InhaltIn Leipzig hütet ein Bestatter ein grausames Geheimnis, in Minsk führt eine skrupellose Wissenschaftlerin tödliche Experimente durch, in Paris rast ein Airbus ungebremst in ein Flughafenterminal … Die Ermittlungen zu dem Unglück beginnen sofort – aber die Ergebnisse sind rätselhaft: Sämtliche Insassen waren schon tot, bevor das Flugzeug auf das Gebäude traf. Was die Polizei jedoch nicht herausfindet, ist, dass es einen Überlebenden gibt. Konstantin Korff, der Bestatter aus Leipzig, kommt diesem Überlebenden hingegen schnell auf die Spur, ebenso wie die Wissenschaftlerin – denn diese drei Menschen tragen denselben tödlichen Fluch in sich. Einen Fluch, der sie zu einer Gefahr für jeden in ihrer Umgebung macht …
Lange Zeit bleibt der Leser bei dem neuen Thriller von Markus Heitz im Dunkeln über die Besonderheit. Der Roman startet mit einem Airbusunglück im Pariser Flughafen. Es gibt einen Überlebenden, der aber keine großen Angaben über den Hergang machen kann. Auf jeden Fall sind alle anderen Insassen schon tot, als er von der Toilette kommt. Unter den Opfern ist auch die Tochter eines reichen Industriellen, der diese durch den Thanatologen Konstantin Korff, der in Leipzig wohnt und arbeitet, für die Beerdigung hergerichtet haben möchte. So weit so normal, als aber auch noch eine seltsame Frau versucht, ihn gefangen zu nehmen, und ein alter Freund vom MI6 ihn um Hilfe bittet, ahnt man als Leser, dass da noch mehr sein muss. Schließlich erfährt man, dass Korff und auch einige andere Protagonisten unter einem Fluch stehen. Sie altern und können sich verletzen, nur der Gevatter Tod kann sie nicht finden, und so tötet er alle anderen Wesen im Umkreis des Verfluchten. Damit sind diese mächtig, und es gibt viele, die ihre Fähigkeit für Geld einsetzen und so unliebsame Gegner ausschalten. Korff war auch einmal einer von ihnen, doch nun hat er sich aus dem Geschäft zurückgezogen. Doch mit dem Airbusunglück beginnt eine Jagd auf den Totenschläfer an Bord, in die auch Korff mit hineingezogen wird.
Neben den Fantasyreihen und den Justifier Bücher gelingt es Markus Heitz immer wieder, sehr gute Urban-Fantasy Romane zu veröffentlichen. Oneiros ist ein weiteres Beispiel dafür und ein eigenständiges Buch, das in sich abgeschlossen ist und nicht der Beginn einer neuen Reihe ist. Das ist schon mal sehr gut. Nachdem die Vampire, Werwölfe und sonstigen Untoten nun hinlänglich in allen möglichen Romanen ausgeschlachtet wurden, gelingt es ihm, nun Menschen zu beschreiben, die mit einem dunklen Fluch belegt sind. Dabei gehen sie unterschiedlich mit ihm um und verfolgen teilweise daraus resultierend ihre eigenen Ziele, die nicht immer gut sind, aber immer nachvollziehbar. So gibt es keine strikte Trennung zwischen Gut und Böse. Selbst die Hauptfigur hat eine dunkle Vergangenheit, die nur andeutungsweise erwähnt wird. Zwar werden die Charaktere nicht mit einer großen Tiefe versehen, doch ist ein Profil zu erkennen. Auch die eingeflochtene Liebesgeschichte passt und sorgt für den nötigen Antrieb bei der Hauptfigur. Ob sie dann zu einem Happy-End führt, sei nicht verraten. Doch bis dahin reist Korff quer durch den Kontinent und muss allerlei Abenteuer bestehen.
Fazit:Markus Heitz bleibt auch bei Oneiros seiner Art zu schreiben treu, und so erwarten einen ein gelungenes Grundkonzept mit einer packenden Handlung, bei der es immer wieder interessante und überraschende Wendungen gibt.
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