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Metro 2033 Universum (3) - Piter
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 09.05.2012
Autor:Schimun Wrotschek
Typ:Roman
Setting:Metro 2033 Universum
VerlagHeyne (Randomhouse)
ISBN/ASIN:978-3-453-52893-2
Inhalt:624 Seiten, Softcover
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Es ist das Jahr 2033. Nach einem verheerenden Krieg liegen weite Teile der Welt in Schutt und Asche. Auch Sankt Petersburg ist eine Geisterstadt. Die Überlebenden haben sich in die Tiefen des U-Bahn-Netzes zurückgezogen und dort eine neue Zivilisation erschaffen. Eine Zivilisation jedoch, deren Existenz bedroht ist. In der St. Petersburger Metro lebt der Digger Iwan, der seine Heimatstation jedoch verlassen muss, nachdem er beinahe einem Komplott zum Opfer gefallen ist. Alleine und einsam irrt er durch die dunklen Tunnel der Metro und kämpft ums nackte Überleben. Dabei muss er auch die schwerste Entscheidung seines Lebens treffen…

 

Schreibstil & Artwork:

Nach “Die Reise ins Licht“ und “Das marmorne Paradies“ ist „Piter“ nun der mittlerweile dritte Ableger der Metro 2033 Reihe – die unter dem Namen Metro 2033 Universum läuft, damit es keine Verwechslung darüber gibt, wer mit Metro 2033 und Metro 2034 der Urheber des Settings ist – und gleich vorweg gesagt, auch der bisher Beste. Die beiden vorigen wollten sich nicht hundertprozentig in das Setting einfügen, „Piter“ schafft das aber sehr gut. Die Story ist flott und fesselt schnell, was nicht allein am Actionanteil liegt, der zwar da ist, aber nicht so prominent wie bei den anderen Bänden. Der Autor bringt die Bedrohlichkeit und Einsamkeit der Metro-Welt dabei sehr gut herüber und beschreibt die Situation mit einer guten Wordgewandtheit. Sicherlich ist „Piter“ dabei kein literarischer Hochgenuss, aber Wrotschek erschafft mit seinen Wörtern eine stimmungsvolle Atmosphäre. Allerdings kommt er dabei auch nicht ganz an das Originalwerk von Glukhovsky, eben Metro 2033, heran. „Piter“ bietet dabei einiges: einen Besuch an der Oberfläche, die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fraktionen und vor allem geht es um eher alltägliche Dinge in der Metro, denn weniger um monströse Mutanten und andere Kreaturen. Es geht um das Leben in der Metro, um Verrat und schlimmere Verbrechen, die auch in dieser zerstörten Gesellschaft mehr denn je präsent sind. Auch in Sachen Charakterzeichnung ist der Roman gut gelungen, wobei das Hauptaugenmerk hier ganz klar auf Iwan selbst liegt. Seine Wesenszüge, seine Ängste und seine Wünsche, werden sehr detailliert dargestellt. Allerdings leiden darunter die übrigen Charaktere, die nicht ganz so glamourös gezeichnet werden.

 

Fazit:

„Piter“ ist der bisher beste Band des Metro 2033 Universum nach dem Originalwerk des Erfinders der in Deutsch veröffentlicht wurde. Die Geschichte ist spannend und bringt dem Leser die St Petersburger Metrogesellschaft nach der nuklearen Katastrophe näher in der das Setting spielt. Das Ganze wird literarisch authentisch präsentiert, kurzum es ist sehr unterhaltsam und rasant, aber auf der anderen Seite auch nicht super anspruchsvoll. Doch es funktioniert sehr gut, denn zu weiten Teilen ist der Roman stimmig, trifft die Endzeit-Atmosphäre hervorragend. Natürlich gibt es auch einige Makel, die auffallen aber nicht wirklich stören und das Ende kommt dann doch sehr plötzlich und lässt auf eine Fortsetzung schließen… zumindest wäre Potenzial dafür da. Wer die Metro 2033 Reihe bisher mochte sollte hier auf jeden Fall mal einen näheren Blick riskieren, vor allem dann wenn er die zwei ersten Ableger nicht so sehr mochte wie ich.

 

Kleine Info am Rande: Man darf auf jeden Fall gespannt sein, wie es mit der Metro-Reihe weitergeht, denn die Werke eines deutschen und eines englischen Autors, die dann jeweils in diesen Ländern spielen werden, stehen in den Startlöchern und Versprechen Abwechslung im Setting.