Links zur Rezension Inhalt:Im Mittelpunkt steht die geheimnisvolle Josephine, eine ebenso schöne wie gefährliche Frau, die ein bizarres Geheimnis hat. Nicolas Lash wird von Josephine gerettet, als er als Nachlassverwalter eines verstorbenen Schriftstellers angegriffen wird und so rutscht er in das Leben der schönen Josephine hinein. Als sich Lash anschließend mehr und mehr mit dem Leben des Schriftstellers beschäftigt, entdeckt er eine unglaubliche Geschichte, bei der fiese Typen und mysteriöse Dinge eine gewichtige Rolle spielen und Josephine ist Teil davon...
Schreibstil & Artwork:Ed Brubaker und Sean Phillips gehören mittlerweile ganz ohne Zweifel zu den wenigen Teams des Comic-Business, die sich einen legendären Status erarbeitet haben und damit gleichsam begehrt wie auch beeindruckend sind. Zusammen haben sie so abgefahrene und umwerfende Serien geschaffen, wie "Sleeper", "Incognito" und "Criminal", aber auch einige atemberaubende Superhelden-Strecken. Da ist auch nicht weiter verwunderlich, dass die neue Serie des Kult-Gespanns wieder ganz klar ein Kracher geworden ist, der zu gleichen Teilen komplex, düster, außergewöhnlich, wie auch spannend, daherkommt. Bei "Fatale" ist der Titel Programm und gleichzeitig auch eine sehr passende Anspielung auf den Inhalt, denn im Grunde genommen geht es bei diesem Plot um eine Femme Fatale, die sich gewaschen hat. Aber nicht nur das. Protagonistin Josephine hat ein ganz spezielles Geheimnis, das sie noch mysteriöser und fataler macht, als jede Femme Fatale, die man mit dieser Bezeichnung erst einmal in Verbindung bringen würde. Zuviel möchte ich hier aber nicht verraten, um die Spannung nicht zu nehmen. Und diese ist enorm. Schon innerhalb der ersten wenigen Seiten bauen Autor Brubaker wie auch Zeichner Phillips so eine dichte und intensive Spannung auf, das es beim Lesen kribbelt und man das Buch keineswegs weglegen kann. Dabei beginnt die der Comic zunächst wie eine ganz normale Crime Noir-Geschichte und ähnelt in Ansätzen vorigen Werken/Serien des Teams ohne aber als offensichtliche Kopien zu erscheinen. Vielmehr ist die Basis ähnlich, aber die Macher greifen in jeder Serie zu anderen Genres, die sie in ihre Geschichten einfließen lassen. Mal ist es Spionage, mal ein reiner Krimi und im Falle von "Fatale" eine gehörige Portion cthuloider Horror, der sehr geschickt und subtil in die Handlung und auch in die Charaktere eingewoben ist. Dabei bleibt der Horror aber stets ungreifbar und ungesagt respektive ungezeigt, was die Spannungskurve noch mehr in die Höhe schnellen lässt und den Horroraspekt spürbar verstärkt.
Die düsteren Artworks von Sean Phillips, gepaart von der dunklen Kolorierung des Dave Stewarts runden die Sache wie bei diesem Team gewohnt, perfekt ab, unterstreichen die Noir-Atmosphäre gekonnt. Besser geht es hier einfach nicht. Am Ende bleibt unterm Strich ein unglaublich dichter und atmosphärischer Crime-Noir-Horror Comic, der es richtig in sich hat und bei dem man schon jetzt sehnsüchtig auf den zweiten Teil wartet.
Fazit:Brubaker und Phillips (und auch Stewart) haben wieder zu geschlagen und liefern einen erneuten Geniestreich ab. Einmal mehr mit einem Crime-Noir Comic, der sich gewaschen hat, aber im Gegensatz zu den vorigen Serien, diesmal auf Horroranteile a la Lovecraft setzt. Diese werden aber gekonnt im Hintergrund gehalten und nicht gezeigt, was den Haare-zu-Berge-Effekt noch viel mehr verstärkt. Ansonsten gibt es aber auch genug Krimiaspekte, um jene Fans zu begeistern, die genau auf diese Elemente des Teams stehen. Viele Geheimnisse bleiben auch am Ende des Bandes ungelöst und so wartet man schon jetzt auf Band 2.
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