Inhalt

Die Vereinigten Staaten sind in Splittergruppen zerstoben, der Präsident ist tot, die Ultimativen zerstreut und das Chaos wird eher mehr als weniger. Wer kann da noch helfen? Richtig, Captain America. Er war untergetaucht mit einer Sinnkrise und die ist im richtigen Moment vorbei. Wo Politiker diskutieren, da packt er an. Aber Amerika braucht das im Moment auch dringender als kluge Sprüche oder Waffen. Wie etwa die Atombombe, die eine der Splittergruppen auf den Nachfolger des Präsidenten abfeuert. Es ist ein Interimspräsident, der keinerlei Erfahrung und nun ein großes Problem hat. Doch das haben derzeit alle. Iron Man hat einen Tumor im Kopf, mit dem er diskutieren kann, Thor kämpft mit seiner Vergangenheit im ausgestorbenen Asgard als letzter seines Volkes und Nick Furie muss untergetaucht arbeiten, weil er offiziell US-Gebiet nicht mehr betreten darf. Die Mutanten werden interniert, was auf beiden Seiten für böses Blut sorgt - bei Unterstützern und Gegnern. Und...

...und dann war da noch ein gewisser Morez, ein Mann mit zwei verschieden farbigen Augen, der alle Splittergruppen sehr geschickt gegeneinander aufhetzt. Er taucht auf und verschwindet wieder. Ist es Magie? Ein Superschurke? Hilft er mit einem perfiden Plan jemandem? Man fragt sich warum tut Morez das was er tut? Captain America hilft das sicher auch nicht, bei seinem Versuch das Land wieder zu einen und alle in eine Richtung blicken zu lassen. Korrupte Politiker lachen darüber und planen weiter, doch sie unterschätzen Cap und seine Popularität im Volk. Denn da war noch eine Klausel in der Verfassung und ein korrupter Senator versucht sie geschickt auszunutzen und sich selbst zum Präsidenten zu machen. Doch das misslingt. Das Volk braucht dringender einen Helden als einen Ränkeschmied. Und genau den wählt es sich auch.

Schreibstil & Artwork

Nach zwei Bänden mit dem Supergegner Reed Richards war es gut, dass Sam Humphries unseren Helden mal andere Aufgaben zukommen ließ. Der Job, den er Captain America annehmen ließ, ist diesem wie auf den Leib geschnitten, so ganz nach amerikanischer Vision des Helden. Der Gegner, der gegen Ende des Bandes auf die wieder vereinten Helden wartet, überrascht etwas, denn er hat nur indirekt mit der ganzen Geschichte etwas zu tun. Es ist für meinen Geschmack etwas übertrieben nach allem was das Land Amerika in diesem Zyklus erleben muss, noch unbedingt einen drauf zu setzen, aber vielleicht hat der Autor noch Großes damit vor. Es gibt einige Andeutungen in seiner komplexen Geschichte, die darauf hoffen lassen. Die Tiefe der Hauptfiguren ist erfreulich und die Geschichte an sich liest sich spannend. Warum der Antagonist erst am Ende seine Macht ergreift und ausspielt, erschließt sich mir nicht, zumal es seinem eigentlichen Ziel überhaupt nicht hilft, das so heraus zu zögern. Die drei Zeichner, die in dem Sammelband ihr Können unter Beweis stellen dürfen, sind Billy Tan, Timothy Green und Luke Ross. Sie hinterlassen einen ordentlichen Eindruck, der aber bei den Marvel Comics derzeit zum Glück Standard ist. Das gleiche kann man vom Übersetzer Michael Strittmatter behaupten. Gut gemacht.

Fazit:

Interessant, spannend und empfehlenswert für die Fans des Ultimate Universums ist dieser Band in jedem Fall. So gut wie die beiden Vorgänger finde ich ihn hingegen nicht. Es hilft den Band New Ultimates - Thors Wiedergeburt vom Mai 2011 gelesen zu haben, um gewisse Teile darin zu verstehen. Aber man muss das nicht kennen. Manche Abläufe in der Geschichte fühlen sich wie Lückenbüßer an, aber es hilft ja manchmal Umwege zu gehen, um von einem großen Handlungsbogen zum nächsten zu gelangen. Insgesamt trotzdem ein guter Comic. Eine runde Sache wie auch seine Note. 4.0