Inhalt:

Zukunft … Ein großes Wort, das Rick in diesen schweren Zeiten und nach langer Zeit erstmals wieder in den Mund nimmt. Der Anblick der "Anhöhe" und die Dinge, die Rick und seine Gefährten in dieser neuentdeckten Siedlung sehen, lassen ihn jedoch wieder Hoffnung schöpfen. Doch nicht alle in der Gruppe sind dieser Meinung, besonders nicht Michonne und Andrea. Zu gutmütig ist der Fremde, der sich mit dem Spitznamen "Jesus" vorgestellt und sie zu seiner Siedlung geführt hat, obwohl man ihm in Alexandria alles andere als ein warmes Willkommen bereitet hat. Doch an die Zukunft, wie sie sich Rick für Carl und die anderen vorstellt, ist auch ein Deal geknüpft. Ein Deal, der Rick und seinen kampferprobten Gefährten, denen langsam die Essensvorräte ausgehen, zwar frische Nahrungsmittel garantiert, sie aber auch dazu nötigt, einen Pakt zu schließen, bei dem nicht klar ist, ob er gut oder schlecht für die Gruppe ist...

Schreibstil & Artwork:

Es ist immer wieder faszinierend wie Robert Kirkman nach so langer Zeit und so vielen Heften, es immer noch schafft, mit neuen Ideen und Wendungen in der Geschichte nicht nur zu überraschen, sondern auch zu glänzen. "Eine größere Welt" lässt schon vom Titel her vermuten, dass in diesem Band die "Fühler" der Gruppe um Rick Grimes weiter ausgestreckt werden und sich daraus mehr vom TWD-Setting für den Leser erschließt respektive erschließen wird. Und das ist gut so, denn im Grunde ist jedem Leser schon lange sehr klar, dass es in der zombiekalyptischen Welt von TWD mehr geben muss, als nur die kleine Gruppe um Grimes, vor allem da diese ja auch immer wieder auf neue Überlebende und Örtlichkeiten treffen (auch wenn sie zuletzt recht lange in dem kleinen Städtchen verweilen). Interessant dabei ist einmal mehr, die Charakterzeichnung respektive deren Entwicklung, auf die Kirkman seit jeher besonderen Wert und Augenmerk gelegt hat. Zum Beispiel Rick Grimes selbst: ging es ihm bisher eigentlich immer in erster Linie nur um das Überleben seiner Familie und in zweiter Linie um die der Gruppe und war sein Blick dadurch immer nur auf die direkte Gegenwart gerichtet, so hat sich sein Fokus nun mehr und mehr auf die Zukunft gerichtet, denn ihm wurde klar, das durch die Enklave in der sie nun leben, sich eine Chance für alle etabliert hat. Dann kommt der mysteriöse Mann namens Jesus vorbei und offeriert eine noch größere Möglichkeit, eine andere Enklave, die als Handelspartner dienen kann.

Einmal mehr wird der Plot dadurch vorangetrieben und gleichsam interessant, denn so ganz ohne Preis ergibt sich die neue Partnerschaft dann natürlich doch nicht, schließlich gibt es auch genug böse Jungs da draußen in der Zombiewelt - und das sind nicht die Untoten die gemeint sind.

Hier darf man auf jeden Fall gespannt sein, wie es weiter gehen wird, denn durch die neuen Umstände ergeben sich wieder unendlich viele neue Möglichkeiten und ich bin mir ziemlich sicher, dass Kirkman seine Leserschaft auch weiterhin überraschen und überzeugen wird.

Optisch hat sich ebenfalls nichts geändert. Die Artworks von Charlie Adlard sind weiterhin schick und passend und zeigen die Geschehnisse vor allem ungeschönt ohne dabei übertrieben grausam oder splatterhaft zu wirken (im Gegensatz zur TV-Serie). Gerade diesen Fakt finde ich besonders gut an der optischen Seite des Comics.

Fazit:

"TWD 16" kann einmal mehr fesselnd und faszinieren und jeder Fan der Reihe kommt hier sowieso nicht dran vorbei. Die Story ist immer noch unglaublich dicht und spannend und hat eine enorme Charaktertiefe. Der Autor glänzt immer wieder mit Überraschungen und Wendungen und so ergibt sich eine weiterhin prickelnde Lektüre, die von den schicken schwarz-weißen Artworks abgerundet wird. Hervorragend!