InhaltDie sechzehnjährige Carya lebt mit ihren Eltern in Arcadion, einer der wenigen Zufluchtsstätten in einer öden, verwüsteten Welt. Der Name der Stadt leitet sich aus dem lateinischen ab und ist ein scheinbares Paradies, über das der religiöse Orden des Lux Dei herrscht. Über das, was vor der Zeit in der Stadt spielt, erfährt man als Leser nur wenig. Es gibt einen Ketzerkönig in einem nördlichen Land, das dem germanischen sehr ähnlich ist. Auch scheint es ein Konflikt in Europa gegeben zu haben, der auch mit atomaren Waffen ausgetragen wurde.
Aber davon weiß die Hauptfigur Carya nur recht wenig. Behütet lebt sie mit ihren Eltern in der Stadt. Ihr Vater ist Teil des Regierungsapparates, und sie wird mit ihren sechzehn Jahren auch schon in die Organisationen des Lux Dei aufgenommen. Eigentlich scheint ihr Weg vorgezeichnet.
Doch dann wird der Geliebte ihrer besten Freundin Rajael von der Inquisition festgenommen und angeklagt, Teil einer Verschwörung zu sein. Es stellt sich heraus, dass er ein Invitro ist, und diese sind der Lux Dei ein Dorn im Auge. Sie sind Menschen, die im Reagenzglas entstanden sind und in Brutstätten gezüchtet wurden, schon vor dem Krieg. Nun wird er öffentlich gefoltert, und Carya gelingt es, sich und ihre Freundin in die Verhandlung hineinzuschmuggeln. Plötzlich zieht Rajael eine Waffe, doch sie schafft es nicht, zu schießen, da nimmt Carya die Waffe und drückt ab. Wild um sich schießend, fliehen die beiden, doch nun haben sie den ganzen Lux Dei gegen sich.
Auf ihrer Flucht erhalten sie unerwartet Hilfe von dem jungen Templersoldat Jonan, dem Zweifel am System gekommen sind und der nun die Seiten wechselt. Gemeinsam mit der Unterstützung von verschiedenen Figuren fliehen sie aus der Stadt und suchen ihr Heil in den Ödlanden.
Bernd Perplies entwirft in seinem neusten Roman, der auch gleichzeitig der Auftakt zu einer neuen Reihe ist, eine sehr düstere Zukunft, in der ein totalitäres System die Macht in Händen hält. Neben der militärischen Macht haben die Inquisitoren auch noch das Feld der Religion besetzt und begründen damit auch ihre Macht. Es entsteht ein Glaubensbild, geprägt von der Angst vor dem Vergangenen und der Hoffnung auf die Zukunft, die durch die Lux Dei erst möglich ist. Außerhalb der Stadt Arcadion, die vermutlich aus dem heutigen Rom entstanden ist, gibt es nur Ödlande, die unter anderem von Mutanten und Verbrechern bevölkert wird. Weitere Völker tauchen nur am Rande auf.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Carya, aus deren Sicht auch die meiste Zeit berichtet wird. Eine Teil Geschichte wird auch aus der Sicht von Jonan geschildert, und das ist auch nötig, damit man versteht, was in ihm vorgeht und warum er mit dem System bricht für eine ihm bis dato fast völlig unbekannte Person. Wie man es von dem Autor kennt, gibt es viele sehr gut ausgearbeitete Figuren. Neben den Hauptfiguren gibt es einige Figuren, über die man als Leser immer mehr erfährt und die einen, wie im Beispiel von Pitlitt, auch ans Herzen wachsen. Natürlich gibt es aber bei der Fülle von Figuren einige, die nicht so viele Facetten haben, aber das ist normal. Die Handlung gewinnt an Tempo, nachdem sich die Welt für Carya ändert. Natürlich darf neben der Verfolgungsjagd und den unterschiedlichsten Befreiungsaktionen, die Liebesgeschichte nicht fehlen. Auch bleibt die Herkunft von Carya im Dunkeln und bietet so die Möglichkeit, noch einige Dinge zu erzählen.
Fazit:Flammen über Arcadion ist ein sehr guter Auftakt zu seiner neuen Reihe, und man freut sich schon auf die Fortsetzung.
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