Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Ferals 1
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 04.06.2013
Autor:David Lapham, Gabrial Andrade
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Moderne Welt
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:4198355116951
Inhalt:160 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Ferals 1-6
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Als der Polizist Dale Chesnutt eines Morgens zu einem sehr skurrilen Mord in der Kleinstadt in der er lebt, gerufen wird, rechnet er noch nicht damit, dass die Dinge bald aus dem Ruder laufen. Das Opfer stellt sich nämlich als sein bester Freund heraus von dem nur noch Stücke übrig geblieben sind. Anscheinend hat ein wildes Tier seinen Kumpel gerissen. Doch als Dale entdeckt um was für ein Tier es sich wirklich handelt, kann er es nicht glauben, denn es handelt sich um einen Werwolf. Doch was hat es mit dem Werwolf auf sich und was haben die Bewohner einer abgelegen Siedlung in den Bergen damit zu tun?

 

Schreibstil & Artwork:

Während Vampir spätestens seit Twilight einen regelrechten Boom erfahren haben, aber eigentlich schon immer omnipräsent in der Horror-Welt waren, sind die Werwölfe doch immer eher die Nebencharaktere geblieben, auch wenn sie durchaus interessante Wesen darstellen. Im Gegensatz zu Vampiren sind die Werwölfe aber immer weniger charismatisch und vor allem weniger Charakterstark gewesen, sondern eben viel animalischer. "Ferals" verpackt die Werwölfe in eine nette Story, die viel mehr Facetten hat, als man anfänglich annehmen mag. Tatsächlich erweckt Ferals zu Beginn sogar den Eindruck, eine ähnlich sinnlose Splatterorgie zu sein wie "Crossed 2" oder "Caligula", die Beide ebenfalls aus der Feder von David Lapham stammen, doch dieser Eindruck täuscht, denn im Gegensatz zu den genannten Comics, ist die Gewalt bei Ferals kein Selbstzweck, sondern glaubwürdiger Bestandteil, denn Werwölfe sind im Grunde Raubtiere und von ihnen geht nun mal eine blutige Brutalität aus, ja, man erwartet sie sogar. Das macht den Comic zwar nicht weniger blutig und brutal, aber eben von moralischer Seite deutlich vertretbarer, als beispielsweise ein sehr exzessives "Crossed". Sicher mag das auch Ansichtssache sein, aber mir erschien "Ferals" bei weitem nicht so abartig und unter der Gürtellinie, wie das zuvor genannte "Crossed". Darüber hinaus zeigt "Ferals" eine sehr gute und tiefgehende Charakterzeichnung, die die einzelnen Personen realistisch erscheinen lassen.

 

Zeichner Andrade transportiert die Story glaubwürdig, wenngleich auch nicht unblutig, mit schicken und detailreichen Illustrationen, die den Horror des Tieres in jedem Fall ansprechend prsäentieren.

 

Fazit:

"Ferals" ist der Auftakt zu einer scheinbar interessanten Serie um Werwölfe. Die abgeschlossene Story des ersten Bandes ist spannend und rasant, hat viele extrem blutige Actionelemente, die aber irgendwie zur Grundthematik passen. Auch die Artworks sind schick wenn auch oft extrem brutal und am Ende schreit Ferals förmlich nach einer Fortsetzung. Wer mal nicht über die üblichen Verdächtigen - die Vampire - lesen will, der tut sich sehr gut daran, einen näheren Blick auf "Ferals" zu werfen. Die Werwölfe werden hier zwar nicht neu erfunden, aber erhalten eine ansprechende Maniküre. Sehr gut, aber sicher nichts für zarte Gemüter!!