Inhalt:Zwei Geschichten. In der Ersten bekommt es eine Gruppe Biker mit einem durchgeknallten Truckfahrer zu tun. Ein recht ungleicher Kampf, zumal die Biker nicht bewaffnet sind. Ein ähnliches Erlebnis muss auch ein Handelsvertreter durchleben, der allein auf Amerikas Straßen unterwegs ist und dem plötzlich ein Trucker das Autofahrer-Leben zur tödlichen Hölle macht...
Schreibstil & Artwork:Die beiden Stories sind stark an eine Geschichte von Richard Matheson und der Verfilmung "Duell" von Steven Spielberg angelehnt und stellt in beiden Fällen eine Art Mischung zwischen Road Movie und Horrorgeschichte dar. Die Ansätze sind zwar okay, aber man merkt beiden Geschichten ihr Alter irgendwie an. Auch wirken sie sehr oberflächlich und zeigen wenig Tiefgang. Vor allem sind sie aber fast vollständig vorhersehbar und haben viele offensichtliche Logikfehler. Gut, jetzt könnte man sagen, dass es sich im Grunde um Horror-Stories handelt und diese sind zumeist unlogisch, aber hier ist es schon sehr offensichtlich. Dafür gibt es aber auf der anderen Seite reichlich Action und die ist gerne knallhart. Darüber hinaus haben die Autoren Stephen King und sein Sohn Joe Hill eine ganze Menge Anekdoten in die Adaption gepackt, Anspielungen auf alte Trash-Road Movies und Horrorfilme, vornehmlich aus den 70ern und 80ern. Wenn man mit dem (Film)Genre ein wenig vertraut ist, bekommt man hier zumindest einige Schmunzler gereicht. Dennoch kann Road Rage nicht richtig überzeugen, ist zwar eine nette Nebenbei-Sache, aber keine wirklich faszinierende Geschichte (bzw Geschichten). Tiefgang fehlt hier leider fast vollständig und auch Charakterzeichnung ist nicht wirklich vorhanden. Allerdings bekommt man gerade in der zweiten Geschichte ein gutes Gefühl für die nahezu ohnmächtige Angst vermittelt, die der Handelsvertreter durchlebt.
Optisch sieht das Ganze recht gut aus und vermittelt ebenfalls einen Retro-Look, die ein wenig an die Grindhouse-Filme aus den 70ern erinnern. Die Artworks sind dabei schick. und ausreichend detailliert gezeichnet. Auch die Kolorierung kann sich sehen lassen und passt sehr gut.
Fazit:Road Rage hat durchaus Potenzial, nutzt dieses jedoch nicht. Die Stories sind vorhersehbar und können nicht wirklich fesseln, auch wenn es durchaus einiges an Action und Blut gibt. Doch die Erzählungen wirken zu linear und altbacken und wirklichen Tiefgang vermisst man hier einfach. Die Artworks sind okay, erinnern stark an die 70er Jahre Grindhouse-Movies und haben damit einen sehr speziellen aber auch passenden Look. Road Rage ist ein netter Roadmovie-Horror-Mix, der aber auch wirklich nicht mehr als nett ist. Okay.
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