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Caligula
Bewertung:
(2.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 26.09.2012
Autor:David Lapham
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Römisches Reich
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:148 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Caligula 1-6
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

 

Inhalt:

Junius lebt mit seiner Familie auf einer Olivenfarm außerhalb des antiken Roms glücklich und zufrieden. Bis eines Tages der römische Kaiser Caligula mit seinen Gefolgsleuten persönlich auf der Farm auftaucht und Junius Familie blutig schändet und ermordet. Junius kommt durch Glück mit dem Leben davon. Bald zieht er nach Rom um Rache zu üben, doch sein Attentat geht schief. Doch Caligula tötet den Assassinen nicht, sondern stellt ihn fortan als seinen Sekretär an seine Seite. Jetzt ist Junius mittendrin und muss die blutigen Gräueltaten und abscheulichen Gelüste des Kaisers direkt miterleben. Doch irgendwie verändert das den jungen Olivenbauern auch...

 

Schreibstil & Artwork:

David Lapham hat schon einige wirklich erstklassige Werke fabriziert, die zumeist mit einer hohen Komplexität überzeugen konnten. Das vorliegende Comic "Caligula" dreht sich um den berühmten römischen Kaiser Cäsar, dem man so einiges nachsagt. Vieles davon ist sicherlich einfach schlechte Propaganda, aber bekannt ist auch, das Cäsar kein guter und auch kein beliebter Herrscher war. Auch beim römischen Senat war er nicht sehr angesehen, was letztendlich zum erfolgreichen Attentat auf ihn führte. "Caligula" beschäftigt sich aber wider erwarten nur wenig mit dem Leben von Cäsar, ist keineswegs eine Biografie, keineswegs eine authentische Abhandlung (soweit das überhaupt möglich ist), sondern mehr ein runter gerattertes Splatter- und Orgien-Event. Zugegebenermaßen ist das Ganze dann stellen- und streckenweise auch recht amüsant, gerade weil es ein paar überraschende und ebenso erschreckende Wendungen in der Erzählung gibt. Dennoch dominiert hier Blut und Gore und der sexuelle Anteil, der ebenso wie der blutige Aspekt oft sehr weit über die Stränge geht und oft schon ansatzweise pornografisch anmutet. Auf der einen Seite hebt dies das Werk ein wenig von anderen ab, auf der anderen Seite ist das aber (für meinen Geschmack) oft schon zu geschmacklos (und ich bin sicherlich kein zimperlicher Mensch) und ich finde einfach, das das Ganze viel zu viel zu Lasten der Story geht. Caligula hätte richtig Potenzial, was aber keineswegs vom Autor genutzt wurde. Schade.

 

Auch optisch bin ich zwiegespalten, denn zum Einen sieht Caligula recht gut aus, zum Anderen hat es aber viele kleine Makel, gerade hinsichtlich der Mimik und Gestik der Charaktere. Und auch obwohl die Artworks im Großen und Ganzen wirklich ordentlich sind, wirkt auch hier die überzogene Gewalt- und Sexdarstellung oft fehl am Platz und macht den guten Eindruck der Optik zunichte. Die Kolorierung ist okay, passt gut und auch die Inszenierung, sprich die Platzierung der Panels, ist gelungen.

 

Fazit:

Von Autor David Lapham erwartet man so einiges, wenn ein neues Werk von ihm vorliegt. Vor allem aber eine Geschichte die eine große Komplexität hat und psychologischen Tiefgang aufweisen kann. Zumindest vom Klappentext her, verspricht Caligula auch eine ganze Menge, doch letztendlich fehlt der Erzählung die erwartete Vielschichtigkeit und unterm Strich bleibt nur ein enorm überzogenes Splatter und Sex-Comic, das weder erzählerisch noch optisch überzeugen kann und so im Durchschnittsdschungel dahin vegetiert. Nur für Splatter-Fans!