lesen, da mich dieses handliche Format doch sehr anspricht und in meinen Augen besser ist als die unsäglichen „Großbücher“, in denen mehrere Bände zusammengefasst werden und bei denen man immer Gefahr läuft, sich beim Halten eine Sehnenscheidenentzündung vor Überanstrengung zu holen. Brimstone Angels handelt von Tieflingen, Teufeln, Dämonen, finsteren Kulten…und der Beziehung zwischen zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.
Inhalt(Vorsicht Spoiler!!!)Farideh und Havilar sind Zwillingsschwestern…und Tieflinge. Aufgezogen vom Dragonborn Mehen müssen sie irgendwann ihr Heimatdorf verlassen, da Farideh einen Pakt mit Lorcan, einem Cambion, eingeht, der ihr im Gegenzug Kräfte verleiht, sie also zu einem Warlock macht. Auf ihrer Reise, die sie schließlich nach Neverwinter führen wird, treffen sie noch auf Brin, einem Jungen auf der Flucht mit einem Geheimnis und auf Tam, einen Priester der Selune, der für die Harfner arbeitet. Gemeinsam geht es gen Neverwinter, wo auf die Gruppe neben einem Kult des Asmodeus und auch noch eine Verschwörung teuflischen Ausmaßes wartet, die ganz Neverwinter gefährdet…was ist der Plan von Asmodeus Tochter mit den Abolethen?
Fazit:Was für ein verschwendetes Potential! Der Roman hat alles, was sich viele Forgotten Realms Leser vielleicht wünschen: Action, Teufel, Dämonen, Hauptcharaktere, die auch mal in sich gehen…und dann wird alles in ein Buch gepresst! Brimstone Angels wirkt vollkommen überladen, als hätte die Autorin am Anfang die Idee zu einer Trilogie gehabt und dann die Geschichte auf ein Buch gekürzt. Es gibt viele sehr gute Ansätze, sehr gute Plots, die, wenn sie richtig ausgesponnen würden, den Leser fesseln könnten. Aber so wirkt das ganze leider dann sehr oberflächlich und verschiedene Charaktere, wie etwa Tam, oder Mehen, bleiben sehr blass. Ich war am Schluss richtig sauer, denn ewig nur mit Appetithäppchen und Andeutungen abgespeist zu werden, macht nicht wirklich glücklich. Die Auflösung um das Geheimnis von Brin passt dann zum Tenor des Romans. Nicht falsch verstehen: Der Roman ist kurzweilig, es passiert viel, die Charaktere wirken interessant. Aber die Ausarbeitung des Ganzen ist viel zu kurz geraten. Oder man hätte nach der Devise arbeiten sollen: „Weniger ist mehr“. Schade.
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