Inhalt:Buffy hat viel durchgemacht: Sie war Anführerin einer Armee, hatte eine "lesbische Episode", war Supergirl und hat die Welt der Magie beraubt ... nun wollte sie sich eigentlich in San Francisco wieder ganz gemütlich der Vampir-Jagd hingeben, aber (Alb-)Träume von der ersten Jägerin und ein Schwangerschaftstest machen den Plan zunichte. Die letzte Party, an die sich Buffy nicht mehr gänzlich erinnern kann, hat wohl ein paar unvorhergesehene Probleme mit sich gebracht. Jetzt steht Buffy vor einem Dilemma. Kann sie bei ihrer Berufung, umgeben von Dämonen und Vampiren, überhaupt gewissenlos ein Kind großziehen? Doch bald schon muss Buffy erfahren, dass das Baby ihr Kleinestes Problem ist...
Schreibstil & Artwork:Zugegebenermaßen war ich zu Beginn der achten Staffel in Comic-Format recht skeptisch, ob sich die grandiose TV-Serie im Format der neunten Kunst überhaupt adäquat fortsetzen lässt, wurde aber schnell eines Besseren belehrt. Mittlerweile ist die achte Staffel abgeschlossen und wir befinden uns bereits in der neunten Staffel, die bereits im vorigen Band sehr fulminant begann, denn die Gesetze im Buffyversum sind verändert, nachdem Buffy am Ende der achten Staffel die Welt von der Saat getrennt hat und somit alle Magie von der Erde verbannt hat. Doch der Hauptplot wird in diesem Band nur wenig weitergetrieben, sondern er dreht sich mehr um Buffy selbst, die in San Francisco ein neues Leben beginnen will, das aber nicht so ganz hinbekommt. Dabei funktioniert die Story aber ziemlich gut, zeigt sie uns zunächst doch eine ganz normale Buffy die einem ganz normalen Leben nachgeht und in einer Bar als Kellnerin jobbt. Als Buffy dann erfährt das sie schwanger ist, muss sie sich mit ganz neuen Dingen in ihrem Leben beschäftigen und essentielle fragen tun sich ihr auf. Doch Buffy wäre nicht Buffy und die Story nicht von Whedon, würde hinter alldem nicht etwas abgefahrenes stecken und Leser und Fans werden dabei auch nicht enttäuscht. Mal davon ab gibt es sowieso genug überdrehte Sachen, auch das ist bei Whedon und Buffy normal. Ein Vampir (Spike) der mit einem transdimensionalen Raumschiff unterwegs ist, das von Käfern gesteuert wird, hirnlose Zompire und ein Cop in der Ausbildung zum Jäger durch einen Vampir (ebenfalls Spike). Außerdem gibt es auch noch ein paar Rückblicke in die 70er zur Jägerin dieser Zeit. Alles in Allem funktioniert der Band ziemlich gut und macht sehr viel Spaß, hat das übliche Potpourri aus Action, Humor und Abgefahrenheit.
Und auch Artworktechnisch ist der Band gut gelungen, was an der Illustrationen von Georges Jeanty und Cliff Richards liegt, die einen hohen Detailgrad zeigen. Die Panels wirken dynamisch und rasant und transportieren die Geschindigkeit der Erzählung sehr gut und in ansprechenden Bildern, die einfach zum Setting passen. Dabei sind die Panels teilweise düster, teilweise aber auch knallbunt koloriert, gerade so wie die Stimmung des Plots es erfordert.
Ach ja, als kleinen Bonus gibt es neben der üblichen Cover-Galerie mit "Im Weltraum hört dich keiner schlachten" ein kleines humoriges Cross-Over, das Buffy auf Aliens (die Rede ist von den albtraumhaften Xenomorphen die erstmalig in Ridley Scotts Film von 1979 in Erscheinung getreten sind) - oder besser eine vampirische Form davon treffen lässt. Nichts sonderlich großartiges, aber gerade für Fans und Nerds gleichermaßen ein witziges Schmankerl, das den einen oder anderen Schmunzler auf die Lippen zaubert.
Fazit:"Auf eigene Faust" ist ein gelungener Buffy-Comic, der sich nahtlos in die neunte Staffel einfügt, diese aber nicht allzu stark vorantreibt. Das ist nicht schlimm, denn es dreht sich alles diesmal sehr stark um Buffy, die in einer Art Glaubenskrise steckt und darüber hinaus auch noch schwanger ist, was neue Probleme und Fragen mit sich bringt. Das zeigt dem Leser eine eher seltene Seite von Buffy, nämlich eine ernsthafte und nachdenkliche Jägerin, die ihr Leben in Frage stellt. Was Whedon daraus macht, funktioniert gut und ist spannend und letztendlich liegen die Dinge noch ganz anders im argen und viele Elemente sind gar nicht das was sie zunächst zu sein scheinen. Dabei gibt es wieder viel Vampiraction und Humor, das Ganze gepaart mit einer guten Story und tollen Artworks, macht diesen Band für jeden Buffy-Fan lesenswert und man darf gespannt sein, was sich die Macher für die Zukunft der Staffel ausgedacht haben. Als Bonus gibt es noch eine kleine Buffy meets Aliens-Story. Sehr gut!
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