Links zur Rezension Inhalt:Nachdem der letzte Band der fiktiven Abenteuer des jungen Zauberers Tommy Taylor längst erschienen war und ihr Autor Wilson Taylor als verschollen gilt, erscheint ein neues Tommy Taylor-Buch. Schnell wird klar, dass es einen kleinen Schönheitsfehler hat: es ist gar kein neuer Tommy-Taylor-Roman, sondern ein Schwindel, den dunkle Kräfte sich ausgedacht haben, um Wilson Taylor aus seinem Versteck zu treiben und sein literarisches Vermächtnis zu zerstören. Doch sie haben nicht mit Wilsons Sohn gerechnet, dem echten Tom Taylor, der sich den finsteren Geheimnissen stellt, die ihn umgeben ...
Schreibstil & Artwork:Schon die ersten beiden Ausgaben von „Unwritten“ haben aufgrund ihrer skurrilen Idee und den frischen Ansätzen auf ganzer Linie überzeugen können, denn die Reihe bietet wirklich mal etwas Neues. Oder doch nicht… zumindest behauptet das schon der Verfasser des Vorwortes der vorliegenden Ausgabe, denn dieser erklärt, das eigentlich nichts was wir heute erleben und erfahren wirklich neu ist, sondern im Grunde genommen eine Summe einzelner Geschichten sind, die wir – oder andere – bereits erlebt haben. Auf diesem Gedanken fundiert „The Unwritten“ und so dreht sich bei der Serie einfach alles um die Macht und Faszination die Geschichten haben und ausüben können. Das vorliegende dritte Buch knüpft dabei locker an die Vorgänger an und wieder geht es um eine Geschichte über Tom Taylor die plötzlich auftaucht, allerdings kann es diese Geschichte eigentlich nicht geben. Interessant sind dabei aber viel mehr, wie die Story erzählt und wie der Leser dabei eingespannt wird. Tatsächlich gibt es sogar ein Kapitel in dem der Leser selbst entscheidet wie es mit der Story weitergeht – ein wenig erinnert das an die bekannten und beliebten Fantasy-Spielebücher, die in den 80ern recht populär waren (und heute unter anderem durch den Mantikore Verlag wieder einen Aufschwung erfahren haben). Allerdings geht der Comic dann lange nicht so weit, wie diese Bücher, denn letztendlich laufen alle Entscheidungen des Leser auf ein festes Ende hinaus. Das muss aber auch logischerweise so sein, denn „Unwritten“ geht auch nach dem dritten deutschen Band weiter. Wie auch immer, der dritte Teil ist wieder unglaublich fesselnd, komplex und hat ein enorm dichte Atmosphäre, die den Leser quasi sofort fesseln kann und einfach sehr viel Spaß macht. Allein schon aufgrund der Idee respektive der vielen Ideen lohnt sich das Lesen, vor allem da sie durch dieses Ideen zu den interessantesten derzeitigen Serien gehört.
Die Optik gleicht der der vorigen Bände und wirkt damit passend und anspruchsvoll. Die Artworks sind auf der einen Seite recht detailreich, auf der anderen Seite gibt es gerne eine breitgefächerte Gestaltung der einzelne Panels, bei der bei den Hintergründen auch mal ein wenig gespart wird, um die Szene ins richtige Licht zu rücken. Bei „Unwritten“ fällt dabei besonders in Auge, das die Illustrationen die eigentliche Story sehr unterstützen und hervorheben.
Fazit: Eine geniale Serie geht in die sehnlichst erwartete Fortsetzung. Spannung, ein hohes Tempo und raffinierte Wendungen können den Leser fesseln. Manchmal ist es zwar etwas frustrierend, dass viele Antworten immer noch nicht gegeben werden, aber dieser postmoderne Comic schildert schön den Einfluss von Geschichten auf die Menschen.
Fazit:Nach zwei famosen Teilen geht es mit einem ebenso famosen dritten Band weiter. „The Unwritten“ hat alles was die Vorbände auch schon hatten und womit diese bereits überzeugen konnten. Die Erzählung ist ideenreich, komplex, hat unerwartete und raffinierte Wendungen. Doch das wichtigste an Unwritten ist, das sich alles um die Geschichte bzw die Geschichten dreht und vor allem, welche Wirkung sie auf die Menschen und ihr Leben hat. Absolut top und wer richtig anspruchsvolle Graphic Novels mag, der wird hier bestens bedient.
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