Inhalt:Die Siedlung Alexandria ist von den Untoten überrannt worden, doch in einem gewaltigen Kraftakt konnten Rick und die anderen Bewohner die Meute zurückschlagen und den Wall wieder provisorisch befestigen.Bei dem Angriff sind allerdings einige Mitmenschen gestorben, darunter auch Douglas, der bisherige Anführer der Siedlung. Nun übernimmt Rick die Führung und will einiges anders machen als bisher. Er will die Siedlung lebenswert machen und für die Zukunft planen. Nicht alle sind allerdings so euphorisch wie er und einige können sich nicht mal mit seiner Führung anfreunden und greifen zu extremen Mitteln. Derweil liegt Carl noch immer im Koma, nach dem er einen schweren Kopfschuss erlitten hat. Ob er je aufwacht ist fraglich...
Schreibstil & Artwork:Hmmm.... gehen Kirkman die Ideen langsam doch aus? Band 15 geht es jedenfalls sehr ruhig an. Die Zombie-Action des letzten Teils ist vergessen und wird in dieser Episode auch nicht wiederholt, nur einige wenige Streuner kommen in diesem Band vor und sie wie üblich eher Nebensache, wenn auch nicht die Schönste der Welt. Aber "The Walking Dead" wäre nicht diese Ausnahme-Zombieserie, wenn trotz fehlender Action, die Macher nicht doch etwas in petto hätten. In diesem Fall ist es eine komplette Neuorientierung - vor allem von Rick - der einsieht, das er bisher sehr viele Fehler begangen hat und nun versuchen will einiges wenn nicht alles besser zu machen. Autor Kirkman zeigt diesen Übergang recht geschickt, in dem er es eher ruhig angehen lässt. Wer die Serie kennt weiß, das das nicht unüblich bei Kirkman ist und keineswegs bedeutet, das dem Autor die Puste ausgeht. Eigentlich kann man sehr sicher sein, das der Autor bald wieder eine Bombe platzen lassen wird und den Weg dorthin - sprich die Spannungskurve - behutsam und beständig aufbauen wird. Wie auch immer: in dieser Episode werden einige der Hauptcharaktere, aber auch bisher eher Nebendarsteller, etwas genauer unter die Lupe genommen. Neben Rick, der sowieso immer im Fokus steht, stehen auch bei Abraham einige Veränderungen an und diese bringen mit Sicherheit neue Probleme für die gesamte Gemeinschaft mit. Dann ist da noch die Sache mit Carl, die mir persönlich immer noch schwer im Magen liegt. Natürlich gehts dem Jungen wieder besser, wäre auch komisch wenn er sterben würde, denn in diesem Falle hätte Rick nun wirklich absolut keine glaubhafte Motivation mehr weiterzumachen oder gar noch zu überleben. Aber dennoch ist die Sache mit der Schussverletzung zweifelhaft. So wie sie im vorigen Band dargestellt wurde, hätte das ein Junge in dieser Welt mit dieser medizinischen Ausstattung nie auch nur annähernd überlebt, wahrscheinlich nicht mal in einer normalen Welt. Da Kirkman bis dato eigentlich immer recht glaubwürdig und plausibel war, kann man diesen kleinen Faux Pas aber durchaus durchgehen lassen. Wie auch immer, "Dein Wille geschehe" ist ein guter Band, wenn er auch nicht zu den Besten der Serie gehört. Spannend ist er aber allemal und auch wenn Kirkman einen Gang zurück schaltet, kann TWD immer noch fesseln.
Optisch hat sich dabei nichts getan, immer noch schwingt Adlard sehr behände die Zeichenfeder und liefert eine tolle und absolut passende Arbeit ab. Mehr braucht man dazu wohl mittlerweile nicht mehr sagen.
Fazit:Auch der 15. Band von TWD macht wieder viel Spaß und ist sehr spannend geworden, auch wenn es diesmal deutlich weniger Action gibt. Das ist aber nicht besonders seltsam, denn Kirkman geht gerne und oft genau so vor, lässt nach einem gewaltigen Event es gerne mal ruhiger angehen. Die vorangegangen Ereignisse nimmt der Autor auch gleich zum Anlass, die Karten im Setting neu zu mischen und eine neue Richtung vorzugeben. Ob das funktioniert wird sich noch herausstellen müssen, aber die Zeichen stehen gut und fesselnd erzählt sowie optisch ansprechend inszeniert ist TWD sowieso.
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