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Die Spanische Armada
Bewertung:
(3.5)
Von: Dirk Schlösser
Alias: Drumlin
Am: 15.09.2012
Autor:Jon Sutherland, Simon Farrel
Übersetzer:Marcel Agsten
Typ:Abenteuerspielbuch
Setting:1588
VerlagMantikore Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939212-09-6
Inhalt:224 Seiten, Softcover
Preis:12,95 EUR
Sprache:Deutsch

Nach dem ersten Band Invasion der Normannen, in dem man sich auf die Seite der Normannen oder die des englischen Königs schlagen konnte, hat der Mantikore-Verlag nun einen zweiten Band, mit dem vielversprechenden Namen Die Spanische Armada auf den Markt gebracht.

 

Regeln

Die Regeln beim zweiten Band haben sich, im Vergleich zum ersten, in keiner Weise geändert. Man erhält zu Beginn fünfzig Punkte, die man auf sieben Fertigkeiten verteilen darf. Und im Falle einer Probe würfelt man mit zwei Würfeln und versucht unter den Wert der im Text erwähnten Fertigkeit zu kommen. Im Prinzip ganz einfach, nur der Kampf ist etwas komplizierter (wenn auch nicht viel).

Nachdem man seine Werte festgelegt hat, entscheidet man sich für eine Seite. Die Spanische oder die Englische. Je nach Seite beginnt man an ein anderen Stelle im Buch und fährt dann aber fort, wie bei jedem anderen Abenteuerspielbuch. Heißt, man entscheidet am Ende des Abschnitts und blättert an die angegebene Stelle.

 

Inhalt & Kritik

Die Geschichte entwickelt sich selbstverständlich entsprechend unserer Geschichtsschreibung. Der Protagonist auf der englischen Seite segelt zusammen mit Sir Francis Drake und erledigt Aufträge, wie eine Festung zu erstürmen oder Schiffe zu kapern.

Auf spanischer Seite sieht das nicht viel anders aus, nur der Auftraggeber heißt anders und man darf hautnah miterleben, was in der spanischen Armada so alles schiefgeht.

Leider funktioniert das Buch nicht so ganz. Zwar hat man im Gegensatz zum Vorgänger Invasion der Normannen diesmal eine wirkliche Wahl, was die Fraktionen angeht, und kann diese Entscheidung sogar überleben, aber leider wird man vor allem auf spanischer Seite zum Zuschauer verdonnert, statt wirklich Entscheidungen zu treffen. An den wenigen Stellen, an denen man tatsächlich entscheiden kann, entscheidet sich der Held oft, doch die andere Entscheidung zu treffen.

Und wenn man mal eine Probe würfeln darf, entscheidet diese häufig genug sofort über Leben und Tod.

Auf englischer Seite ist man zwar etwas freier, aber nicht wirklich viel. Meist bekommt man von Francis Drake etwas aufs Auge gedrückt und man kann lediglich entscheiden, ob man sicher zu Hause bleibt, oder doch lieber mit ihm zusammen sein Leben riskiert. Vollkommen egal, der Ausgang ist derselbe.

Aber immerhin hat es doch einen gewissen Reiz so nah an den Geschehnissen zu sein und mal mit zu erleben, was damals passiert ist. So kann man wenigstens noch ein wenig über Geschichte lernen. Und das recht ausführlich, eben weil man nicht viele Abzweigungen in der Handlung hat.

 

Fazit:

Die Spanische Armada erzählt ausführlich und durchaus spannend die Geschichte der seefahrerischen Rivalitäten zwischen den damaligen Weltmächten England und Spanien. Das Ganze wurde zwar als Abenteuerspielbuch konzipiert, funktioniert aber nicht so toll, weil man meist einfach zum Zuschauer degradiert wird, statt echte Entscheidungen treffen zu können.

Die Geschichte darum ist jedoch gut erzählt und kurzweilig.

Insgesamt kann ich also nur sagen: Als historischer Roman gut, als Abenteuerspielbuch eher nicht. Wem aber der Vorgänger Invasion der Normannen schon gefallen hat, dem wird der Nachfolger wahrscheinlich auch gefallen.