Links zur Rezension Vorwort:Diese Review behandelt den kompletten „Kick-Ass 2“ Zyklus, der hierzulande bei Panini in zwei Bänden erschienen ist.
Inhalt:Nachdem Kick Ass seines Erzfeind „Red Mist“ kräftig den Hosenboden versohlt, ist erst einmal Ruhe in der Stadt eingekehrt. Kick Ass selbst als Held gefeiert und genießt sein Helden-Dasein während seiner nächtlichen Streifzüge mit Hit Girl. Doch dann ändert sie ihre Meinung, weil sie unter Druck gesetzt wird und entsagt dem Heldentum fortan, Aber Dave will ja schon lange ein echtes Superhelden-Team auf die Beine stellen und da kommt es ihm nur gelegen, das er auf Colonel Stars und Justice Forever trifft, einer Truppe aus mehr oder weniger fähigen Kerlen die sich als Supies sehen, die allerdings keinerlei Superkräfte haben. Dave schließt sich ihnen an, wohlwissend das Es nur und Frage der Zeit ist bis „Red Mist“ wieder auftaucht und für Chaos sorgt und genau so kommt es: als Red Mist schließlich tatsächlich mit seiner eigenen Gang auftaucht, machen diese Superschurken richtig ernst und wollen nichts weniger als einen Massenmord vollführen, der von seinen Ausmaßen so ziemlich alles bisherige übertreffen soll. Justice Forever sind völlig überfordert, aber Kick-Ass bewahrt einen als einziger Profi einen kühlen Kopf und holt sich echte Hilfe… Schreibstil & Artwork:Schon der erste Kick-Ass Zyklus konnte vollkommen in auf ganzer Linie überzeugen, gehört bis heute zu meinen absoluten Lieblings-Comics. das liegt nicht zuletzt am hervorragenden Storytelling von Ausnahmeautor Mark Millar, der einfach ein Händchen für fesselnde und vor allem abgefahrene Stories hat, die ungeschönt offeriert werden. Kick-Ass 2 knüpft dabei nahtlos an den ersten Teil an und strickt die Geschichte weiter, die ersten Teil eigentlich - so dachte man zumindest - abgeschlossen war. Aber Pustekuchen. Es geht weiter und das Keineswegs langweilig, sondern definitiv spannend und extravagant. Die Fortsetzung der Story wirkt dabei sehr homogen, was sicherlich auch an der Tatsache liegt, das Millar schon während der Entwicklung von Kick-Ass 1 klar war, das die Reihe eine Trilogie werden sollte. Glück für uns Leser, denn im Gegensatz zu manch anderer Fortsetzung eines echten Krachers, macht Teil 2 hier eben eine sehr gute Figur. Dabei ist die Story - analog zum ersten Teil - extrem humorvoll (und zwar von der satirisch schwarz humorigen Art), aber ebenso auch mit ernst zu nehmenden Themen und Dialogen ausgestattet. Darüber hinaus fehlt natürlich auch die starke Brutalität nicht, die man aus Milars Werken kennt, gerade wenn „Red Mist“ mit seiner Gang aufkreuzt geht es richtig zur Sache. Erzähltechnisch kann das Werk ohne Zweifel fesseln, was aber nicht nur dem vielschichtigen Verlauf der Story zu zollen ist, sondern auch der interessanten und vielseitigen Charakterauswahl und Zeichnung der selbigen. Gerade die Mitglieder von "Justice Forever" sind auf der einen Seite zum Schießen komisch dargestellt, zum anderen aber auch durchaus ernsthaft zu betrachten, vor allem wenn es um ihre Vorgeschichten und den daraus resultierenden Motivationen geht. Einzig und allein die Tatsache das „Red Mist“ wieder zurückkehrt, wirkt ein bisschen ideenlos - andererseits ist er nun mal der benannte Erzfeind von Kick-Ass… und sind wir mal ehrlich was wäre ein Spiderman ohne seine Grünen Kobold? Davon einmal abgesehen rockt „Red Mist“ in dieser Geschichte mal so richtig vor Bösartigkeit und so ist es letztendlich schon okay, dass er die Bühne wieder betritt. Optisch überzeugt Kick-Ass 2 mit derselben detaillierten Pracht, wie schon der erste Zyklus. Kein Wunder, schließlich ist John Romita, jr. wieder am Zeichenbrett tätig gewesen und liefert enorm schicke und sehr passende Artworks ab, die Millars Erzählung perfekt optisch untermauern. Großartig von denen im ersten Zyklus heben sich die Artworks aber nicht ab – das ist nicht schlimm, denn diese waren schon hervorragend – sondern sollte hier nur kurz erwähnt werden. Fazit:Nach dem famosen ersten Zyklus war ich extrem skeptisch, ob es Mark Millar und John Romita noch einmal gelingen kann, einen so genialen Comic mit der gleichen Grundthematik, eine direkte Fortsetzung, abzuliefern. Meine Bedenken wurden schnell zerstreut, denn „Kick-Ass 2“ rockt fast genauso, wie sein Vorgänger. Fast? Ja genau, denn auch wenn die Story fesselt, die Charakterzeichnung interessant, das Ganze unglaublich witzig und brutal ist, fehlt doch das letzte kleine Fitzelchen von Zitrone auf der Sahnehaube des Espressos… (na, wer kann das einordnen? ;-) ). Will heißen: der Comic ist toll und ein Knaller. Mir persönlich erscheint nur das erneute auftauchen von Red Mist ein wenig ideenlos, auch wenn dieser einmal mehr einen ganz hervorragenden Auftritt hat. Dennoch bleibt unterm Strich einfach ein umwerfendes Gesamtwerk, das jeden Kick-Ass Fan beglücken wird. Auch Neulinge werden ihren Spaß haben, doch hier empfehle ich vorab die Lektüre des ersten Zyklus. Großartig!
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