Links zur Rezension InhaltAuch der zweite Band dieser auf fünf Bände ausgelegten Gesamtausgabe von Johann und Pfiffikus beginnt mit einem Rückblick auf die frühen Veröffentlichungen von Peyo. Es beginnt mit 1955: Ein starker Jahrgang und beschreibt die Rückkehr der Serie Johann und Pfiffikus in das Magazin Spirou. Auf einem guten Dutzend Seiten werden Geschichten und Hintergründe der Episoden in diesem Band dargelegt und erläutert. Danach folgen ein paar Kurzgeschichten über wenige Seiten, bis wir zu einer Geschichte kommen, die nach Aussage des Bandes selbst eines der Meisterwerke von Peyo ist:
Der Stein der Weisen Ein dubioser Baron, ein kauziger Zauberer und ein Stein hinter dem die ganze Welt her ist. Was steckt dahinter? Genau das fragen sich auch Johann und Pfiffikus, die mitten im Geschehen stecken, bevor überhaupt jemand weiß, worum es geht. Rasant geht es von Überfall zu Überfall,mal haben die Bösen die Oberhand und mal Johann und Pfiffikus. Das Blatt wendet sich oft und die Geschichte bleibt spannend bis zum Schluss.
Der Schwur der Wikinger Wer unverhofft in einem fremden Haus auf einen ausländischen Jungen trifft und auch noch meint, diesem gegen seine Landsleute beistehen zu müssen, der findet sich leicht in deren Ränkespielchen wieder und im Falle von Wikingern auch auf hoher See. Soviel sei verraten, der sonst mit einem regen Appetit gesegnete Pfiffikus kann Seegang so gar nicht leiden. Der junge Wikinger, der laut Johann und Pfiffikus gegen seinen Willen verschleppt wurde, muss auch erst einmal wieder gefunden werden und natürlich stellt sich vor Ort die Geschichte ganz anders dar. Wie? Wird nicht verraten, aber es führt zu weiteren Fahrten übers Meer und Pfiffikus kommt so gar nicht damit klar. Erst als sie gegen Ende der Geschichte in einen üblen Sturm geraten und selbst gestandene Seebären der Magen hochsteigt, da läuft Pfiffikus plötzlich zur Höchstform auf und das gerade noch rechtzeitig.
Die Quelle der Götter Wie in der Stein der Weisen, spielt auch hier die Magie eine Rolle. Ein ganzes Dorf ist verflucht. Seine Bewohner werden unglaublich schnell müde. Natürlich ist da eine Gruppe Schurken nicht weit, die diesen Punkt ausnutzen und natürlich geraten Johann und Pfiffikus mal wieder aus heiterem Himmel mitten hinein in dieses Spiel. Dem Dorf muss geholfen werden und das geht nur mit der Quelle der Götter, einem Rinnsal mit magischen Kräften. Die Wegbeschreibung dorthin klingt abenteuerlich, doch der tatsächliche Weg wird natürlich noch eine Ecke aufregender als gewünscht. Ein echter Riese, Verrat, Verfolgung, ein mystischer Eremit und jede Menge Schurken als Gegenspieler machen unseren Helden hier stets zu schaffen, aber es gilt ja immerhin ein ganzes Dorf von einem Fluch zu befreien.
Schreibstil & ArtworkDie Geschichten wirken frischer und unterhaltsamer als noch im ersten Band. Peyo hatte wohl hier bereits seinen Weg gefunden und auch für Erwachsene macht es durchaus Spaß den Entwicklungen in den Episoden zu folgen. Dennoch bleiben sowohl die Geschichten als auch die Bilder jederzeit kindertauglich und einem recht leichten Stil treu. Es gibt recht wenige feste Charaktere in den Geschichten, dafür eine wahre Füllen von Menschen, denen unsere Helden hier begegnen. Dabei treffen wir auf viele stereotype Helden oder Gauner, was aber zu den Geschichten passt und ihnen ihren eigenen Stil verleiht.
Die einzelnen Geschichten und manche Kurzgeschichten sind von unterschiedlichen Personen aus dem Französischen übersetzt worden. Alle Übersetzungen machen dabei einen gelungenen Eindruck. Wer welche Geschichte übersetzt hat ist zu Beginn des Buches jeweils aufgeführt.
Qualität und AusstattungMit 176 Seiten ist dieser Comic nicht klein, aber mit fast 30 Euro auch nicht billig. Der Toonfish Verlag ist ein Imprint des Splitter Verlages und zeigt das auch schön mit der dort bekannten Qualität der Bände. Der Einband, das Cover und der Druck sind erstklassig und auch bei einem schweren Band mit vielen Seiten weiß das Material auch bei häufiger Benutzung zu überzeugen. Sehr gut. Es warten zudem 5 Kurzgeschichten und 3 lange Geschichten sowie die ganzen Erklärungen zu Beginn des Bandes auf den Kunden, was den Preis sicher rechtfertigt.
Fazit:Wer sich als Fan von Johann und Pfiffikus sieht, kommt um diesen Band nicht drum herum. Zuerst die geschichtliche Aufbereitung der einzelnen Werke und dann die Comics selbst sind in dieser Form schon echte Sammlerstücke. Aber auch die Geschichten selbst gefielen mir besser als im noch ersten Band. Zur Routine des Autors kamen wohl auch viele gute Ideen, die Peyo zu recht zu einer Legende der Comicbranche haben werden lassen. Vielleicht war es ja auch die Zusammenarbeit mit all den anderen guten Leuten des Magazins Spirou. Wer Comics aus der Zeit oder dem Bereich der Comicwelt mag, der darf hier beherzt zugreifen. Meine Wertung 4.0
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