Einleitung

Munchkin Conan kommt in der klassischen Munchkinverpackung daher und es sind, wie bei Grundspielen üblich, 168 Karten enthalten. Das System hinter Munchkin bleibt gleich und so lässt sich zur Einleitung auch nur wenig Neues schreiben. Alle Spielmaterialien sind vollfarbig.

Bei den Grundspielen gehört es mittlerweile zum guten Ton auch einen Würfel beizulegen. Leider wurde nur ein handelsüblicher W6 im Elfenbein-Farbton beigelegt, quasi der „Laien-Würfel“. Als Rollenspieler sollte sich hier jedoch kein Problem auftun, wenn es darum geht einen schöneren Würfel zu finden.

Die Mini-Erweiterung mit Conan als Thema, muss gut angekommen sein: Nur wenige Monate später folgte „Munchkin Conan“ als vollwertiges Grundspiel und mit zwinkerndem Auge die Saga um den hyboreanischen Krieger auf die Schippe nimmt.

Karten

Regel- wie darstellungstechnisch sind die Conan-Karten im normalen Munchkindesign gehalten: helle und dunkle Brauntöne. Somit ist es ohne Probleme möglich, die Conankarten zum normalen Munchkin hinzuzugeben. Da das klassische Munchkin ebenfalls den Fantasy-Bereich abdeckt, macht das auch Sinn. So gibt es auch regeltechnisch keine Überraschungen: Ebenso wie im Grundspiel können wir Klassen und Rassen haben und diese mit Halbblut und Supermunchkins munter kombinieren. Als neues Element kommt das Geburtsrecht hinzu. Dieses stellt eine neue Kartenart dar, die den eigenen Charakter erweitern können – wie bereits viele andere Kartenarten aus den unzähligen anderen Grundspielen. Conan liefert den Barbaren mit, der alle „nur nutzbar von…“ Einschränkungen ignorieren darf und alles benutzen kann, sowie den Adligen, der einen zusätzlichen Gefährten haben darf. Die Fähigkeit des Barbaren ist nicht zu unterschätzen und beinahe etwas „broken“, besonders wenn das Spiel mit anderen gemischt wird.

Als weiteres Element kommen die gerade bereits erwähnten Gefährten hinzu. Diese funktionieren regeltechnisch wie Mietlinge, die Gegenstände tragen und benutzen können. Die Gefährten sind Charaktere aus der Conansaga, wie Pelias oder Prospero.

Einen ganzen Schwung an neuen Rassen bringt das Spiel ebenfalls mit. So ist es nun auch möglich als Stygier, Cimmerier, Kuschite oder Zamoraner zu spielen. Mit jeder Rasse erhält der Charakter einen Bonus, wenn er eine dazu passende Klasse hat. So gibt es einen Bonus von +2, wenn der Charakter Zamoraner und Dieb ist. Eine schöne Idee, die Flair aus dem Setting überträgt und gleichzeitig das Spiel erweitert ohne abstruse Mechanismen kreieren zu müssen.

Die Zeichnungen kommen von Kovalic und können sehr überzeugen. Mit Conan wird auch eine kleine Revolution geprobt: Viele Illustrationen sind nicht nur die Figur auf bekanntem Hintergrund, stattdessen ziehen sich die Zeichnungen über die ganze Karte und füllen diese aus. Eine kleine Änderung, die sehr gut gefällt und etwas frischen Wind hineinbringt. Die Qualität der Zeichnungen ist durchweg sehr hoch und illustrieren die Karten hervorragend. Im Gegensatz zum etwas lieblos gezeichneten Munchkin 8 merkt man hier den Spaß, den Kovalic mit der Vorlage hatte.

Fazit:

Munchkin Conan ist die logische Fortsetzung des Conan Boosters, der scheinbar eine gute Resonanz erfahren hat. Steve Jackson kombiniert mit dieser eigenständigen Erweiterung die Conansaga mit dem klassischen Munchkinhumor. Viel musste Jackson jedoch sowieso nicht mehr draufsetzen. Das Ergebnis sind schöne Karten mit interessanten Mechanismen und viel, viel Anleihen an die Vorlage. Auch Zeichner Kovalic hatte seinen Spaß und glänzt mit hervorragenden Illustrationen. Eine sehr runde und sehr gut gelungene Erweiterung.