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The Boys 9 - Geheimnisse der Vergangenheit
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 07.06.2012
Autor:G. Ennis, D. Robertson, R. Braun, J. McCrea, K. Burns
Übersetzer:Platzhalter
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:The Boys Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The Boys 48-53
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Einige der größten Geheimnisse der Serie werden endlich gelüftet: Was passierte beim ersten Schlagabtausch zwischen den Boys und den Seven? Was geschah mit Mallory? Und wie war das damals, in den Tagen des 2. Weltkrieges, als die ersten Superhelden auftauchten?

 

Schreibstil & Artwork:

Es hat ganze acht deutsche Ausgaben (respektive fast 50 amerikanische Hefte) bis Garth Ennis und Darick Robertson einige der größten Geheimnisse der schon sehr abgefahrenen Boys-Story lüften. Aber auch wenn natürlich nicht alles verraten wird, gibt es diesmal wirklich einen ziemlich großen Einblick (der im Übrigen in Band 10 noch weitergeführt wird) in die Vergangenheit der verschiedenen Charaktere. Dabei liegen vor allem Butcher und der "Alte Mann" Mallory, den Hughie im vorigen Band kennengelernt hat, im Fokus.

Der ausführliche Einblick in die Vergangenheit ist aufklärend und gut erzählt, aber dennoch wird man in der Gesamtheit das Gefühl nicht los, das "The Boys" mittlerweile immer stärker auf der Stelle tritt, denn Autor Ennis kommt einfach nicht auf den Punkt. Immer noch nicht gibt es das große Aufeinandertreffen der Boys und der Seven und ein - wenn auch nur vorläufiges Finale - ist auch noch nicht in Sicht. Im Gegenzug ist der Rückblick ziemlich ausgeschmückt und bringt tiefe Einblicke in die Hintergründe und vor allem die Beweggründe von Butcher und den Boys. Interessanterweise ist Ennis hier sogar recht konsequent und zeichnet Butcher zunehmender unsympathischer. War er vorher der knallharte, aber charismatische Boss, wird er nun immer mehr als ein gewaltiger und ziemlich egoistischer Mistkerl dargestellt. Und dann ist da noch Mallory, der sich als ausgebrannter Ex-The Boys-Anführer herausstellt und durch seine Arbeit einiges hat durchmachen müssen. Die Sache zwischen Hughie und Annie ist prekär und trotz der Aussprache im vorigen Band immer noch angespannt, was aber vor allem an Hughie liegt, der sowieso mehr und mehr zu einem weinerlichen Weichei verkommt - was schade ist.

Action gibt es in diesem Band nur in einem gewissen Maß, aber im Prinzip reicht das aus, vor allem zum Ende hin geht es nochmal richtig zur Sache, wenn Mallory von den Ereignissen in der Normandie im 2. Weltkrieg erzählt. Der brutale und bitterböse Humor für den "The Boys" eigentlich steht, ist allerdings sparsam in dieser Folge gesät. Nur hier und da blitzt er durch, wenn er dies aber tut, dann richtig - auch hier trumpft das Ende des Bandes nochmal richtig.

 

An den Artworks hat sich nicht viel getan. Die Optik sieht immer noch recht ordentlich aus und auch wenn sie meiner Meinung nach nicht perfekt ist, passt sie dennoch ganz gut zum Setting. Im Prinzip sind die Illustrationen auch keineswegs schlecht, nur wirken manchmal die Gesichtsausdrücke, sowie Gestiken und Mimiken nicht ganz sauber. Im Großen und Ganzen passen die Artworks aber recht gut und sind im Grunde genommen auch ein versteckter Seitenhieb auf die normalen Superhelden-Serien, denn es gibt pompöse Helden in knalligen Farben.

 

Fazit:

Der neunte Band von "The Boys" vermittelt endlich eine ganze Menge an Hintergrundwissen. Sachen die im Vorfeld nur angerissen oder nur kurz erwähnt wurden. Diesmal gibt es einen tieferen Einblick in die Vergangenheiten der wichtigsten Charaktere und damit wird auch klar definiert, wo die diversen Motivationen der Hauptdarsteller begründet liegen. Auf der anderen Seite tritt die eigentliche Story damit ziemlich auf der Stelle, denn ein Höhepunkt der Fehde zwischen den Supies und den Boys ist noch lange nicht in Sicht. Action und Humor sind sofern okay, aber deutlich weniger vorhanden, als in den vorigen Ausgaben. Artworktechnisch knüpft der Band an seine Vorgänger an und wirkt damit zumindest konsistent. The Boys 9 ist okay, aber lange nicht so gut wie es sein könnte. Ennis muss einfach mal zum Punkt kommen. Naja, vielleicht ja im zehnten Band, der mittlerweile auch schon erschienen ist - Review folgt. Fans der Serie sollten auf jeden Fall weiterlesen, denn auch wenn der Band nicht super hervorragend ist, so macht er doch viel Spaß.