Heißes Land BulugaDieses erste Quellenbuch nach Erscheinen der neuen Midgard-Regeln widmet sich dem Südzipfel Lamarans, dem heißen Land Buluga. Es beschreibt die dortigen Landschaften und ihre vielfältigen Bewohner.
Äußeres: Das 96 Seiten starke Quellenbuch kommt in einem stabilen und zugleich schönen Hardcover-Einband daher. Die Aufmachung entspricht dem bereits gewohnten Design der 4. Edition. Das Titelbild ist schlicht und zugleich schön, und damit bereits ein guter Hinweis darauf, was uns erwarten wird.Auch im Inneren präsentiert sich das Buch in dem bekannten schwarz-weiß Layout mit schön gestalteten Rand und klarem Druckbild. Auch das Papier ist wieder angenehm fest und hochwertig. Die Illustrationen, die den zweispaltigen Text verzieren, sind allesamt gelungen und unterstützen die Beschreibungen.
Inhalt: Auf sieben Kapitel verteilt, enthält dieses Buch eine Vielzahl von Informationen, die für Spieler wie Spielleiter gleichermaßen geeignet sind. Viele der präsentierten Ideen, wurden der afrikanischen und der australischen Kultur entnommen und mit einer gewissen Prise Fantasie angereichert. Der Vorteil daran ist, dass so Bilder und Informationen aus der Bibliothek oder dem Internet problemlos zur Verfeinerung herangezogen werden können. Im folgenden werde ich die Kapitel einzeln beleuchten.
Bulugische Landschaften Auf leider nur 3 Seiten werden in diesem Kapitel die geographischen Begebenheiten von Buluga vorgestellt. Neben einer kurzen oberflächlichen Beschreibung findet man auch ein paar Informationen über Sehenswürdigkeiten und Bodenschätze. Die Detailkarte der südlichen Lande (wie alles im Buch ist auch sie schwarz-weiß), die ebenfalls in diesem Kapitel zu finden ist, trifft nicht ganz meinen Geschmack. Dieses Kapitel gehört zu den schwächeren im ganzen Buch. Schade, dass es am Anfang steht.
Die Völker Bulugas In diesem Kaptitel werden die vier Völker Bulugas vorgestellt: die kriegerischen Buluga, die träumerischen Abaori, die kleinen Tz’iu und die nomadischen Ekh’o Ekh’o. Zu jedem dieser Völker findet sich eine mehr oder weniger ausführliche Beschreibung, die Geschichte, Kultur und Leben der Urvölker präsentiert. Wie auch in den späteren Teilen des Buches bekommt das Volk der Bulugu, welches dem „Standard-Regelbuch“-Bewohner von Buluga am ähnlichsten ist, die meiste Aufmerksamkeit. Auf 14 Seiten vielen sich viele interessante Gedanken, die in nette Texte verfasst sind.
Sitten und Gebräuche Die Ausführungen aus dem vorherigen Kapitel werden hier noch vertieft und um interessante Informationen zu Sprache, Glauben und eigenarten der Kulturen, aber auch zu der verwendeten Währung und den Preisen in Buluga.
Bulugische Abenteurer Den Anfang dieses 25 Seiten umfassenden Kapitels machen zwei neue Abenteurertypen, die zwar ihren Ursprung in der Kultur Bulugas haben, aber auch in anderen Teilen Midgards anzutreffen sind. Der „Medizinmann“ ist im wesentlichen ein spezieller Schamane, dessen Schwerpunkt auf Heilzaubern liegt. Der „Naturhexer“ hingegen ist an den Grauen Hexer angelegt und kann am besten als Zauberer mit der Weltsicht eines Druiden oder Schamanen beschrieben werden. Den neuen Abenteurern folgen Bemerkungen, wie die herkömmlichen Typen in Buluga verwendet werden können. Dabei werden einige Einschränkungen auf Fertigkeits- und Typauswahl gemacht, da die Völker Bulugas weit weniger weit entwickelt sind, als die anderen Völker Midgards. In diesem Zusammenhang werden auch 16 vorbereitete Abenteurer von Grad 1 vorgestellt, wie sie hier angetroffen werden können. Natürlich werden auch einige gänzlich neue Fertigkeiten und neue Waffen vorgestellt.
Magie in Buluga Neben 26 neuen Zaubern findet man hier auch Regeln zum Umgang mit alternativen Zaubermaterialien. Darüber hinaus werden die Traumzauber vorgestellt, eine spezielle Fähigkeit der Schamanen Bulugas, magische Träume in anderen Wesen hervorzurufen.
Das bulugische Thaumaturgium Dem Kapitel über Magie folgt eine kurzes Kapitel, in dem neues Zauberwerk und magische Waffen vorgestellt werden. Interessant ist hier vor allem die Beschreibung von Tätowierungen und Kriegsbemalungen und ihre „magische“ Wirkung.
Bestiarium Den Abschluß dieses Quellenbandes bilden 13 Seiten, auf denen neben 16 neuen Tieren auch einige Informationen über die Pflanzen, Krankheiten und Parasiten Bulugas zu finden sind. Die neuen Tiere beinhalten bekannte Vertreter wie das Känguruh, aber auch Wesen mit dem wohlklingenden Namen Mwezilea. Die Ideen hier sind gut, allerdings könnten die einzelnen Beschreibungen etwas ausführlicher sein und mehr Tiefe haben.
Fazit: Trotz einiger schwächeren Kapitel ist dieser Quellenband wirklich zu empfehlen, auch wenn totale Neuerungen fehlen. Für eine reine Buluga-Kampagne wären noch Informationen zum Wetter und vor allem ein paar Abenteuerideen wünschenswert gewesen. Positiv ist aber, dass viele der Ideen auch für Kampagnen verwendbar sind, die nicht in den südlichen Landen spielen. Insofern lohnt sich der Kauf für viele Midgardfans. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist aufgrund des günstigen Preises auf jeden Fall ausgezeichnet.
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