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Batman: The Dark Knight 1
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 20.08.2012
Autor:David Finch, Paul Jenkins, Kyle Higgins, Eddy Barrows
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Neues DC Universum (ab 2011)
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:52 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The Dark Knight 1, Nightwing 1
Preis:4,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Während Bruce Wayne Probleme mit der Polizei von Gotham City bekommt, weil man einen Informanten in den eigenen Reihen vermutet, der Wayne sensible Daten zu spielt, gibt es einen Gefängnisaufstand im berüchtigten Arkham Asylum, jener Anstalt in dem die meisten irren Superschurken eingefahren sind. Über 60 Beamte sitzen in der Anstalt fest und werden bedroht und das ruft Batman auf den Plan, der prompt auf Two-Face trifft.

Darüber hinaus wird Dick Grayson alias Nightwing mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert, denn der Zirkus, dem er und seine Eltern einmal angehörten, ist wieder in der Stadt. Dick stattet dem Zirkus und seinen alten Freunden einen Besuch ab und Erinnerungen kommen in ihm hoch und dann muss er sich plötzlich gegen jemanden wehren, der ihm nach dem Leben trachtet...

 

Schreibstil & Artwork:

Neben "Batman", unter der die amerikanischen Detective Comics hierzulande publiziert werden, ist "Batman: The Dark Knight" eine weitere monatliche Serie um den dunklen Ritter. Dabei umfasst das vorliegende deutsche Heft ebenfalls das US-Heft #1 und darüber hinaus noch die erste Episode von "Nightwing".

Der "Dark Knight" Auftakt beginnt, wie alle "New 52" mit einem Status Quo, bei dem einige Ereignisse der Vergangenheit (also des alten DC Universums) passiert sind, andere wiederrum nicht. Beispielsweise ist Bruce Wayne aka Batman tatsächlich eine Weile verschwunden gewesen und Dick Grayson ist in das Batman-Kostüm geschlüpft und ist nun aber Nightwing. Das nur so am Rande, denn inwiefern sich diese vergangenen Ereignisse auf das neue Universum noch auswirken, wissen wohl nur die Sterne (oder eben DC).

Wie auch immer, im ersten Heft des Dark Knight-Reboots geht es recht explosiv zur Sache und es gibt eine Menge imposanter Action für so wenige Seiten. Der Auftakt zeigt sich fulminant und auch durchaus spannend, was den Plot angeht. Allerdings muss man auch sagen, das die Story an ein paar Ecken ein wenige an den Haaren herbeigezogen wirkt, beispielsweise ist es seltsam, das Batman - kaum in Arkham angekommen - sofort nach Two-Face such... warum tut er das? Mag sein, das sich das später noch erklärt, aber irgendwie wirkt das dann doch seltsam hanebüchen. Letztendlich bricht das aber der Krone keine Zacken ab und es wird sehr gute Batman-Kost abgeliefert, die durchweg Spaß macht. Interessant sind auch die verschiedenen Grundsteine, die Autor Paul Jenkins hier legt und die für den weiteren Verlauf der monatlichen Serie essentiell und viel versprechend sein dürften. Gerade was das private respektive öffentliche Leben von Wayne angeht scheint Jenkins sich einiges ausgedacht zu haben und er thematisiert darüber hinaus auch die Ängste mit denen Bruce/ Batman zu kämpfen hat.

 

Optisch greift David Finch in die Vollen und liefert nicht nur brachiale Artworks ab, sondern zeigt auch ein Händchen für imposante Inszenierungen, gerade hinsichtlich der recht blutigen Actionsequenzen. Batman wird als körperliches Muskelpaket dargestellt, was seine Fähigkeiten und vor allem seine Widerstandsfähigkeit glaubwürdig unterstützt. Aber auch die Gegner kommen bei Finch nicht zu kurz, sondern werden ebenso spektakulär präsentiert. Die Kolorierung zeigt sich sauber und satt, bei den Batman-Sequenzen gerne passend düster. Dem gegenüber stehen die Szenen um Bruce Wayne, die dem Leser auch optisch eine (fast) heile Welt vorspielen. Panels gibt es in allen Formen und Größen, imposant sind hier einmal mehr die ganzseitigen Szenen und Splashpages.

 

Die Nightwing Geschichte hat nichts mit Dark Knight zu tun und spielt abseits von dessen Geschehnissen. Mit dem Besuch in seiner Vergangenheit soll Dick Grayson dem Publikum zugänglicher und sympathischer gemacht werden und das funktioniert sehr gut. Darüber hinaus bekommt Nightwing einen interessanten Gegner vor die Brust gesetzt, der auf jeden Fall Potenzial hat. Die Story erscheint - soweit man das bei den paar Seiten beurteilen kann - durchdacht und hat zumindest die Möglichkeiten komplex zu werden. Mir hat die Story sehr gut gefallen.

 

Auch Nightwing sieht optisch gelungen aus, stammt aus der Feder von Eddy Barrows, der nicht so pompös zeichnet wie Finch. Die Artworks sind aber mehr als schick und passen zu Nightwing Geschwindigkeit und Akrobatikeinlagen. Auch in Sachen Panelanordnung und Kolorierung wirkt Nightwing anders, aber eben nicht schlechter.

 

Fazit:

"The Dark Knight 1" stellt einen gelungen Auftakt für die neue monatliche Serie dar, in der es auf jeden Fall hoch herzugehen scheint. Die Grundsteine für verschiedene sehr interessante Handlungsstränge sind gelegt und es wird gezeigt, das beide Serien (also TDK und Nightwing) viel Potenzial haben. Beide Geschichten fesseln von der ersten Seite an, TDK noch ein wenig mehr, aber das mag auch an der explosiveren Action liegen, die hier gezeigt wird. Optisch sind beide Stories umwerfend gut und sehen einfach toll aus. Dark Knight Fans sollten hier ein genaues Auge riskieren (und vielleicht auch hier die Frau in Violett entdecken, die wohl in allen Erstausgaben der New 52 eingebaut wurde...). Hervorragend!