Links zur Rezension Inhalt:Von der Ermordung JFKs über die Friedensdemos in San Francisco bis hin zum Einsatz im Vietnam-Krieg: Für den Comedian ist alles nur ein einziger großer Witz und dies ist seine Werdegang.
Meinung:Eddie Blake alias Comedian ist schon im originalen Watchmen-Comic einer der interessantesten und vielschichtigsten Charaktere und ganz ohne Zweifel auch komplett wahnsinnig. Aber warum der "Comedian" zu Zeiten von "Watchmen" so ist wie er ist, das versucht diese Mini Serie aus der Feder von Brian Azzarello (DMZ) zu offenbaren. Allerdings gelingt dem eigentlich sehr fähigen Autor das nur bedingt, denn den charakter-bombastischen Eddie Blake, den man aus dem famosen und grandiosen Watchmen kennt, findet man in dieser früheren Version des Comedian nur schwerlich wieder. Zwar gibt es Ansätze, die auf den Wahnsinn des Comedians schließen lassen, aber so richtig will sich nicht zeigen, warum das so ist. Dennoch ist es durchaus interessant in welchen Beziehungen der Comedian steckt, zum Beispiel das er ein Freund von J.F Kennedy ist und seine Ermordung in deshalb ganz besonders trifft. Ganz klar ist zu sehen was für ein intelligenter und brutaler Dreckssack Blake ist, aber dennoch fehlt der Geschichte an der Komplexität der ursprünglichen Watchmen. Gut, nun kann man dagegen halten, das Watchmen eine ganz andere Art Machwerk ist und vor allem alle Watchmen behandelt und es sich dabei nicht nur um eine Person dreht, aber dennoch hätte ich ein wenig mehr vom Comedian erwartet, als das was Azzarello hier bietet. Vor allem liegt das wohl an der starken Sprunghaftigkeit der Story, der man stellenweise nur schwer folgen kann, da es enorme Zeitsprünge gibt. Dafür scheint es so, als ob der Macher das wieder mit sehr viel Blut und Brutalität wett machen will. Das funktioniert nicht wirklich und so kann der "Comedian" nur bedingt überzeugen, auch wenn die Artworks recht gut gelungen sind. Diese zeigen sich detailliert und sauber gezeichnet und haben stets eine passende Kolorierung.
Fazit:Schade. Gerade vom Comedian-Band habe ich mir sehr viel versprochen und wurde dabei eher enttäuscht, denn überzeugt. Die Story die Brian Azzarello hier präsentiert ist nur durchschnittlich und so richtig will der "Watchmen"-Funken hier nicht überspringen. Darüber hinaus hat man hier einen Charakter, den man einfach nicht mögen kann, denn der Comedian ist nicht nur großspurig und überheblich, sondern auch ein intelligentes und gleichzeitig sadistisch brutales Arschloch, wie es im Buche steht. Unterm Strich bekommt man einen soliden Comic aus dem Mittelfeld - nicht mehr und nicht weniger.
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