Links zur Rezension InhaltPrizilla ist nicht gerade entzückt, als in der Wand ihres Schlafgemachs am Morgen ein mannsgroßes Loch klafft. Sie lässt nach ihrem Vater dem obersten Ratsherrn von Triban schicken, der ohnehin das Problem der Haus und Mauern fressenden Drachen auf der Tagesordnung stehen hat. Man ist entsetzt, dass diese Drachen sich nun auch am Mauerwerk der Aristokratie vergreifen. Etwas muss getan werden.
Im Hafen kommen derweil zwei Personen an, ein Weiser aus Eckmül und ein Barbar mit Namen Nühku. Er ist groß, er ist stark und er sucht einen Job als Leibwächter. Aber keiner will ihn einstellen und so verbringt er seine Nacht in einem Gasthaus. Der Weise aus Eckmül macht dem Rat der Stadt einen Vorschlag, wie sie die Drachen loswerden können, den diese jedoch aus Zeitgründen nicht annehmen können. Doch das Schicksal meint es gut mit ihnen. Der Barbar Nühku bekommt abends im Gasthaus einen Satz Trommeln in die Hand gedrückt und entdeckt sein außerordentliches Talent damit. Die Frauen werden geradezu wild auf ihn und die Drachen werden ebenfalls magisch angezogen. Das ist schlecht für das Gasthaus, aber gut für Nühku.
Es werden Ränke und Pläne geschmiedet, während sich Nühku der Gunst sämtlicher verzogener Ratsherrentöchter erfreut, deren einzigen Zeitvertreib das Verführen oder das Auspeitschen lassen großer kräftiger Männer zu sein scheint. Nühku und die Ratsherren pokern beide hoch. Die Ratsherren wollen Nühku bei dem Versuch, alle Drachen anzulocken und zu vernichten, unauffällig mit entsorgen und Nühku möchte eine astronomische Summe Geld für die Entfernung aller Drachen einstreichen. Für einen von ihnen muss die Geschichte schließlich ein schmerzhaftes Ende nehmen.
Schreibstil & ArtworkDie Geschichte die Christophe Arleston hier erzählt ist nicht neu. Es gibt sie in unzähligen Varianten und wer sie kennt, weiß sofort, wie dieser Comic ausgeht, daher erwähne ich sie nicht namentlich. Dennoch gelingt es ihm diese im Troy Stil zu erzählen und mit den skurrilen Gegebenheiten der Welt zu verquirlen. Dadurch wird es nicht langweilig. Manche Handlungsteile sind jedoch sehr stereotyp und verhindern so ein wirklich tolles Ergebnis. Die Zeichnungen von Didier Cassegrain sind ungewöhnlich, da die Figuren zumeist untypische Proportionen haben. Dennoch arbeitet er auf hohem Niveau und gibt der Geschichte auf seine Art eine weitere spezielle Note. Die Übersetzung von Tanja Krämling lässt erneut keine Wünsche offen. Alles in allem ist der Band solide Handwerkskunst.
Qualität und AusstattungDer Band hat 52 Seiten Geschichte und dazu noch zwei Seiten Skizzen am Ende. Der Einband im übergroßen Hardcoverformat ist stabil und sieht gut aus. Der Druck auf dem hochwertigen Papier ist erstklassig. An der Qualität des Bandes gibt es nichts auszusetzen.
Fazit:Man nehme eine bekannte Kindergeschichte, eine fassettenreiche Fantasywelt und kombiniere sie mit einer schrägen Idee zu einem bunten Comicband. Das ist genau das, was die Autoren hier getan haben und das Ergebnis ist sehenswert. Ein wenig stört, dass scheinbar alle Frauen lüsterne Zicken und alle Männer durchtrieben und gierig gezeichnet werden, aber das schadet dem Comic nicht sonderlich. Der furchtlose Barbar schlägt seine Schlachten in diesem Band einmal anders und kommt auch mit der Trommel ganz gut an seine Ziele. Der Band ist lesenswert, aber nicht tiefgründig. Vorkenntnisse über die Welt Troy braucht man keine für den Band. Ein durchschnittliches gutes Werk mit einer durchschnittlichen Note 3.5.
|
||||||||||||||||||||||