Inhalt:

(Achtung, Spoiler!!!)

Die Triadenassassine Yu Xin sucht weiterhin nach der Mörderin des Automatenjungen, der Zirkusartistin Jade. Diese ist auf der Flucht und sucht bei ihren alten Kollegen aus dem Zirkus Zuflucht. Aber sie hat zu auffällig gearbeitet, wodurch der ganze kaisertreue Zirkus aufflog. So lehnen die anderen Mitglieder jede Hilfe ab.

Verzweifelt flüchtet Jade sich in eine Opium-Höhle, wo sie von Yu Xin aufgespürt und verwundet wird. Jade wird von einem Mönch aufgenommen, der sie auf Entzug setzt und ihr kommunistisches Gedankengut nahe bringt. Währenddessen wird Yu Xins Mentor und treibende Kraft hinter dem Frieden zwischen den Triaden ermordet. Deshalb drohen die Triaden sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen und Yu Xin muss sich um ihre Triade kümmern. Schon bald wird ihr deshalb der Posten ihres Mentors angeboten. Doch Yu Xin sinnt auf Rache, Jade ebenso und während all dem hat auch noch der Kaiser im Exil Guangxu mit Hilfe des Automatenherzens eine Armee aufgestellt und den Vizekanzler ermordet. Jetzt marschiert er schnurstracks auf Shanghai zu, um die Ausländer und ihr Opium endgültig zu vertreiben.

 

Schreibstil & Artwork:

Der Autor Mathieu Mariolle strickt sein Netz aus Intrigen und Handlungssträngen, das er im ersten Band begonnen hat, weiter. Und das macht er durchaus gut. Es ist zwar nicht ganz einfach, den einzelnen Handlungssträngen zu folgen, aber ich persönlich mag solche Geschichten. Komplex, aber nicht unlogisch, mit Charakteren, die eine einzigartige Persönlichkeit besitzen und sich entwickeln. Ich hoffe jedoch, ich muss nicht noch einmal zwei Jahre warten, bis die Auflösung im dritten Band erscheint.

Der Zeichner Yann Tisseron hat seinen Zeichenstil seit dem ersten Band ein wenig verbessert. Nur mit schreienden Gesichtern scheint er noch Probleme zu haben. Die wirken ein wenig seltsam, im Vergleich zum Rest. Aber Tisseron versteht es, große Bilder zu zeichnen, mit jeder Menge Inhalt und vielen Panorama-Ansichten.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Qualität ist wieder einmal mehr sehr hoch angesetzt. Die Bindung ist einwandfrei und stabil, genauso das Papier und der Druck. Die Übersetzung von Tanja Krämling ist einwandfrei, wie man es von ihr gewohnt ist. Keine holprigen Stellen, keine seltsamen Sätze und alles flüssig zu lesen.

 

 

Fazit:

Das Netz der Intrigen wird weiter gesponnen und der Autor entwickelt im zweiten Band von Shanghai die Charaktere und Handlungen weiter. Das macht er in der Tat sehr gut und der Zeichner Tisseron leistet seinen Teil, um die Geschichte zu visualisieren. Man braucht allerdings Aufmerksamkeit und ein wenig Zeit, um den Überblick zu behalten. Wer so etwas mag, wird aber wohl seine Freude an Shanghai haben. Hoffen wir, der dritte Band braucht nicht auch wieder zwei Jahre bis zur Erscheinung.