Links zur Rezension Inhalt:Bigby Wolf, auch bekannt als der große böse Wolf aus zahlreichen Märchen, spielt die Hauptrolle in dieser atemberaubenden, abgeschlossenen Geschichte, die ihn auf die Suche nach einem neuen Standort für Fabletown in eine Kleinstadt im Herzen von Amerika führt. Doch hier, in Story City, sind Werwölfe zu Hause, die ihren Ursprung in Nazi-Deutschland haben und in deren Adern das Blut Bigbys fließt!
Meinung:Über die Fables braucht man ja eigentlich nicht wirklich mehr was erzählen, denn die Serie hat sich über viele Jahre etabliert und macht immer noch so viel Spaß wie zu Beginn und das obwohl es zahlreiche Ableger gibt. Der vorliegende 18. deutsche Band ist im Grunde auch ein Ableger, denn er strickt die eigentliche Fables-Reihe respektive Story nur wirklich minimal weiter und berichtet eher über die Abenteuer von Bigby Wolf beziehungsweise einem ganz speziellen Abenteuer von Herrn Wolf, welches seinen Ursprung in der 2. Weltkriegszeit in Nazi-Deutschland hat. Bigby hat nämlich in dieser Zeit gegen die Nazis auf seine ganz spezielle Art und Weise gekämpft und einige der Geschehnisse von damals, lassen den großen bösen Wolf nun im Hier und Jetzt mitten in eine amerikanische Kleinstadt trampeln, die voller Werwölfe ist. Großer böser Wolf und hunderte, wenn nicht tausende Werwölfe, die allerdings in einer normalen Gemeinschaft leben? Das kann doch nicht funktionierten und tatsächlich geht es auch bald drunter und drüber, denn schließlich ist Bigby der Gott schlechthin für die Werwölfe. Das dieser dann plötzlich unter ihnen verweilt, führt natürlich zu Problemen.
Der Handlungsfaden zeigt sich dabei durchaus spannend, aber lange nicht so spannend, wie man es von den regulären Fables-Geschichten eigentlich gewohnt ist. Dazu kommt noch das die Story teilweise aus Bigbys Sicht erzählt wird, was einen glimpflichen Ausgang für den großen Wolf vermuten lässt. Und tatsächlich kommt es dann am Ende auch eher unspektakulär, auch wenn der Weg dahin sehr blutig ist - blutiger übrigens als man es eigentlich von den Fables gewohnt ist. Woran das liegt? Vielleicht am neuen Zeichner, bzw den beiden neuen Zeichnern, dessen Artworks auch keineswegs so überzeugen können wie die des famosen Fables-Stammzeichner Mark Buckingham. Allerdings ist die Sache auch etwas verwirrend, denn der deutsche 18. Band ist im amerikanischen eigentlich ein "Spin-Off" Paperback außerhalb der regulären Reihe (Werwolves of the Heartland) und die eigentlichen Ereignisse die am Ende von Band 17 stattfanden, werden wahrscheinlich erst mit dem nächsten neunzehnten Band weitererzählt. Das ist dann wohl auch der Grund warum andere Zeichner am Werk gewesen sind bei diesem Story-Arc und in meinen Augen ist diese Wahl eher suboptimal gewesen, denn beide Zeichner können nicht wirklich überzeugen. Die Illustrationen sind dünn und haben keine wirkliche Aussagekraft. Auch sehen Gesichtszüge und Mimiken oft recht schräg aus und letztendlich ist auch die Kolorierung recht fade und erinnert so gar nicht an die tollen, kräftigen Artworks, die die Fables eigentlich prägen.
Dieser fade Eindruck zeigt sich dann auch im Storyverlauf. Meister Willingham, der eigentlich immer brillante Geschichten liefert, scheint hier nicht seine besten Tage gehabt zu haben. Schlecht ist die Story auch nicht wirklich, aber ihr fehlt ein wenig das, was man von anderen Fables-Geschichten kennt und auch der Ursprung der Geschichte klingt eher nach Wolverine oder Hellboy und fühlt sich einfach nicht so ganz nach Bigby Wolf an. Die Geschichte hat dabei gute Ansätze, kann auch bedingt fesseln, hat aber auch ihre Längen und auch der sonst so enorm prominente schwarze Humor von Willingham, ist eher rar gesät.
Fazit:"Stadt der Werwölfe" ist der offizielle deutsche 18. Band der Fables-Serie, im Original aber eigentlich ein Spin-Off, das sich genau zu dem Zeitpunkt recht gut in die eigentliche Fables-Reihe einfügt. Geschrieben von Willingham selbst und gezeichnet von anderen Zeichnern, kann die Story leider nicht so überzeugen, wie die reguläre Fables-Reihe. Zwar hat die Geschichte immer noch das gewisse Fables-Flair, aber ein bißchen etwas fehlt dennoch und so ganz passt die Story auch nicht zu Bigby Wolf - auch wenn es nur um Werwölfe geht. Trotzdem kommen Fables-Fans sicherlich nicht an diesem Band vorbei.
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