Vorwort:

Die Pathfinder Einsteigerbox bietet, trotz der geringen Größe, einige Überraschungen. Ihr Ziel ist es das Pathfinder System für Neueinsteiger schmackhaft zu machen. Ob ihr das gelingt, erfahrt ihr in der Rezension.

 

Inhalt:

Trotz der geringen Größe der Box (Din A4), wartet diese mit einer Vielzahl an Material auf. Ein siebenteiliges Würfelset, Heldenbuch, Spielleiterbuch, über 80 vollkolorierte Aufsteller für Monster und Helden, ein Charakterbogenset und natürlich der Bodenplan.

 

Das Würfelset:

Ein Standard - Würfelset (W4-W20) in rot marmoriert.

 

Das Heldenbuch:

Auf den 63 Seiten des Heldenbuchs findet der Einsteiger alles was er zur Charaktererschaffung benötigt und auch eine kurze Information wie das Spiel aus Sicht der Charaktere stattfindet.

Auf der Innenseite des Covers findet sich dazu eine kurze Übersicht über die Insgesamt 14 Punkte der Charaktererschaffung. Von Volk und Klassenwahl, über das Festlegen der Attributswerte zu den Fertigkeiten und Talenten, findet der Spieler alles um seinen Charakter detailliert aufbauen zu können. Natürlich können die Informationen nicht mit denen aus dem Grundregelwerk mithalten, aber die wichtigsten Eckpunkte sind vorhanden.

Den Anfang des Buches macht ein Soloabenteuer in dem der Spieler seinen neuen Charakter testen kann. „Die Gruft des Skelettkönigs“ ist ein Soloabenteuer das aus 23 Abschnitten besteht und dem Spieler alle Spielmechanismen nahebringt. Von Angriffswürfen, zu Fertigkeitswürfen oder dem Einsatz von Talenten.

Weiter geht es dann mit den Völkern und den Klassen. In der Einsteigerbox werden dem Spieler lediglich die Zwerge, die Elfen und die Menschen zur Verfügung gestellt. Auch die Klassen sind beschnitten und lediglich die 4 „Kernklassen“ einer Gruppe werden vorgestellt: Kleriker, Kämpfer, Schurke und Magier. Wobei zu jeder der Klassen deren besondere Fähigkeiten erklärt werden.

Den Schluss bildet dann eine Auflistung von Talenten, Fertigkeiten, einer kurzen Ausrüstungsliste und den Regeln zum Charakteraufstieg.

 

Das Spielleiterbuch:

Das Spielleiterbuch enthält alle Informationen die nicht bereits in den anderen Büchern abgehandelt wurden. Den Anfang dabei macht das 14 seitige Abenteuer „Schwarzzahns Hort“. Das Abenteuer an sich ist nichts Besonderes, die Helden haben die Aufgabe einen Drachen aus seinem Hort zu vertreiben und alles einzustecken was nicht Niet und Nagelfest ist. Das Abenteuer ist zwar leider das einzige der ganzen Einsteigerbox, aber im Rest des Spielleiterbuchs finden sich alle Werkzeuge die zum erstellen eigener Abenteuer benötigt werden. Vom Aufbau eines Abenteuers, über die Auswahl des Geländes, zu der „Bestückung“ mit Monstern und magischen Gegenständen. An dieser Stelle werden auch gleich die Werte von Monstern und Gegenständen geliefert. Die Tabellen um Zufallsbegegnungen erstellen zu können sind hierbei eine große Hilfe, da es vor allem Anfängern schwer fallen könnte die richtigen Monster und Gegner für ihre Spieler und ihr Abenteuer zu finden. Den Abschluss des Buches bildet die Erläuterung des Grenzdorfs Sandspitze, welches als Ausgangspunkt für die neu erstellten Helden dienen soll. Am Beispiel von Sandspitze lernt der Spielleiter auch gleich die verschiedenen Werte einer Stadt kennen, aber auch worauf es ankommt wenn man eigene Dörfer oder dergleichen entwerfen will. Wem das eine Abenteuer nicht reicht, aber Probleme damit hat ein eigenes Abenteuer zu entwerfen, sollte einen Blick in den Abschnitt Die Umgebung von Sandspitze werfen. Dort werden insgesamt 7 Abenteuerkonzepte mit einer kurzen Erklärung worum es gehen sollte, geliefert.

 

Die Aufsteller:

Zwar sind die Pappaufsteller kein Ersatz für Miniaturen, doch sie sind gewohnt hochwertig und abwechslungsreich. So finden sich neben Schreckensratten und einem schwarzen Drachen auch Goblins, Orks, Untote und verschiedenen Tieren auch solche für NSC´s und natürlich die Spielercharaktere. Die Auswahl der Monster bietet genug Spielraum um ein abwechslungsreiches Rollenspiel zu gewährleisten.

 

Das Charakterbogenset:

Neben vier leeren Charakterbögen zum Kopieren, finden sich auch die vorgefertigten Charakterbögen zu jeder Klasse, deren Hintergrundgeschichten und eine kurze Erklärung wie diese jeweils ihre Klassenmerkmale nutzen und normalerweise im Kampf agieren sollten.

 

Der Bodenplan:

Der Bodenplan zeigt auf der Vorderseite eine weitläufige Höhle mit diversen Einrichtungen wie einen Brunnen, einen Altarraum, Türen etc., die Rückseite des Plans ist blank. Somit kann man eigene Dungeons und Schauplätze entwerfen und auf dieser Seite darstellen. Der Plan an sich ist robust und beschichtet, mit den passenden Folienstiften, lässt sich dieser sogar beschriften und dies dann wieder entfernen. Der Plan ist etwa 80x60 cm groß.

 

Fazit:

Die Einsteigerbox soll zwar Neueinsteiger ins Pathfinder System einführen, aber auch „alte Hasen“ können den einen oder anderen Nutzen aus der Box ziehen. Zugegeben sind 40 Euro für einen hochwertigen Bodenplan und die Pappaufsteller, sehr viel Geld, aber die unter uns, die alle Neuerscheinungen von Pathfinder ihr eigen nennen wollen, bekommen so wenigstens ein kleines Trostpflaster. Für einen Neueinsteiger ist der Nutzen der Box natürlich um vieles größer, auch wenn hier der Preis abschrecken dürfte. Natürlich erhält man für die etwa 40 Euro einen Gesamtpaket aus Grundregelwerk, Monsterhandbuch und Spielleiterbuch, das aber sehr schlank daherkommt. So finden sich nur 3 Völker und 4 Klassen in der Einsteigerbox. Natürlich könnte man so argumentieren das sich die Käufer der Box, wenn sie Gefallen daran finden, auch die anderen Produkte kaufen würden, aber wenn ich in der Situation wäre, würde ich es bei der Box belassen und diese so lange benutzen wie es mir möglich ist. Wenn ich eine Empfehlung an einen Neueinsteiger geben müsste, würde ich ihm sagen er soll sich das Monsterhandbuch kaufen und das PRD im Netz verwenden. Egal auf welche Altersklasse die Einsteigerbox abzielt, der Preis ist einfach viel zu hoch. Zu diesem Preis ist die Box eher etwas für einen Geburtstag oder Weihnachten. Der Preis ist für mich auch das einzige Manko und der einzige Grund für Punktabzug.

Der Inhalt der Box mit Bodenplan, Pappaufstellern etc. ist gut gewählt und die Auswahl für einen Neueinsteiger ist mit unkomplizierten und etwas komplizierteren Klassen durchaus eine gute Sache. Leichte Kost für einen Anfänger sozusagen. Ich würde mir die Box allerdings nicht kaufen. Eher würde ich schauen ob ich den Plan vielleicht bei Ebay oder so bekommen würde.