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Chimaira 1 - Die purpurrote Perle
Bewertung:
(4.2)
Von: Stefan Günster
Alias: Nathan Grey
Am: 11.11.2012
Autor:Chrisophe Arleston, Melanyn und Vincent
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic/Graphic Novel
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-503-8
Inhalt:48 Seiten, Hardcover
Preis:13,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt

Die Junge Chimaira wird im Jahr 1887 von ihrer Pflegemutter an das Bordell „Die purpurrote Perle“ verkauft. Dort wird ihre Jungfräulichkeit wie ein Bild an den Meistbietenden versteigert. Vor der Versteigerung lernen wir einiges über die Örtlichkeit und die Personen die dort leben. Die Reaktionen der Prostituierten z.B. gehen von mütterlicher Sorge bis zu blankem Hass, da einige Angst haben das junge Mädchen könnte ihnen später die Freier abspenstig machen. Denn die einzige Möglichkeit aus der Perle zu entkommen ist genug Geld zu verdienen, um die Schulden bei der Puffmutter Madame Gisele bezahlen zu können. Diese stellt den Mädchen nicht nur Kost und Logis in Rechnung sondern auch den Kaufpreis welche die Madame für sie bezahlt hat. Umrahmt wird die ganze Geschichte von einer politischen Intrige um den Bau des Panamakanals, denn welcher Ort wäre besser geeignet politische Ränke zu schmieden als ein Bordell?

Und so verliert Chimaira ihre Unschuld und lernt gleich noch eine harte Lektion über die Arbeit in der Perle und trotzdem bleibt sie stark und setzt dort wo sie kann ihren Willen durch und bringt durch geschicktes Taktieren die Freier auf ihre Seite.

Schreibstil & Artwork

Christophe Arleston und Melanyn gelingt im Zusammenspiel mit Vincents tollen Zeichnungen ein bedrückendes Sittengemälde dieser Zeit. Die Geschichte ist bedrückend und gleichzeitig mitreißend da man einfach Mitleid mit dem armen Mädchen haben muss, aber auch gleichzeitig ihre Stärke und ihren Willen bewundern kann. Die Autoren und der Zeichner liefern gleichermaßen großartige Arbeit ab und man hat das Gefühl in die Welt vom Paris des Jahres 1887 einzutauchen, beim Bau des Eiffelturms dabei zu sein oder beim Bau des Panamakanals zu gegen zu sein.

Fazit:

Es ist aus Sicht der heutigen Zeit, zumindest für mich, schwer nachzuvollziehen wie ein grade mal zwölfjähriges Mädchen von Pflegeeltern verkauft wird, um in einem Bordell seine Unschuld an den meistbietenden verkaufen zu müssen.

Als ich das Buch zum ersten Mal gelesen hatte, war ich von den Charakteren die es bevölkern schon ein wenig angewidert, wie können Erwachsene und angeblich so kultivierte Männer nur so etwas tun und unterstützen? Natürlich war es damals eine andere Zeit und genau hier liegt die Kunst dieses Comics. Er lässt den Leser tief eintauchen in diese Welt und weckt Emotionen in ihm. Ich kann diesen Comic jedem empfehlen, der gerne gute Geschichten liest und sich gerne von selbigen mitreißen lässt.